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BAD NEUSTADT
Polen sagt für 2016 ab und bietet Tausch an
pb
 |  aktualisiert: 30.03.2015 09:27 Uhr

Die Vorbereitungen für das 37. Neustadt-Treffen in Neustadt am Rübenberge vom 11. bis 13. September sind in trockenen Tüchern - doch für 2016 sagte das polnische Nowe Miasto nad Pilicia kurzfristig ab. Dennoch soll es ein Treffen geben. Im Koordinierungsausschuss Jahr wurde diesmal Besuch aus Polen, aus Nowe Miasto nad Pilica, erwartet. Schließlich sollte dort im kommenden Jahr das 38. Neustadt-Treffen stattfinden. Nun haben sich Bedenken, die bereits im Vorfeld aufgetaucht waren, bestätigt. Seit September 2014 ist Mariusz Dziuba Bürgermeister des polnischen Neustadt, von der Bewerbung seiner Stadt für das Neustadt Treffen 2016 hat er aber erst durch Volker Petri erfahren, der – wie üblich als Geschäftsführer – den Ausrichter des nächsten Neustadt-Treffens mit eingeladen hat.

Zu viert waren nun die polnischen Neustädter da und offenbarten mit Hilfe einer Dolmetscherin ihre Situation. Neben den Problemen bei der Amtsübergabe – die vorherige Bürgermeisterin sah sich einer Intrige ausgesetzt und der jetzige Bürgermeister beklagt, dass ihm Informationen vorenthalten wurden – hatte offenbar auch seitens der dortigen Verwaltung niemand auf das Neustadt-Treffen hingewiesen. Also gab es bislang keine Vorbereitungen.

Nächstes Jahr findet Ende Juli in Krakau/Polen der Weltjugendtag statt, zu dem fünf Millionen Jugendliche aus der ganzen Welt erwartet werden. Auch in Nowe Miasto werden Jugendliche aufgenommen und mit diesem Ereignis fühlt sich die Gemeinde mit knapp 4000 Einwohnern ausgelastet für 2016. Gerne möchten die Verantwortlichen aber ihrer Aufgabe gerecht werden und baten um einen Tausch.

Der Bürgermeister von Neustadt/Waldnaab, Rupert Troppmann, hatte Verständnis für die Problematik. Zwar feiern die Waldnaaber 2018 ihr 800-jähriges Bestehen, doch könnte er sich vorstellen, dass die „Bleikristallstadt“ 2016 einspringt.

Ebenso erhob sich der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Martin Franck aus Neustadt an der Weinstraße und bot an, das Treffen 2016 zu übernehmen. Letztendlich brauchen beide Anbieter einen Stadtratsbeschluss, doch standen die Zeichen gut, dass das Treffen nicht ausfällt.

Vielleicht besteht die Neustadt-Familie bald aus 38 Mitgliedern: Bratislava-Neustadt aus der Slowakei hat sein Interesse bekundet und wartet nur noch auf den Stadtratsbeschluss. Die Aufnahme durch die Bürgermeisterrunde ist nur noch Formsache.

Im weiteren Verlauf dankte Petra Bieber, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Neustadt-in-Europa dem Geschäftsführer Volker Petri (Breuberg-Neustadt) für seine Arbeit.

Schließlich erkundete der Ausschuss die Region um den diesjährigen Ausrichter des Neustadt-Treffens. Flächenmäßig gesehen ist Neustadt am Rübenberge die neuntgrößte Stadt in Deutschland, hat aber nur 45 000 Einwohner. Das Stadtgebiet entstand 1974 durch eine Gebietsreform, dabei wurden 33 ehemals selbstständige Dörfer zusammengelegt. Insofern sprechen die Einheimischen auch vom „Neustädter Land“. Der Name Rübenberge stammt von einer sanften Erhebung im Stadtgebiet, die den Namen „Rouenbarge“ trug, im Laufe der Zeit entstand daraus „Rübenberge“.

Das eher ländliche Neustadt liegt nur 25 Kilometer von Hannover entfernt noch im S-Bahn-Einzugsgebiet der Messestadt. Das Stadtgebiet grenzt an das Steinhuder Meer, die „Badewanne“ der Niedersachen. Das Stadtrecht erhielt Neustadt 1215 verliehen. Dieses Jahr, zur 800-Jahr-Feier, werden alle Schwestern-Städte im Rahmen des Neustadt-Treffens eingeladen. 1986 reiste Bad Neustadt mit 1100 Bürgern mit einem Sonderzug nach Niedersachsen, ein Jahr zuvor besuchten 1700 Rübenberger mit zwei Sonderzügen die Saalestadt, die förmlich aus allen Nähten platzte. Dieser 10. Mai 1985 ist bei vielen Geschäfts- und Gaststättenbesitzern unvergessen. Um alle Gäste bei Regen im Trockenen sitzen zu lassen, entwickelte Organisator Manfred Elflein damals das „Neustädter Dach“.

Mit zwei Bussen fahren die Saalestädter im September zum Neustadt-Treff. Mit dabei sind die „Dead Horse Big Band“, und der Sängerkranz 1850. Derzeit sind noch einige Bürgerplätze frei. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Neustadt-in-Europa, Petra Bieber. Tel. (0 97 71) 9 17 38 88, Email: pbieber@gmx.de

 
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