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SAAL
Pionier des Flugsports im Grabfeld
Elmar Umhöfer ist mit seinen 84 Jahren noch immer ein begeisterter Flieger. Oft ist er frühmorgens mit seinem Doppeldecker in der Luft.  50 Jahre sind es in diesem Jahr, dass er zum ersten Alleinflug am 26. Mai 1967 startete.
Foto: Hanns Friedrich | Elmar Umhöfer ist mit seinen 84 Jahren noch immer ein begeisterter Flieger. Oft ist er frühmorgens mit seinem Doppeldecker in der Luft. 50 Jahre sind es in diesem Jahr, dass er zum ersten Alleinflug am 26.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:46 Uhr

Elmar Umhöfer ist ein Frühaufsteher. „So sechs Uhr, das ist meine Zeit, dann schaue ich aus dem Fenster und wenn das Wetter passt, lasse ich den Motor meines Doppeldeckers warm laufen und dann gehts in die Luft.“

Die Leidenschaft fürs Fliegen hat Elmar Umhöfer auch mit 84 Jahren noch längst nicht losgelassen. Schon als kleiner Junge war sein Blick immer nach oben gerichtet und wenn er da ein Flugzeug sah sagte er sich: „In so einer Maschine möchte ich auch einmal fliegen.“ Es hat allerdings 34 Jahre gedauert, bis der kleine Elmar von einst sich dann als junger Mann seinen Wunschtraum erfüllte. Er hatte sich Prioritäten gesetzt in der Reihenfolge: Familie, Firma, Fliegen.

Bei der Segelfluggemeinschaft Ostheim/Rhön lernte er das Fliegen. Sein Fluglehrer war Günter Kerber. Mit der „Lerche“ startete er am 26. März 1967 zu seinem ersten Flug mit seinem Fluglehrer. „Sechs Minuten waren wir in der Luft und es war einfach herrlich“, erinnert sich Elmar Umhöfer.

Ohne Funk und Fallschirm

Der erste Alleinflug war zwei Monate später. 13 Minuten war der damals 34-Jährige in der Luft. „Das war vor 50 Jahren“, sagt Elmar Umhöfer, fügt aber an, dass damals die Segelflugzeuge noch recht karg ausgestattet waren. „Wir hatten keinen Funk und keinen Fallschirm.“ Es folgten die weiteren Prüfungen und 1968 der erste thermische Flug mit Günter Kerber. Das war übrigens der 101. Start.

Wie es sich für einen guten Flieger gehört, hat er das alles in einem „Fliegerbuch“ niedergeschrieben. Deshalb weiß er auch noch, dass er damals 40 Minuten mit der Rhönlerche in der Luft war.

1968 war es im Grabfeld noch ein Ereignis, wenn sich jemand für das Segelfliegen interessierte. Zwei Jahre später begann der Flugbetrieb in Saal. Der erste Start vom neuen Flugfeld war am 2. Mai 1970.

Günter Kerber und Elmar Umhöfer waren vier Minuten mit der Rhönlerche über Saal. Die Rhönlerche wurde schließlich durch die damals modernere Maschine vom Typ Ka7 ersetzt. Mit ihr war Elmar Umhöfer fünf Stunden und vierzehn Minuten unterwegs. Ein Jahr später kam dann der Funkbetrieb auf und die ersten Geräte wurden in die Segelflieger eingebaut.

Elmar Umhöfer besuchte dazu einen Funksprechlehrgang in Nürnberg und erhielt auch ein Funksprechzeugnis.

Ein Flug, der ihm heute noch im Gedächtnis ist, so als wäre er gerade erst gewesen ist der mit der ASK 18 über Innsbruck. In knapp 7000 Metern Höhe war natürlich Sauerstoff notwendig „und die Welt unter mir war recht klein, München sah ich in etwa der Größe eines Bierdeckels“, lacht Elmar Umhöfer. „Es war beeindruckend und unheimlich schön.“ Schmunzelnd erzählt er, dass dieses Fliegen bei Föhn ihn schon immer reizte und er deshalb zu Hause am Radiogerät saß und den Wetterbericht für Innsbruck hörte. „Wenn dann Föhn gemeldet wurde, ging es los.“

4482 Flüge absolviert

Mittlerweile hat der heute 84-Jährige 4482 Flüge hinter sich und ein Ende ist nicht abzusehen. So wird es immer wieder geschehen, dass seine Frau Helmtrud ihn zum Frühstück rufen will und merkt, dass ihr Elmar schon längst aus dem Haus ist und frei wie ein Vogel das Grabfeld aus der Luft betrachtet. Wenn der Name Elmar Umhöfer am Flugplatz in Saal genannt wird, ist dieser unweigerlich mit dem Flugsportverein Grabfeld verbunden. Er ist nämlich der Ideengeber dafür, den Flugsport auch im Grabfeld heimisch zu machen. Er gründete die Interessengemeinschaft Grabfeld und mit Unterstützung von Fluglehrer Günter Kerber und dem damaligen Bürgermeister von Saal, Otto Ebner, gelang es, ein Fluggelände ausfindig zu machen.

Mit Harald Schunk, Rudolf Koch und Otto Ebner lud er zur Gründungsversammlung des Flugsportvereins Grabfeld am 3. Januar 1970 in den kleinen Festsaal des Kreises in Königshofen ein. 24 Personen traten dem jungen Verein bei. Am neuen Fluggelände gab es die ersten Probeflüge und dann begann der Bau einer Flughalle und 1974 entstand das neue Flugheim der Grabfeldflieger. Die großen Macher hinter alledem: Elmar Umhöfer und seine Vorstandschaft.

Große Flugfeste ausgerichtet

In den vergangenen Jahren hat sich der Flugsportverein Grabfeld einen Namen gemacht, richtete große Flugfeste aus. Zu Gast war 1980 Manfred Strössenreuther- Kunstflug-Weltmeister, der seine WM-Kür in Saal zeigte. Elmar Umhöfer blickt stolz auf all diese Jahre und was in dieser Zeit geschaffen wurde, zurück. Auch die Familie stand immer hinter ihm und das ist ihm ganz wichtig.

 
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