
Es gibt Radfahrer, die suchen die sportliche Herausforderung. Und es gibt Radfahrer, die wollen's eher gemütlich – also bleiben sie in Flusstälern, wo es meistens eben ist.
Unsere zweitägige Radtour durch die Rhön und das Grabfeld bietet für jeden Fahrer etwas, für den sportlichen wie den gemütlichen. Denn die Tour führt entlang von Saale, Streu, Brend und Milz – aber auch über einige Hügel der Region. Und natürlich an Brauereien und Biergärten vorbei. Schließlich verläuft die Tour über weite Teile auf dem neuen „Bierradweg“.
Die Rundstrecke ist etwas für den Vereinsausflug, für sportliche Familien oder heimatliebende Einzelfahrer. Unterkünfte und Einkehrmöglichkeiten gibt es entlang der Strecke ausreichend. Auch bieten sich Abstecher an, etwa ab Bischofsheim hinauf auf den Kreuzberg mit seinem Kloster(-Bier).
Zu erleben gibt es auf den 125 Kilometern eine große Portion Landleben in urigen Dörfern, liebliche Landschaft, Ausblicke auf die Mittelgebirge der Region und eben Bierkultur. Der „Bierradweg“ verbindet zehn Brauereien, eine Mälzerei und zwei Bauernhöfe in der Region, die mit dem Brauwesen zusammenhängen. Sie haben sich unter dem Motto „Wir sind Rhöner Bier“ zusammengetan und den Radweg initiiert. Zu den Stationen auf dem offiziellen Rundweg gehören unter anderem die Städte und Gemeinden Bad Neustadt, Ostheim, Fladungen und Mellrichstadt
Zugegeben: Eine PR-Idee, die dem Radfahrer während der Tour insofern wenig hilft, weil der „Bierradweg“ als solcher nicht ausgeschildert ist. Vielmehr muss man sich meistens an den herkömmlichen weiß-grünen Radwegeschildern orientieren, was aber kein Problem darstellt.
Streckenweise führt unsere Tour über ausgewiesene (Fern-)Strecken wie Main-Werra- oder Saaletal-Radweg, die wiederum eigene Logos haben. Alles in allem aber kein Hindernis: Die Region ist für Fahrradfahrer hervorragend ausgeschildert. Auch sind jederzeit Varianten wie Verlängerungen oder Abkürzungen zu der hier vorgeschlagenen Strecke möglich.
Keine Frage: Sehr ehrgeizige Radfahrer werden die Strecke an einem Tag schaffen. Das muss aber nicht sein: Wer – wie hier vorgeschlagen – in Stockheim startet, hat die Mitte der Tour in der Kurstadt Bad Neustadt, wo das Übernachtungsangebot am größten ist.
Entlang der Strecke gibt es allerlei bekannte und weniger bekannte Sehenswürdigkeiten. Beispiele: In Fladungen kommt der Radler am großen Freilichtmuseum, in Oberelsbach an der Umweltbildungsstätte „rhöniversum“, in Ostheim am Orgelbaumuseum und in Saal an der Saale an der bekannten Findelbergkirche vorbei.
In Hollstadt hingegen fährt man an der eher versteckt liegenden Lourdesgrotte vorbei, Schönau an der Brend und Stockheim überraschen mit ihrem Fachwerkensemble rund um die Kirchen, während Aubstadt mit einem schönen Freizeitgelände samt See, Liegewiese und Spielplatz aufwartet.
Nicht zu vergessen die Kurstadt Bad Königshofen. Dort bietet sich ein Stopp allein schon wegen der Franken-Therme an – wenn dazu Zeit bleibt. Oder man bewundert Kirchenschätze: wie in der Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“. Sie ist mit ihrem 62 Meter hohen Kirchturm eine Perle spätgotischer Architektur.
Als Gegenstück zu den bisweilen energischen Aufstiegen bei Fladungen/Rüdenschwinden oder Höchheim/Rappershausen ist das Brendtal zu sehen. Zwischen Schönau und Bad Neustadt geht es auf einem ehemaligen Bahndamm 15 Kilometer lang sanft bergab. Auch bequem zu fahren sind die Abschnitte im Saaletal zwischen Bad Neustadt und Bad Königshofen sowie entlang der Streu zwischen Oberstreu und Nordheim.
Da die Rundtour zwischen den Bundesstraßen 285 und 279 sowie vor allem an der Autobahn 71 (Schweinfurt-Erfurt) liegt, ist die Anreise mit dem Auto kein Problem. Wer die Bahn zum Beispiel ab Würzburg oder Schweinfurt bevorzugt, muss in Bad Neustadt oder Mellrichstadt aussteigen. Fahrzeit von Würzburg bis Mellrichstadt: eine bis eineinhalb Stunden, je nach Verbindung.
Fazit: Die Rundtour ist ein Ausflug in eine Ecke im Norden Unterfrankens, die durch ihre Ruhe, landschaftlichen Reize und kleinen Überraschungen besticht. Lohnenswert.
-Hollstädter Bierfrühling
-Bierathlon
-Bierwanderweg
-Filmbiernacht
-Wir sind Rhöner Bier, u.s.w; jetzt -Bierradweg-
Werden aus dem kürzlich erhaltenen Titel "Gesundheitsregion" ein
"Bier-Gesundheitsregion"; aus dem Titel "Bildungsregion" eine
"Bier-Bildungsregion", u.s.w.
Passend zum Film "Eine Region in der keiner leben möchte" dürfte die o. erwähnte "Biervermarktunsstrategie" viele Durstige anlocken.
Ob dies jedoch eine zukunfsträchtige Idee für den All-Touristen sein wird, dürfte eher fraglich sein.
Alternativ könnte es z.B. auch heißen:
-Mit dem Rad die historische Brauereikultur im Rhön-Grabfeld kennenlernen-
Für Hollstädter Bierfrühling z.B "Hollstädter Frühlingsfest"
Außer Bier gibt es noch vieles anderes; außer "Bierseligkeit"!!