
Die Post hat in Bad Neustadt eine lange Tradition. Seit 1616 ist das Postwesen in der Stadt nachgewiesen. Zunächst per Postkutsche zum Hotel Schwan und Post in der Altstadt und heute rund um einen hochmodernen Zustellstützpunkt im neuen Gewerbegebiet Am Altenberg. Die Deutsche Post DHL Group hat ihre neue Niederlassung in der Theodor-Jopp-Straße nun offiziell im Rahmen eines Mitarbeiterfestes in Betrieb genommen.
Noch residiert der neue Zustellstützpunkt der Deutschen Post alleine im Gewerbegebiet am Altenberg. Doch die Stadt arbeitet fleißig daran, weitere Verkehrswege dorthin zu erschließen und noch mehr Firmen anzulocken. Für die Deutsche Post ist die jetzige und wohl auch vorübergehende Monopolstellung in dem neuen Gewerbegebiet die Belohnung für jahrelange Enge am Standort in der Meininger Straße. Vor allem der in den letzten Jahren durch den Onlinehandel stark gestiegene Paketservice hat den Bau eines neuen Zustellstützpunkts außerhalb der Innenstadt notwendig gemacht.
56 Mitarbeiter
„Am alten Standort stießen wir immer öfters an unsere Grenzen“, sagte Niederlassungsleiter Wolfgang Frank der bei offiziellen Inbetriebnahme des neuen Hauses. Gekommen waren zu der nachmittäglichen Feier neben Vertretern der Post und der Politik auch die derzeit 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend Zusteller für den gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld. Überzeugt vom neuen Zustellstützpunkt zeigte sich auch Investor Dieter Hepp aus Coburg, der das Gebäude errichtet hat und nun langfristig an das Postunternehmen vermietet.
Wolfgang Frank ließ die Geschichte der Post in Bad Neustadt in kurzen Worten Revue passieren. Vom Stützpunkt im Hotel Schwan und Post über das Postgebäude am Zollberg, heute Polizeiinspektion, über den bis heute teilweise unterhaltenen Standort in der Meininger Straße, wo die Post seit 1967 zu finden ist. Geblieben ist am Standort in der Innenstadt die Poststation sowie das Postbank-Zentrum. Die Brief- und Paketverteilung ist komplett an den Rand der Stadt umgezogen.
Vorsortiert nach Bad Neustadt
Am neuen Zustellstützpunkt werden nun auf 1000 Quadratmetern Nutzfläche rund 30 000 Briefe und 2000 Pakete pro Tag auf ihren Weg zu den Empfängern in Rhön und Grabfeld gebracht. In der Vorweihnachtszeit können es schon mal doppelt so viele Briefe und Pakete sein. „Wir haben jetzt genügend Platz für die Paketsortierung“, sagte Frank mit Blick auf den erwarteten weiteren Anstieg des Paketaufkommens in den nächsten Jahren. Briefe und Postkarten kommen von Verteilerzentrum Kitzingen bereits vorsortiert nach Bad Neustadt.
Aus dem hochmodernen Zustellstützpunkt, wo nun auch die Postfächer der Kunden zu finden sind, fahren auch hochmoderne Fahrzeuge der Post zu den Briefkästen der Empfänger. Von den knapp 40 Zustellfahrzeugen hat die Deutsche Post derzeit schon acht rein elektrisch fahrende Streetscooter im Einsatz. Die Elektroautos, die von einem Tochterunternehmen der Deutschen Post gebaut werden, sind vor allem im Stadtgebiet sowie in Wülfershausen und Bastheim unterwegs. In den kommenden Jahren will das Unternehmen sämtliche 45.000 im Bundesgebiet fahrenden Zustellautos durch E-Autos ersetzen, teilte Frank mit.
Landrat Thomas Habermann nannte den neuen Zustellstützpunkt ein Zeichen für Zukunft und Verlässlichkeit. „Der neue Stützpunkt und die Ausrichtung auf Elektromobilität sind weitblickend gedacht“, sagte Habermann.
Längst überfällige Entscheidung
Betriebsrat Peter Lang nannte die Entscheidung für den Bau eines neuen Zustellstützpunktes in Bad Neustadt längst überfällig durch das stetig steigende Paketaufkommen. Die Post als Vorreiter im neuen Gewerbegebiet würdigte Bürgermeister Bruno Altrichter. „Für Sie werden wir noch weitere verkehrliche Verbesserungen herbeiführen“, so der Bürgermeister. Derzeit wird bereits an einer Direktanbindung des Gewerbegebietes an die Bundesstraße 279 gearbeitet. Auch die Unterführung der Industriestraße unter der Bundesstraße wird ausgebaut und vergrößert.