
Der Pflegestützpunkt im Landkreis Rhön-Grabfeld hat ab dem kommenden Jahr eine Außenstelle in Bad Königshofen. Jeden vierten Mittwoch im Monat, erstmals am 22. Januar, gibt es von 8.30 bis 12 Uhr Beratungen im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Rhön-Grabfeld an der Frankentherme, sagte Diplom-Pflegewirtin Sabine Wenzel-Geier, Leiterin des Pflegstützpunktes mit Sitz in Bad Neustadt. Er wurde 2011 im Landkreis eingerichtet. "Wir waren damals bayernweit Vorreiter."
Träger des Pflegestützpunktes sind der Landkreis Rhön-Grabfeld, der Bezirk Unterfranken sowie die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Die Beratung erfolgt durch ausgebildete, erfahrene Pflegeberater der Pflegekassen und Mitarbeiter des Landratsamtes.
Welchen Sinn die Außenstelle in der Frankentherme hat
In die Beratung integriert sind die Fachstellen für pflegende Angehörige des Diakonischen Werks Bad Neustadt und des Kreis-Caritasverbandes Rhön-Grabfeld. "Wir wollen mehr Flexibilität und deshalb vor allem in die Fläche gehen," sagte Sabine Wenzel-Geier. Dazu gehören die Städte Bad Königshofen, Bischofsheim und Mellrichstadt.
Für die Leute sei es einfacher, eine Beratung in der Nähe zu haben statt erst nach Bad Neustadt fahren zu müssen. In Bad Königshofen ist Kirstin Mühlfeld aus Wollbach die Ansprechpartnerin. Sie kommt aus der Krankenpflege, war in der Kreisklinik und am Rhön-Klinikum. Sie gibt Hilfe bei auszufüllenden Formularen und der damit verbundenen Bürokratie.
Beratung in der neuen Außenstelle ist kostenlos
Sabine Wenzel-Geier verwies darauf, dass der Pflegestützpunkt zur Vernetzung der Strukturen für pflegebedürftige Menschen beiträgt, Informationen bündelt und eng mit Netzwerkpartnern zusammenarbeite. Dazu gehören zum Beispiel die Anbieter von Pflegedienstleistungen, Sozialdienste, Behörden, Ärzten und Therapeuten, Selbsthilfegruppen, Ehrenamtliche, Hospizvereine sowie der Bezirk Unterfranken.
Das sechsköpfige Team des Pflegestützpunktes setzt sich aus kommunalen Mitarbeitern, der Pflegekassen zusammen und arbeitet unabhängig und trägerneutral. Die Beratung ist kostenlos.
Begleitung von Klienten geht oft über Jahre hinweg
Bad Königshofen sei im Grabfeld zentral zu erreichen und mit dem MVZ habe man einen idealen Anlaufpunkt, hieß es. "Es ist eine Win-Win-Situation," sagte die Geschäftsführerin des MVZ Bad Königshofen, Gesine Dietze. Sofort stellte sie die notwendigen Räume zur Verfügung, darunter sogar ihr eigenes Büro. "Es gibt ja Homeoffice", fügte sie hinzu.
Pro Jahr werden beim MVZ Rhön-Grabfeld bis zu 1500 Beratungen vorgenommen. Der Bedarf sei steigend, so Kirstin Mühlfeld. Die Begleitung der Klienten durch den Pflegestützpunkt ziehe sich oftmals über Jahre hin.
"Wir sind als Stadt sehr froh, dass sie Bad Königshofen mit aufgenommen haben," sagte Bürgermeister Thomas Helbling. Der Standort des MVZ sei ideal, vor allem weil die Einrichtung barrierefrei sei und ärztliche Hilfe biete. Es sei wichtig, die Angehörigen zu unterstützen, da die Pflege zu Hause immer mehr in den Vordergrund rücke.