Der Klostergarten ist momentan für den Publikumsverkehr gesperrt, aber schon beim Vorbeifahren fällt jetzt die hintere Klostermauer ins Auge, vorher war sie von Büschen und Bäumen verdeckt. Dem ganzen Areal wurde eine Radikalkur verpasst, was manche Passanten einen Kahlschlag nennen. Der Leiter des Bauhofs, Markus Schunk, beruhigt die Gemüter: "Die Bäume wurden auf den Stock gesetzt, sie schlagen wieder aus."
Der Klostergarten gehört der Stadt und nicht, wie man meinen könnte, dem benachbarten Seniorenheim, das den Zusatz "Im Klostergarten" im Namen trägt. Ursprünglich ist es der Garten des 1647 gegründeten Kapuzinerklosters, das 1973 aufgehoben wurde, nachdem es jahrelang nur noch einen Pater dort gab. Die Stadt erwarb das Kloster und beseitigte das Hauptgebäude. An dieser Stelle stand später ein Hotel, das dann in ein Seniorenheim umgebaut wurde. Die Klosterkirche steht unter Denkmalschutz und wurde in den 1990-er Jahren innen renoviert. Der Klostergarten wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Klostermauer wurde neu aufgebaut
Seit 2016 ist dort schon einiges passiert, um hier ein Areal zu schaffen, das sich gestalterisch an den Kurpark anschließt, aber es geht sehr langsam vorwärts. Im Jahr 2016 ist der historische Naturstein-Durchlass für den Wasserlauf gereinigt und saniert worden, Schlamm und Wurzeln wurden entfernt. Dafür musste die Klostermauer, die sich schon gefährlich nach außen neigte, abgebaut und später wieder aufgebaut werden. Die Bauhof-Mitarbeiter haben hier laut Stadtverwaltung gute Arbeit geleistet. Eine Quelle liefert vom Dungbrunnen (Richtung Tennisplätze) her Wasser, das aber nicht trinkbar ist.
Die Verschlammung des kleinen Teichs im Mittelpunkt des Gartens war einerseits durch herunterfallendes Laub und Äste verursacht, andererseits wurde festgestellt, dass der gesamte Wasserlauf mit den Durchlässen nahezu kein Gefälle aufweist. Man brauchte in früheren Zeiten einen Wassergraben am Stadtrand mit durchgehend hohem Wasserstand zum Schutz gegen Feinde. Vermutlich in den Siebziger Jahren wurde der südliche Bereich des Wasserlaufs (Richtung Hotel Ebner) mit Gefälle verrohrt und es entstand eine Kante, die auch zum Rückstau beitrug. Das ist nun Vergangenheit. Eigentlich sollten auf diese Baumaßnahmen weitere Gestaltungsmaßnahmen folgen. "Wir können uns aus finanziellen Gründen eine große Sanierung aber nicht leisten", sagt dazu Bürgermeister Thomas Helbling.
Grüne Oase für alle Generationen
Es gibt einige Ideen für den Klostergarten, vom Kneipp-Becken bis zu Wasserspielplatz und Naschgarten. Mit dem richtigen Konzept könnte er zu einer schönen, grünen Oase werden. "Wenn wir etwas machen, soll es für alle Generationen sein", sagt der Bürgermeister. Im Stadtrat soll das Thema in nächster Zeit besprochen werden. Zuerst sollen jetzt die Wege so hergerichtet werden, dass man sie gut begehen kann.
Der Bauhof erneuert gerade die Geländer am Rundweg entlang der Mauer und an den Stufen. Dafür wird ein Geländer, das ehemals am Kindergarten angebracht war, wieder verwendet. Es soll auch etwas Blühendes gepflanzt werden. "Wir wollen mit kleinen Maßnahmen etwas erreichen, damit man sich dort wieder gern aufhält", so Helbling.