In diesen und in den kommenden Jahren wird der Landkreis Rhön-Grabfeld einiges in Bad Königshofen mitfinanzieren.
Dazu gehört die grundlegende Sanierung des Schulschwimmbades am Gymnasium, aber auch die Schule selbst. Zwei weitere Großprojekte sind die Sanierung und Modernisierung der Museen Schranne und die grundlegende Sanierung der Berufsfachschule für Musik.
Das sagten Landrat Thomas Habermann und Kreiskämmerer Winfried Miller bei einer Besprechung der Wählerinitiative Altlandkreis Königshofen zum im Kreistag zu verabschiedenden 84-Millionen-Haushalt des Landkreises für das laufende Jahr.
Den Haushalt nannte der Landrat ehrlich, transparent und klar. Kreisrat Karl-Heinz Schönefeld von der Wählerinitiative dankte für die Vorstellung des Berichts und Landrat Thomas Habermann für sein Kommen.
Der Kreisrat hatte mitgerechnet und herausgefunden, dass die Besprechung des Kreishaushalts bei der Wählerinitiative heuer Jubiläum feiert. „Es ist das 25. Mal, dass wir als Kreistagsmitglieder und Mitglieder der Wählerinitiative vorab einen Einblick bekommen. Vor allem auf den Bereich des Altlandkreises Königshofen beschränkte Kämmerer Miller seinen Bericht, gab aber auch Informationen aus wichtigen Investitionen, die in Projekte des gesamten Landkreises fließen.
Angesprochen hat er dabei vor allen die gestiegenen Personalkosten für den Bereich Asyl. „1,2 Millionen Euro muss der Landkreis Rhön-Grabfeld für die Personalsteigerungen im Jugend- und Sozialamt selbst finanzieren. Dazu gibt es keinen Zuschuss des Freistaats.“
Habermann fügte an, dass der Freistaat ansonsten mit Hilfen im Bereich Asyl gegenüber anderen Bundesländern eine enorm freigiebige Hand habe. „Da können wir uns nicht beschweren.“ Zur Asylunterbringung und Notunterkunft in Bad Neustadt stellte der Landkreischef fest, dass es dort und auch im Landkreis keine Probleme gebe. Es sei auch wichtig, dass politisch alles in geordneten Bahnen verläuft. Menschen, die Hilfe suchen, würden im Landkreis entsprechend aufgenommen und bekämen Unterstützung.
Angesprochen hat Kreiskämmerer Miller dann die, wie er sagte doch „riesigen Baustellen“ in Bad Königshofen. Dazu gehört als Erstes die Berufsfachschule für Musik. Sie soll, wie berichtet, generalsaniert werden. Die Kosten werden auf zwei Millionen Euro beziffert, wobei 75 Prozent der Bezirk Unterfranken übernimmt.
In diesem Jahr soll das alte Hausmeisterhäuschen abgebrochen werden. Dafür entsteht an gleicher Stelle das „Haus der Schlagzeuger“. Rund 600 000 Euro sind dafür vorgesehen. Allerdings wartet man noch auf den Förderbescheid.
Kleinere grundlegende Sanierungen sind im Schulgebäude des Gymnasiums vorgesehen. Dazu gehört auch die Instandsetzung des in die Jahre gekommenen Schulschwimmbades. Zur Kreismusikschule stellte Kreiskämmerer Winfried Miller fest, dass hier ein Minusbetrag von rund 700 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden muss. Allerdings werde die Kreismusikschule Rhön-Grabfeld mit Sitz in Bad Königshofen landkreisweit nach wie vor sehr gut angenommen. Kindergärten und Kinderkrippen könnten neue Probleme aufwerfen. Vor allem durch den Zuzug von Asylbewerbern. „Hier muss man halt flexibel sein,“ sagte Habermann.
Zu den Investitionen des Landkreises gehört der Anbau am Landratsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt, der mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Noch einmal eine halbe Million werden für die Ausstattung benötigt. Die neue Atemschutzstrecke entsteht in Salz als zentraler Ort. Zwei Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Der Neubau sei dringend notwendig, da die bisherige Atemschutzstrecke in Bad Neustadt nicht mehr den Anforderungen entspricht.
Zum Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) wusste der Landkreischef, dass sich viele Kommunen angemeldet haben. Das führte dazu, dass das Programm bei der Planung für die Mittel bereits dreifach überzeichnet ist.
Notwendig wird die Erweiterung der Fach- und Berufsoberschule in Bad Neustadt. Für den Ankauf eines Gebäudes sind 2,2 Millionen im Haushalt.
Die Sanierung der Museen Schranne nannte der Landkreischef wichtig für die Zukunft von Bad Königshofen. Notwendig ist die Umgehung von Kleinbardorf im Zuge der Ortsumgehung von Sulzfeld. Genauso notwendig werden der Ausbau der Ortsdurchfahrt Sternberg und die Verbindungsstraße nach Zimmerau. Bei der Instandsetzung der Straße von Aub nach Birnfeld wird der Landkreis nur gering finanziell belastet.
In der Diskussion sprach Schönefeld die ärztliche Versorgung im Grabfeld an. Im Gespräch sei, das Haus am Kurpark des Paritätischen Wohlfahrtverbandes zu erweitern. Dort könnte ein Medizinisches Versorgungszentrum des Landkreises entstehen. Schönefeld denkt an größere Räumlichkeiten mit medizinischer Einrichtung. Es sei schwierig Ärzte für den ländlichen Raum zu finden, sagte der Landrat. Immer mehr würden Teilzeit oder das Angestelltenverhältnis bevorzugen. Das MVZ nannte er eine Daseinsfürsorge des Landkreises vor allem für Kommunen in der Fläche.
Aufschlussreich sei der Abend gewesen, sagte Schönefeld und bedankte sich beim Landrat mit einem „Hennes“, einem Stofftier-Geißbock. „Hennes“ ist das Maskottchen des 1. FC Köln, dessen Fan nicht nur Karl-Heinz Schönefeld, sondern auch Landrat Thomas Habermann ist.