Seit vergangenen Sonntag steht die Veste Heldburg im Zeichen von „Prunk und Pracht“, nachdem dort eine gleichnamige Ausstellung eröffnet wurde. Mit der Ausstellung bietet das Deutsche Burgenmuseum der Gegenwartskunst eine Bühne, sich mit historischen Formen der Prachtentfaltung auseinanderzusetzen. Dauerausstellung und künstlerische Arbeiten treten dabei in einen spannungsvollen und erkenntnisreichen Dialog, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Burgenmuseums.
18 Künstler machen mit
Die Ausstellung ist Teil des an drei Orten stattfindenden Ausstellungsprojekts „Prunk und Pracht. Thüringer Schlösser und zeitgenössische Kunst im Dialog“. Bereits seit Mitte April sind auf den Dornburger Schlössern und der Wasserburg Kapellendorf die ersten beiden Teile der Ausstellung zu sehen. Nun kam am Internationalen Museumstag auf der Veste Heldburg der dritte Teil der Ausstellung dazu. Allein hier zeigen 18 Künstler die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema. Mal humorvoll, mal kritisch, mal im materiellen Überfluss gehen sie der Frage nach, was die repräsentativen Ansprüche des höfischen Zeitalters mit der Gegenwart zu tun haben.
Prunk und Pracht waren bis in die Neuzeit ein wichtige Elemente fürstlicher Inszenierung und Repräsentation und alle Künste dienten ihm. Als dann während des 18. Jahrhunderts das selbstbewusste Bürgertum die Statussymbole des Adels übernahm, wurde das Zur-Schau-Stellen von – echtem und nur vorgetäuschtem – Reichtum in die Breite der Gesellschaft übernommen. Prunk und Pracht erlebten in den Epochen des Historismus und des Jugendstils noch einmal eine Steigerung, bis die Moderne antrat, um mit dem als unehrlich und kitschig empfundenen gestalterischen Überfluss gründlich aufzuräumen.
Zu sehen ist die Ausstellung „Prunk und Pracht“ im Deutschen Burgenmuse7um noch bis zum 18. August zu folgenden Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr.de.