Am Sonntag wurde die neunte Fränkische Woche im Landkreis eröffnet. Dabei ging es sportlich zu: Den Auftakt machte eine Fahrradtour auf dem Bierradweg von Fladungen nach Oberstreu.
Die Fränkische Woche läuft bis zum 24. April und ist ausgestattet mit einem durchdachten Programm, das ganz auf das einheimische Bier ausgerichtet ist. „Vom Halm zum Krug – Wir sind Rhöner Bier“ heißt das Motto, das durch ein vielfältiges Angebot lebendig gemacht wird, von Brauereibesichtigungen über einen Videoabend, Lieder-, Dialekt- und Kabarettabende, den Bierbrautag im Freilandmuseum bis zu einer „BierKulTour ins Blaue“. Den rahmengebenden Hintergrund bildet das 500. Jubiläum des deutschen Reinheitsgebots für Bier, das in diesem Jahr gefeiert wird.
Zur sportlichen Einstimmung auf die Fränkische Woche ging es mit dem Rad durchs Streutal. Am späten Sonntagmorgen trafen sich dazu die Organisatoren von der Kulturagentur des Landkreises und der Tourismus GmbH Bayerische Rhön zusammen mit einer Schar von sportlichen Bierfreunden am Eingang zum Freilandmuseum in Fladungen. Bevor in die Pedale getreten wurde, eröffnete Astrid Hedrich-Scherpf mit ihrer Kollegin Carolin Fritz-Reich von der Kulturagentur ganz ofiziell die Fränkische Woche.
In dem kleinen Festakt war bei den Begrüßungsansprachen viel die Rede vom einheimischen Bier. Danach ging es daran, dieses ganz konkret zu kosten. 13 Bier- und Radsportfreunde schwangen sich auf ihre Stahlrösser und machten sich auf den Weg zu herausragenden Orten Rhön-Grabfelder Bierkultur.
Mit Musik auf den Weg
Nachdem die fünf Musikanten von der Gruppe „Quetsch?n‘ Blech“ in der nördlichsten Stadt Bayerns noch einmal mit fröhlich-ländlicher Musik aufgespielt hatten, ging es los auf einem Abschnitt des 113,8 Kilometer langen Bier-Radrundwegs, nämlich von Fladungen bis nach Oberstreu mit Zwischenstopps in Nordheim und Mellrichstadt. Das waren immerhin auch 21 Kilometer, bei Sonnenschein ist es vermutlich das reine Vergnügen, dort zu fahren. Sehr viel weniger aber bei Regen, wie er am Sonntag leider zwar sanft, aber permanent vom Rhöner Himmel darnieder ging. Aber den von der Kulturagentur vorsorglich bereitgestellten Bus verschmähten die 13 Unentwegten, die unterwegs noch durch weitere Radfahrer verstärkt wurden.
Auf dem Weg nach Nordheim gab es einen kurzen Stopp bei einem Holunderfeld, wo Eugen Hippeli und Willibald Mültner über die wirtschaftliche Bedeutung dieser Beerenfrucht für die Region informierten. In Nordheim wurden die Radler zu einer Stärkung von Bürgermeister Thomas Fischer empfangen. Die Kinder-Trachtentanzgruppe, geleitet von Irmgard Seifert, erfreute die Gäste in der Mittagspause mit ihrem fröhlichen Tanz. Die Jüngsten der Nachwuchstänzerinnen waren gerade mal drei Jahre alt.
Abstecher in die Mälzerei
In Mellrichstadt empfing sie Thomas Lang in seinem Betrieb, der Rhön Malz GmbH. Denn auch diese alteingesessene Fabrik gehört zusammen mit neun Brauereien und zwei Braugerste anbauenden Landwirten im Landkreis zur Initiative „Wir sind Rhöner Bier“.
Mit fachkundigen Kommentaren erklärte Lang, wie hier einheimisches Malz hergestellt wird. Das sogenannte Weichhaus, die Keimanlage, die Darre und das chemische Labor waren besonders eindrucksvolle Stationen bei der Betriebsbesichtigung. Den Abschluss fand die Radtour dann in Oberstreu in der Brauhausschenke von Christian Schmitt. Dort, bei einem fröhlichen Umtrunk mit einem oder auch zwei Gläsern des selbst gebrauten Biers, klang dieser inhalts- und ereignisreiche Tag am späten Nachmittag aus.