Ende September erreichte die Nutzer der Grundschulturnhalle in Mellrichstadt die schlechte Nachricht: Die Halle muss wegen eines Wasserschadens sofort gesperrt werden. Das hieß für die Verantwortlichen von TSV und Volkshochschule, schnellstmöglich für Ersatz zu sorgen. Wie lange die Sperrung andauert, bleibt ungewiss.

Klaus Schemmerling von der Volkshochschule Rhön und Grabfeld hatte ziemlich zu ackern, bis er für alle Kurse, die bis dato in der Grundschulhalle stattfanden, neue Räumlichkeiten gefunden hatte. Besonders schwierig sei es bei der Psychomotorik-Gruppe für Kinder gewesen. „Es ist wirklich nicht einfach, geeignete Räume zu finden.“

Die Dreifachturnhalle sei „bis zum Geht-nicht-mehr“ ausgelastet gewesen. Auch die Hallen rund um Mellrichstadt waren meist voll. Nach längerer Suche fand Schemmerling für die Kinder etwas in Stockheim. Die Herzsportgruppe fand im Treffpunkt in der Bauerngasse Unterschlupf, ebenso zwei Zumba-Gruppen. Zwei weitere Kurse kamen in der Turnhalle des Gymnasiums unter.

Nicht auszudenken, wenn das nicht geklappt hätte. Nicht nur, dass die Kurse hätten ausfallen müssen. Für die Volkshochschule hätte das einen schmerzhaften finanziellen Verlust bedeutet – auch wenn die Kursgebühren nicht allzu hoch sind.

Ebenso von der plötzlichen Schließung der Grundschulturnhalle betroffen ist auch der TSV Mellrichstadt. Pressewart Wolfgang Taubert machte ebenfalls die Erfahrung, dass gerade in der Winterzeit woanders „fast kein Platz mehr frei ist“. Gerade die Dreifachturnhalle sei total belegt.

Speziell das Eltern-Kind-Turnen und die beiden Gymnastikgruppen für Senioren haben jetzt ein Problem. Mit Abteilungsleiterin Jutta Zuber-Trapp suche man nach Lösungen.

Bei der Stadtverwaltung sind nur wenige Informationen zum Wasserschaden zu bekommen. Das Ausmaß und was getan werden müsse, sei noch nicht bekannt. Klarheit soll ein Gespräch mit Bürgermeister Eberhard Streit und einer Fachfirma an diesem Mittwoch bringen.

Derweil absolvierten die Grundschüler ihren Sportunterricht im gegenüberliegenden Pfarrsaal. „Nur über die Straße, das ist kein Problem“, heißt es.

Vhs-Leiter Schemmerling schätzt, dass es die Kursteilnehmer bis zum Frühjahr, vielleicht sogar Sommer, in ihren Ausweichquartieren aushalten könnten. Vorausgesetzt, es trete kein Notfallplan für Asylsuchende in Kraft. Viele von ihnen wohnen andernorts in Zelten. Bei den derzeit milden Temperaturen kein Thema. Doch wenn der Winter hart werde, müssten die Asylsuchenden auf feste Unterkünfte verteilt werden, wohl auch auf Turnhallen in Mellrichstadt (siehe Seite 25). Nicht nur die Stadt hätte dann ein Problem.