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Heustreu
Pickleball: Trendsportart aus den USA kommt nach Rhön-Grabfeld
Julian Izquierdo und Christian Braun brachten die Mischung aus mehreren Sportarten nach Heustreu. Wie sie dazu kamen, was sie begeistert und welche Startschwierigkeiten sie hatten.
Die beiden Pickleball-Pioniere in Rhön-Grabfeld (von links) Julian Izquierdo und Christian Braun mit einem der ersten Mitstreiter, Mark Reichardt.
Foto: Andreas Greubel | Die beiden Pickleball-Pioniere in Rhön-Grabfeld (von links) Julian Izquierdo und Christian Braun mit einem der ersten Mitstreiter, Mark Reichardt.
Andreas Greubel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:49 Uhr

Viele werden die Situation kennen: Die Kinder langweilen sich und suchen nach einer Beschäftigung. In dieser Lage befand sich auch der Vater Joel Pritchard. Auf der Suche nach einer Betätigung für die ganze Familie kam er auf die Idee, die schon vorhandenen Tischtennisschläger, das Badminton-Netz und Plastikbälle in einem neuen Spiel zu kombinieren. So wurde Pickleball 1965 in den USA geboren. Und nun wollen Julian Izquierdo, ein 33-jähriger Bad Neustädter, und der 32-jährige Christian Braun aus Heustreu diese auch in Rhön-Grabfeld etablieren.

Zum Pickleball, der derzeit am schnellsten wachsenden Sportart in den USA, kam Izquierdo durch seinen Vater, der in Florida lebt und dort aktiv spielt. "Und nun kam er zu Besuch und hat mich 'bekniet', es auch einmal zu versuchen. Also habe ich es einfach ausprobiert, davon ein Bild ins Internet gestellt und so kam mein Arbeitskollege Christian auch dazu", berichtet er von den Anfängen. Braun fügt hinzu, dass sie zuvor schon immer wieder einmal Kontakt hatten und er das auf Anhieb interessant fand. "Also habe ich Julian spontan angeschrieben und wir haben uns noch am gleichen Tag zum Pickleball verabredet."

Schläger und Spielball beim Pickleball.
Foto: Andreas Greubel | Schläger und Spielball beim Pickleball.

Zuerst in Bad Neustadt, dann nach Heustreu umgezogen

Man traf sich am Basketballfeld in Bad Neustadt neben dem Skatepark, wo es platzmäßig aufgrund anwesender Basketballer etwas beengt war. "Aber alleine das hin und herspielen mit den Schlägern und den sonderbaren 'Gurkenbällen', einfach dieses neue Feeling, war schon richtig cool und hat mich gefesselt", erklärt Braun motiviert. In Deutschland ist Pickleball noch wenig präsent, es gibt nur etwas mehr als 20 Vereine und in Franken noch keinen einzigen, weswegen sie sich als Pioniere ansehen können.

Daraufhin machten sich die Zwei auf die Suche nach geeigneten Flächen, wo sie auch Linien in der Originalgröße - der eines Doppel-Badmintonfeldes (6,10 auf 13,41 Meter) - aufmalen konnten. Als Heustreuer kam er auf das Feld neben dem Sportplatz. "Das Feld war fürs Erste perfekt", erzählt Braun dazu.

Mark Reichardt (links) und Christian Braun bei einer Partie Pickleball in Heustreu. Die Linien haben sie selbst aufgetragen.
Foto: Julian Izquierdo | Mark Reichardt (links) und Christian Braun bei einer Partie Pickleball in Heustreu. Die Linien haben sie selbst aufgetragen.

Eine Sportart für Groß und Klein, Jung und Alt

Am Pickleball schätzen die beiden, dass es eine Sportart ist, die jeder spielen kann, egal ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, dick oder dünn. Eben für die ganze Familie. "Es ist eine tolle sportliche Betätigung, bringt das Herz-Kreislauf-System in Wallung und es macht riesig Spaß", sagen sie unisono. Man brauche zudem keine teure Ausrüstung. Es reichen die Schläger, die Bälle und ein Netz aus - und auch die Regeln seien leicht zu verinnerlichen.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Einer der ersten Mitstreiter war Mark Reichardt aus Herschfeld. "Julian hatte mich darauf angesprochen, dass er etwas Interessantes aus den USA hätte. Da ich sowieso gerne Schlägersportarten gespielt habe, habe ich es ausprobiert und es hat mir auf Anhieb Spaß gemacht. Man kann sofort ohne große Vorbereitung mitspielen", berichtet er. "Deswegen bin ich wieder hier und werde auch dabei bleiben."

Beim dritten Training gab es zudem eine Premiere für die Pickleballer: Es konnte erstmals ein Doppel stattfinden. "Das hat richtig Bock gemacht", resümiert Izquierdo sichtlich zufrieden. Braun fügt hinzu: "Man muss sich viel mehr abstimmen und kommt so automatisch ins Gespräch."

Suche nach einem Verein mit Halle gestaltete sich schwierig

Um von Wind und Wetter unabhängig zu sein, machte man sich auch auf die Suche nach einem Sportverein mit Halle. Diese blieb zunächst erfolglos, obwohl man mit mehreren Vereinen in Kontakt war. Die Bemühungen trugen jedoch mittlerweile Früchte: Seit Mitte September ist Pickleball eine Sparte des TSV Heustreu und sie können im Winter die Halle des TSV nutzen und für die Zeit im Freien wird ein ungenutztes Tennisfeld hinter dem Sportplatz hergerichtet. Die Freude ist bei beiden dementsprechend groß.

Wer Interesse an Pickleball hat, kann zu den Trainingseinheiten dienstags von 19.15 bis 21.15 Uhr (am 8., 15., 29. Oktober und 12. November erst ab 20.30 Uhr) und freitags von 18 bis 20 Uhr in die Halle am Sportplatz in Heustreu kommen, sich in Facebook bei Pickleball Rhön informieren oder Julian Izquierdo unter Tel.: (0160) 95647094 kontaktieren. Neue Mitspieler sind herzlich willkommen.

So funktioniert Pickleball
Gespielt wird entweder Einzel oder Doppel auf einem Doppel-Badmintonfeld. Man erzielt einen Punkt, indem man den Ball mit dem Schläger so über das Netz auf die Seite des Gegners schlägt, dass dieser den Ball entweder gar nicht mehr spielen kann oder erst nach dem zweiten Aufkommen (einmal darf der Ball den Boden berühren). Er kann aber auch direkt aus der Luft genommen werden.
Besonders zu beachten ist, dass der Aufschlag von unten, etwa hüfthoch, in die diagonal gegenüberliegende Hälfte erfolgen muss und nur die aufschlagende Seite punkten kann. Zudem besagt die Double-Bounce-Regel, dass bei der Angabe der Ball auf der anderen Seite einmal aufkommen muss, genauso wie beim Rückschlag. Ab diesem Zeitpunkt kann der Ball volley gespielt werden, jedoch nicht in der Non-Volley-Zone (bis 2,13 Meter hinter dem Netz auf beiden Seiten). Dort ist das direkte Spiel untersagt. 
Ein Satz geht bis elf. Der Punkteunterschied muss zwei betragen, ansonsten wird bis zum Erreichen dieser Differenz weitergespielt.
 
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