
"Weg mit Habecks Heizungsgesetz", hieß es noch in der heißen Phase des Wahlkampfs. Doch auch eine neue Bundesregierung unter einem Kanzler Friedrich Merz wird wohl an der grundlegenden Ausrichtung der Politik hin zu regenerativen Energien festhalten. Dazu gehören auch Photovotaikanlagen auf dem eigenen Hausdach. Wie Fachleute die Zukunft der aktuellen Förderkulisse auch unter einer neuen Bundesregierung einschätzen und ab wann sich der Kauf einer solchen Anlage lohnt, darüber hat diese Redaktion mit dem Geschäftsführer der Bad Königshöfer Firma Müller Systems GmbH, Christian Müller, gesprochen.
Christian Müller: Die Investition rechnet sich nach wie vor. Mit einer PV-Anlage mit Speicher kann der Privatmann in der Regel bis zu 80 Prozent seines Strombedarfes selbst decken. Durch die gesunkenen Preise für die Komponenten einer PV-Anlage rechnet sich die Investition in der Regel nach ungefähr zehn Jahren. Die Lebensdauer von Anlagen beträgt nach aktuellen Erfahrungen weit mehr als 20 Jahre. Eine Investition rechnet sich also in jedem Fall.
Müller: Die aktuelle Regierung aus SPD und Grünen hat unter Zustimmung der CDU gerade eine Änderung auf den Weg gebracht, die ein Ende der Einspeisevergütung [für ins öffentliche Netz eingespeiste Energie aus privaten Anlagen, Anm. d. Redaktion] im klassischen Sinne einläutet. Stattdessen soll in Zeiten, an denen zu viel Strom aus PV-Anlagen ins Netz drängt, auf eine Vergütung verzichtet werden. Zeiten, in denen die Vergütung nicht gezahlt wird, gehen dem Anlagenbesitzer aber nicht verloren. Diese werden an den Vergütungszeitraum von in der Regel 20 Jahren angehängt. Das kann die Kunden dazu motivieren, eigenen Strom in diesen Zeiten noch gezielter selbst zu nutzen oder zu speichern. Ein Ende der Förderung der Anlagen mit einer Mehrwertsteuer von 0 Prozent auf Kauf und Erträgen aus der Anlage bis zu einer Anlagengröße von 30 kWp ist aktuell jedoch nicht in Sicht.
Müller: Neben der Mehrwertsteuerbefreiung gibt es einen KfW-Kredit für die Finanzierung (Kredit Nr. 270) solcher Anlagen. Allerdings liegt der Zinssatz bei 3,76 Prozent, was nur bedingt attraktiv für den Endverbraucher ist.
Müller: In den letzten Jahren ist sehr viel in die Sicherheit von Speichersystemen investiert worden. Alle auf dem europäischen und deutschen Markt verkauften Speicher werden CE-zertifiziert und durchlaufen diverse Tests, bevor Sie in den Verkauf gehen. Daher kann man bedenkenlos in diese Anlagen investieren.
Müller: Generell sollte bei der Anschaffung einer PV-Anlage immer der aktuelle Verbrauch verwendet werden, um die Dimensionierung der Anlage so zu wählen, dass der beste Kosten- Nutzen-Effekt erzielt wird. Allerdings sollte man auch immer ein Stück weit in die Zukunft schauen. Sind später Verbraucher geplant wie E-Auto oder Wärmepumpe, dann macht es durchaus Sinn, bei der Anschaffung einer Anlage Dachflächen so auszunutzen, dass sie später zur Deckung des Energiebedarfs aller Verbraucher dienen. Viele Kunden denken bei PV nur an die Deckung ihres Stromverbrauches. Jedoch lassen sich auch Heizungs- und Mobilitätsenergie mittlerweile gut über eine PV-Anlage abdecken.

Müller: Die Preise haben sich bereits in den letzten Monaten sehr verbraucherfreundlich entwickelt. Aktuell gehen wir von einer Bereinigung des Marktes in den kommenden Monaten aus, sodass sich die Preise der Komponenten und damit auch die Preise kompletter Anlagen stabilisieren beziehungsweise wieder auf ein etwas höheres Niveau ansteigen.
Müller: Simulationssoftwares sind mittlerweile so genau, dass im Vorfeld bereits errechnet werden kann, wie eine geplante Anlage später performt. So kann der Kunde erkennen, ob und wann sich eine Investition für ihn rechnet und selbst entscheiden.
Müller: In vielen Fällen lohnt sich eine Anfrage diesbezüglich in der Gemeinde. Meist werden PV-Anlagen unter Beachtung verschiedener Auflagen, was Modulfläche und Farbe angeht, genehmigt und können auch auf denkmalgeschützten Häusern installiert werden.
Müller: Hier kommt es immer auf den Grund der Skepsis Photovoltaikanlagen gegenüber an. Fakt ist - PV-Anlagen sind heute wirtschaftlicher, sicherer und langlebiger als je zuvor, weshalb sich eine Anschaffung aus wirtschaftlichen Gründen immer rechnet. Außerdem trage ich aktiv zum Umweltschutz bei, erhöhe den Wert meiner Immobilie und schaffe die Voraussetzung dazu, an Angeboten, die der Strommarkt in den nächsten Monaten bieten wird (variable Stromtarife, etc.), aktiv teilzunehmen, sodass die Investition noch rentabler wird.
Müller Systems GmbH
www.muellersystems.eu