Von einer traurigen Bilanz schreibt die Polizeiinspektion Bad Neustadt in ihrer Pressemitteilung zur Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2010: Sechs Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Polizeinspektion Bad Neustadt gestorben.
Ein 61-jähriger Motorradfahrer starb demnach Ende März beim Zusammenstoß mit einem Fahrzeug an der Zufahrt zur B 279 bei Bischofsheim. Der 50-jährige Fahrer eines Pkw hatte den bevorrechtigten Kradfahrer beim Einbiegen übersehen. Am Pfingstsamstag kam eine 59-jährige Pkw-Fahrerin bei einem Verkehrsunfall auf dem Autobahnzubringer bei Burglauer zu Tode. Die Ford-Fahrerin war aus ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem entgegenkommenden Pkw kollidiert.
Schwerer Unfall auf dem Zubringer fordert zwei Menschenleben
Einen Tag später starb ein 28-jähriger Motorradfahrer auf der Strecke zwischen Unterelsbach und Sondernau. Er war in einer langgezogenen Rechtskurve mit seiner Yamaha auf die Gegenfahrbahn gekommen, gestürzt und mit einem entgegenkommenden Pkw zusammengeprallt.Mitte Juni ereignete sich auf der Kreisstraße von Wollbach in Richtung Lebenhan der nächste schwere Verkehrsunfall. Ein 43-Jähriger fuhr mit dem Fahrzeug seines Freundes, einem 44-Jährigen aus dem Landkreis Schweinfurt, welcher auf dem Beifahrersitz saß, auf der besagten Strecke. Im Verlauf einer Kurve verlor er die Kontrolle über den BMW. Dieser prallte zunächst gegen einen Wasserdurchlass, flog dann über 40 Meter durch die Luft, bis er auf dem Dach in einem angrenzenden Feld zum Liegen kam. Für den Beifahrer kam jede Hilfe zu spät.
Wiederum auf dem Autobahnzubringer bei Burglauer kam es Ende September zu einem Verkehrsunfall, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Ein Ehepaar aus Sachsen war von der Autobahn kommend in Richtung Münnerstadt unterwegs. Im Kurvenverlauf kam der Skoda auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit dem Gegenverkehr. An der genannten Stelle wurden mittlerweile weitreichende Verkehrssicherungsmaßnahmen in Form von Leitschwellen und Geschwindigkeitsbeschränkungen installiert.
Weniger Unfallfluchten
Insgesamt ereigneten sich 2019 auf den Straßen im Dienstbereich der Polizeiinspektion Bad Neustadt 1603 (Vorjahr 1688) Verkehrsunfälle. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um fünf Prozent. Bei den 155 (Vorjahr 201) Unfällen mit Personenschäden wurden,wie bereits erwähnt sechs (Vorjahr zwei) Menschen getötet und 197 verletzt, davon 63 schwer. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist demnach um etwa 20 Prozent zurückgegangen.
Ein Rückgang von über fünf Prozent ist bei den Verkehrsunfällen mit Unfallflucht zu verzeichnen. Von den insgesamt 232 Unfallfluchten (2018: 246) konnten 95 aufgeklärt werden. Die Anzahl der Wildunfälle ist 2019 wieder leicht angestiegen. 609 (2018: 598) Unfälle mit Wildtieren waren 2019 zu verzeichnen.
Abweichend von der positiven Entwicklung der Gesamtunfallzahlen ist das erreichte Fünf-Jahres-Hoch bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss. Mit 19 Alkoholunfällen liegt die Zahl um einen Unfall über dem bisherigen traurigen Spitzenjahr 2015. Die Anzahl der sogenannten „folgenlosen“ Trunkenheitsfahrten sank hingegen von 57 im Jahr 2018 auf 50. Hinzu kommen 32 Fahrten unter Drogeneinfluss.