Wie Reiner Francke, der technische Leiter der Rhön-Klinikum AG, erläuterte, gilt das Brennstoffzellen-Kraftwerk als Pilotanlage für eine zukunftsträchtige Strom- und Wärmeversorgung. In einem direkt neben der "Brezel", wie die Brennstoffzelle am Rhön-Klinikum salopp abgekürzt wird, installierten Container wird Erdgas so aufbereitet, dass Wasserstoff entsteht.
Bei der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff in der Brennstoffzelle wird dann bei 650 Gard Celsius "ähnlich wie in einer Batterie" Strom erzeugt. Vorteile gegenüber klassischen Blockheizkraftwerken sind zum einen der deutlich bessere Wirkungsgrad und zum anderen die Tatsache, dass in dem Kraftwerk keinerlei Abgase frei werden. Dadurch bedarf es keines Genehmigungsverfahrens.
Das Kraftwerk läuft im Rhön-Klinikum zunächst in einem Feldversuch. Die Entwickler von MTU in Ottobrunn überwachen die Abläufe in der Anlage, die gut 20 Prozent des Energiebedarfs des Klinikums abdecken soll, rund um die Uhr über eine Standleitung. Nach einem Jahr Betrieb wird die Brennstoffzelle dann vorübergehend ausgebaut, damit auch die Prozesse im Inneren des Zylinders analysiert werden können. Mittelfristiges Ziel von MTU ist die Massenfertigung.
Neben der Ferngas Nordbayern hat auch die Politik großes Interesse an dem Projekt. Der Freistaat übernimmt 50 Prozent der sechs Millionen Mark Kosten, damit die Technik am Standort Bayern zur Serienreife gebracht werden kann.
Zur Feier der Inbetriebnahme am Montag, 7. Mai, erwartet die Rhön-Klinikum AG neben den heimischen Politikern auch Prominenz aus München und Berlin.
