
Zum ersten und wohl auch zum letzten Mal trug Pfarrer Pater Joe Jovilla Kurian bei der Fronleichnamsprozession die Monstranz. Der Geistliche verlässt Ende August die Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke. Bis zuletzt war unklar, ob die Prozession stattfinden kann, nachdem es in den Nacht- und Morgenstunden geregnet hatte. Die Bad Königshofener Feuerwehr stand für die Absicherung bereit und auch die Vereine und Verbände hatten ihre Fahnenabordnungen geschickt. Bürgermeister Thomas Helbling mit Stadtratsmitgliedern war dabei und vor allem zahlreiche Gläubige. Die Stadtkapelle Bad Königshofen hatte die musikalische Gestaltung übernommen, Mitglieder der Kirchenverwaltung trugen den rund 100 Jahre "Himmel".
Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Lütticher Nonne Juliana im Jahr 1209 zurück. Die Ordensfrau hatte dabei die Kirche als Mondscheibe gesehen, bei der ein schwarzer Fleck das Fehlen eines Festes zu Ehren der heiligen Eucharistie anzeigte. Der Bischof von Lüttich führte 1246 ein solches Fest ein, das das Abendmahlgedächtnis vom Gründonnerstag aufgriff. Aus diesem Grund wurde der Termin auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten angesetzt. Das berichtete Pastoralreferentin Alice Düchs bei einer Fronleichnamsandacht im Elisabethaspital.
Das Fest verdeutliche, dass Jesus selbst ein fortlebendes Gedächtnismahl stiftete, in dem er selbst gegenwärtig ist. Dieses Mahl ist Zentrum kirchlichen Lebens. Das Fest, vor allem die Prozession, bringt zum Ausdruck, dass Jesus mit seinem Volk zieht. Tradition ist es bei den Prozessionen, dass an den Altären das Evangelium gelesen wird. Am Marktplatz in Bad Königshofen segnete Pfarrer Pater Joe die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger und stellte sie unter den Schutz Gottes.
Von: Hanns Friedrich (Pressesprecher, Pfarrgemeinde)
