Deutlich mehr als die Hälfte der zwei Stunden, die für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Naturschutzfragen anberaumt waren, nahmen die Vorstellung des Kommunalunternehmens, des Systems der Abfallwirtschaft und des Umweltamtes in Anspruch. Schließlich sollten sich die neuen Mitglieder des Gremiums ein Bild davon machen können, mit welchem Aufgabenbereich sie es zu tun haben. Die Aufgabe teilten sich Gerald Roßhirt, der Vorstand des Kommunalunternehmens, Manfred Endres (Umweltamt) und Michael Krämer von der Unteren Naturschutzbehörde.
Landrat Thomas Habermann erinnerte in der Sitzung daran, wie heftig umstritten das Kommunalunternehmen KU vor seiner Gründung 2006 war. Mittlerweile zählt das Unternehmen 81 Mitarbeiter und verfügt über ein Eigenkapital von rund 2,9 Millionen Euro. 36 Fahrzeuge - von den 12 Pressfahrzeugen für die Abfuhr bis zum Elektro-Gabelstapler - stehen im Fuhrpark. Im Besitz sind weiterhin 32 Container und zwei Photovoltaikanlagen.
Deutliches Minus in der Einnahmen-Entwicklung
Interessante Details stecken in der Entwicklung der Wertstofferlöse. Vom einst lukrativen Altpapiergeschäft ist nichts mehr übrig geblieben. Brachte 2017 das Altapier noch 117 000 Euro, so entwickelt sich der Verkauf mittlerweile zum Zuschussgeschäft, erklärte Roßhirt. Nur einmal ganz kurz, zu Beginn der Corona-Pandemie, hätten die Preise noch einmal rapide angezogen, als plötzlich kein Altpapier mehr auf dem Markt war. Aber nur, um wenig später, als sich das wieder geändert hatte ebenso schnell wieder in den Keller zu fallen. Wenig Glück hatte auch, wer mit Metallschrott spekuliert hatte. Hier sind die Preise von 2019 auf 2020 von 35 auf 28 Euro gefallen. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass unter dem Strich ein Minus von 350 000 Euro aufgelaufen ist, das ab 2021 ausgeglichen werden soll. Dazu gab es noch weitere Informationen zur Arbeitsorganisation und Müllentsorgung.
Ausführlich informierten Manfred Endres und Michael Krämer über die Belange des Natur- und Artenschutzes, der immer größeren Raum einnimmt. Mehr als 5500 Hektar umfasst die Fläche, die unter dem Vertragsnaturschutz-Programm steht, was elf Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche ausmacht, wie Krämer erläuterte. Doch nicht nur in diesem Bereich nimmt der Landkreis in Bayern eine Spitzenposition ein, hier findet man auch eine überdurchschnittliche hohe Zahl von Schutzgebieten. Der Landkreis schafft deshalb auch zusätzliche Stellen. So startet unter anderem am 1. September eine Biodiversitätmanagerin, eine Managerstelle im Bereich Klima- und Artenschutz soll folgen.