Ein Tag wie frisch poliert, wie gemacht, um die Sommerkleider endlich wieder einmal auszuführen, eingeleitet vom morgendlichen Glockenschlag der Kirchturmuhren – der Pfingstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag, der eine Woche vor Pfingsten stattfand, hätte sich nicht schöner präsentieren können. Perfekt, um auch den Muttertag zu feiern.
Die Kellnerin eines Cafés trug am Morgen stolz ein Lebkuchenherz um den Hals, das sie von ihrem Sohn bekommen hatte. Bis zum großen Besucheransturm am Mittag wollte sie es denn auch tapfer tragen, wie sie lächelnd erzählte.
Das Kaiserwetter nutzten nicht wenige, um bereits am Morgen ihr Frühstück und später den Frühschoppen im Freien einzunehmen. Um die Mittagszeit füllt sich der Markt, nicht zuletzt, weil appetitlicher Duft nach frischen Bratwürstchen und Grillhähnchen durch die Marktstände zog. Dieses Mal hatten sich auch endlich Pflanzenverkäufer in Bischofsheim eingefunden, deren Ware sehr gerne angenommen wurde.
Passend zu diesem Frühsommertag mitten im Frühling war allerlei für eine Neuausrichtung der Garderobe zu finden. Oberbekleidung und Hüte, Schmuck und Sonnenbrillen, in denen sich die Silhouette der Marktplatzhäuser spiegelte, Gürtel und Taschen, kaum ein Wunsch blieb dieses Mal offen. Die Ware des Schuhhändlers hätte man suchen müssen, wüssten erfahrene Marktbesucher nicht, wo sich sein Stand befände. Hier in der Löwenstraße hatte er bereits am Morgen lange Planen als Sonnenschutz vor seine Schuhauslage gehängt. Trotz vieler Stände mit Neuware lockte die Kinder ein Flohmarktstand mit Second-Hand-Spielzeug.
Das wusste auch die Händlerin, die aus bunter Wolle hübsche Dinge häkelt. Gerne kommen auch Erwachsene zu ihr und sind von den Kuscheltierchen ganz angetan. Zwischendurch produziert sie deshalb schonmal Außergewöhnliches, wie ein chillendes Schäfchen mit Rastamützchen. Diesmal zeigte sie schmunzelnd ein kaum faustgroßes Sensenmännchen, das ganz unscheinbar zwischen Fröschen und Vögeln im Regal stand.
Frischer Honig und Met, Marmeladen und Eingemachtes, Sirup und Fruchtweine ergänzten das vielseitige Angebot, der Duft von Käse und geräucherten Würsten mischte sich mit dem des Gewürzstandes. Das geübte Augen konnte zwischen vielen hundert Gewürz- und Kräuterpäckchen sogar eine Gewürzmischung namens "Chakalaka" finden, ein Begriff, den man eigentlich mit Otti Schmelzer, dem Humoristen aus der Fränkischen Fastnacht, verbindet.
Schauen, Staunen und Einkaufen oder einfach nur Sitzen, Genießen und den Klängen des Heufurter Musikvereines lauschen – der Böschemer Krammarkt war wieder einen Besuch wert.