"Das ist mein Lieblingsplatz", sagt Prälat Bernold Rauch und zeigt auf einer Anhöhe bei Rödelmaier auf die weite Landschaft der Rhön, das Thüringer Land, die Hohe Geba, den Kreuzberg und die Gleichberge im Grabfeld. Am Dienstag feiert er seinen 80. Geburtstag.
Man merkt es ihm an, dass er sich in der Rhön, seit 1997 seiner zweiten Heimat, wohl fühlt. Wohl auch deshalb sieht man dem fitten Ruheständler sein hohes Alter nicht an. Bernold Rauch ist ein Frühaufsteher, und feiert als Hausgeistlicher im Karmelitinnenkloster Rödelmaier die Heilige Messe. Außerdem steht er als Ruhestandspfarrer in der Pfarreiengemeinschaft "Sankt Martin Brend, Brendlorenzen" und Rödelmaier, sowie an den Wochenenden von Wollbach über Heustreu bis Wargolshausen am Altar. "Wenn man mich irgendwo braucht, komme ich gerne."
Angesprochen auf die aktuelle Situation der katholischen Kirche sagt Bernold Rauch: "Unsere Kirche ist besser als ihr Ruf." Das zeigt sich für ihn immer wieder in den einzelnen Gemeinden, wo er den engagierten Einsatz vieler Ehrenamtlicher lobend herausstellt. Sie seien es, die die Kirche tragen.
Religiös geprägtes Elternhaus
Prälat Bernold Rauch selbst ist als sehr "leutselig" bekannt, der die Kontakte zu den Menschen vor Ort pflegt. Zu seinen Hobbies gehört das Wandern und das Schafkopf-Spielen. Mit verschiedenen Freunden trifft er sich zur geselligen Kartenrunde, "auch wenn einige schon nicht mehr unter uns sind und ersetzt werden mussten", fügt er hinzu.
Der Jubilar wurde am 5. Juli 1942 in Neuendorf-Nantenbach bei Lohr am Main geboren. Seine Eltern Edmund und Margareta Rauch, eine religiös geprägte Familie, hatten einen kleinen Bauernhof. Der junge Bernold war in der Ortskirche Ministrant, besuchte das humanistische Alte Gymnasium in Würzburg, war im dortigen Kilianeum, wo auch sein Wunsch reifte, Priester zu werden.
Gutes ökumenisches Miteinander
Der Würzburger Bischof Dr. Josef Stangl weihte ihn am 29. Juni 1967 zum Priester. Anschließend war er in verschiedenen Gemeinden der Diözese Würzburg als Kaplan, später als Pfarrer, eingesetzt, bevor er 1997 als Pfarrer der Pfarrei Mariä Himmelfahrt nach Bad Neustadt kam. Von 1998 bis zur Fusion der Dekanate Bad Neustadt und Rhön-Grabfeld im Jahr 2011 war er Dekan des Dekanats Bad Neustadt. Gerne erinnert er sich an das gute ökumenische Miteinander mit den Dekanen Siegfried Henkel und Dr. Gerhard Hausmann der evangelischen Kirchengemeinde.
Bernold Rauch war 34 Jahre lang in der Dekanekonferenz und eine Reihe von Jahren im Diözesan-Pastoralrat und im Priesterrat. Im Jahr 2000 erhielt er den Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten. Seit dem 1. Oktober 2012 ist Bernold Rauch im "Unruhestand." Ein Blick in die Zukunft? Prälat Bernold Rauch muss nicht lange nachdenken: "Weiter machen, gesund bleiben, solange mir der Herrgott die Kraft dazu gibt."
