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Bad Neustadt
Psychosomatische Klinik: Der Rohbau für die Reha-Abteilung steht
Der neue Erweiterungsbau der Psychosomatischen Klinik in Bad Neustadt nimmt Formen an. Wie viele Reha-Plätze dort entstehen und für welche Patienten sie gedacht sind.
Der Rohbau der Psychosomatischen Rehabilitation des Rhön-Klinikum Campus in der Kurhausstraße steht. Die Eröffnung ist für kommenden Sommer geplant. Das Bild entstand schon Anfang Dezember.
Foto: Bildrechte: Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt | Der Rohbau der Psychosomatischen Rehabilitation des Rhön-Klinikum Campus in der Kurhausstraße steht. Die Eröffnung ist für kommenden Sommer geplant. Das Bild entstand schon Anfang Dezember.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:57 Uhr

Wer in den vergangenen Wochen und Monaten einen Spaziergang durch den Kurpark oder in Bad Neuhaus gemacht hat, dem dürfte der Fortschritt in Bezug auf den Erweiterungsbau der Psychosomatischen Klinik nicht entgangen sein. Nach knapp einem Jahr Bauzeit steht nun der Rohbau für die Psychosomatische Rehabilitation zwischen der Klinik und dem Kurmittelhaus.

"Mit dem Neubau und dem erweiterten Angebot entsteht ein weiterer Baustein für eine voll umfängliche medizinische Versorgung im ländlichen Raum - im Sinne unseres Rhön-Campus-Konzepts", erklärt Stefanie Straub, Kaufmännische Direktorin des Campus und damit auch der Psychosomatischen Klinik. Corona-bedingt konnte kein offizielles Richtfest stattfinden. Man hoffe laut Straub, dass man zumindest die Eröffnung im Sommer 2021 mit den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit feiern könne.

Reha-Einrichtung musste beim Umzug 2016 weichen

"Wir sind sehr froh, die Psychosomatische Rehabilitation als Klinik wieder haben zu können", freut sich Prof. Dr. Martin Siepmann, Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Klinik im Gespräch mit dieser Redaktion. Nach dem Klinikumzug von Campusgelände in die Kurhausstraße im Jahr 2016 musste das Reha-Angebot in der "Schwarzen Moschee" - unter diesem Spitznamen war die ehemalige Kurparkklinik in der Bevölkerung bekannt - aus Platzgründen zunächst weichen.

Derzeit stehen im bereits bestehenden Bau 236 Akut-Betten und in der Tagesklinik 20 Patientenplätze zur Verfügung, aber eben keine stationäre Rehabilitation. Das soll sich dank des Erweiterungsbaues mit insgesamt 102 Zimmern ändern. 

Für erkrankte Personen in Lebenskrisen

In der Rehabilitation der Psychosomatischen Klinik sollen zukünftig Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen in einem zeitlich festgelegten Therapieprogramm behandelt werden. Die Rehabilitation soll den Auswirkungen psychischer Störungen auf die Erwerbsfähigkeit entgegenwirken und ist offen für erkrankte Personen in Lebenskrisen, egal ob der Auslöser eine Lebenssituation oder eine schwere Vorerkrankung ist. Also für Menschen, die beispielsweise an Depressionen, Burnout, Essstörungen oder anderen psychosomatischen Erkrankungen leiden. "Mit der Rehabilitation möchten wir die psychischen und körperlichen Fähigkeiten verbessern, die beruflichen und sozialen Kompetenzen der Rehabilitanden erhalten beziehungsweise dabei helfen, diese wieder zu erlangen", ergänzt Siepmann.

Der Ärztliche Direktor rechnet damit, dass die Zahl der Anträge auf einen stationären Reha-Aufenthalt in der kommenden Zeit steigen wird. In der Zeit des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr seien zum Teil psychosomatische Reha-Abteilungen in Deutschland geschlossen worden, so Siepmann. Zudem gelten laut ihm psychische Störungen mittlerweile als Grund Nummer 1 für den Erhalt einer Erwerbsunfähigkeitsrente und für viele Krankschreibungen. 

Insgesamt entstehen 102 Patientenzimmer

In der Psychosomatischen Rehabilitation entstehen die 102 Patientenzimmer auf drei Ebenen. In den Ebenen 1 bis 3 sind je Ebene 34 Patientenzimmer als Einzelzimmer mit den zugehörigen Therapie-, Arzt- und Sozialräumen vorgesehen. Der sechsgeschossige Neubau enthält Räumlichkeiten für Ärzte und Psychologen, Therapie- sowie Gruppenräume, Bewegungs- und Werkräume sowie Aufenthaltsbereiche und einen Speisesaal für die Patienten.

Der über das erste Untergeschoss an den Kurpark angrenzende Neubau wird im Erdgeschoss über die Kurhausstraße erschlossen. Im Neubau der Psychosomatischen Rehabilitation sind zudem 16 Komfortzimmer für Patienten der Psychosomatischen Klinik geplant.

Psychosomatische Klinik ist die älteste Einrichtung ihrer Art in Bayern

Als Erste ihrer Art in Bayern öffnete die Psychosomatische Klinik Bad Neustadt unter der Leitung von Eugen Münch - Gründer und Großaktionär der Rhön-Klinikum AG - und Chefärztin Dr. Rosemarie Schütz 1975 ihre Pforten. Seit ihrem Bestehen wendet die Einrichtung körperbezogene Psychotherapie an, deren Angebote in einem intensiven Dialog zwischen Erfahrung und theoriegeleiteten Ansätzen kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Im Akutbereich der Klinik werden jährlich rund 2000 Patienten behandelt.

Bauliche Eckdaten zum Neubau

Die Fläche des Neubaus beträgt 9321 Quadratmeter (Bruttogeschossfläche) und 33 399 Kubikmeter umbauter Raum. Für den Rohbau wurden 620 Tonnen Stahl, 4500 Kubikmeter Beton, 4100 Quadratmeter Betonwände und 9820 Quadratmeter Betondecken mit Bodenplatten verbaut.
Insgesamt verfügt das neue Gebäude unter anderem über Trinkwasserleitungen mit einer Länge von 6885 Metern, 200 Waschtische, 6220 Meter Heizungsleitungen, 80 000 Meter Kabel und Leitungen sowie 17 500 Meter Netzwerkleitungen.
Quelle: Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt
 
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