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BAD NEUSTADT
Pfarrer Krefft ist für Gleichbehandlung
Pater Paul  Porwit, ein Karmeliten-Pater, der im Projektdorf Gahunga seinen Dienst tut, besuchte Pfarrer Andreas Krefft (links) in Bad Neustadt. Sie sprachen über die weitere Organisation des Hilfsprojektes.
Foto: M. Eckert | Pater Paul Porwit, ein Karmeliten-Pater, der im Projektdorf Gahunga seinen Dienst tut, besuchte Pfarrer Andreas Krefft (links) in Bad Neustadt. Sie sprachen über die weitere Organisation des Hilfsprojektes.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 27.08.2017 02:53 Uhr

In wenigen Wochen fährt Pfarrer Andreas Krefft wieder nach Ruanda. Dort will er sich über die Umsetzung der Projekte und Patenschaften von „Abana-Baseka – lachende Kinder“ informieren. Jetzt hatte er Besuch aus Ruanda. Karmeliten-Pater Paul Porwit berichtete in Bad Neustadt über Erfolge und Aufgaben, speziell im Projektdorf Gahunga, im Norden Ruandas.

9000 Euro für ein Kinderfest

Im Frühsommer hatte Krefft aufgerufen, mit 3,50 Euro einem Kind die Teilnahme an einem Kinderfest zu ermöglichen. Von dem Betrag werden Verpflegung und ein Ganztagesprogramm ermöglicht. Zusammengekommen sind innerhalb weniger Wochen über 9000 Euro. „Ich bin sprachlos und unendlich dankbar“, strahlte der Pfarrer über die Großzügigkeit der Menschen. Diese Summe hat auch ermöglicht, dass nicht nur in Kigali ein Kinderfest gefeiert werden konnte, sondern auch im Projektdorf Gahunga und in „Foyer de Charité“ in Remera-Ruhondo, einem weiteren Partner des Projektes „Abana-Baseka“.

Über 3000 Afrikaner erreicht

Kreffts Anregung zu den Kinderfesten sei mit Begeisterung aufgenommen worden. Theater, Gesang, Tanz, Kochen und vieles mehr gab es in Remera-Ruhondo für Kinder, Jugendliche und Familien. Etwa 800 Kinder, 450 Jugendliche und rund 150 Familien nahmen daran teil. Parallel dazu fand in Gahunga ein Kinderfest statt für die Kinder, die bisher nicht die Schule besuchen. 2700 Kinder wurden hier angesprochen. Speziell in Gahunga waren es „Schnuppertage“ für die Kinder, auch hier standen Sport, Spaß und Spiel im Vordergrund.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ein großes Projekt von „Abana-Baseka“ heißt „Mathe und Frühstück“. Die Sponsoren aus Deutschland haben mit fünf Euro im Monat einem Kind täglich ein Mittagessen aus der Schulküche ermöglicht. Nun habe sich gezeigt, dass diese Vorgehensweise verändert werden müsse. Je nach klimatischer und jahreszeitlicher Situation können sich die Familien zu Erntezeiten gut selbst ernähren, bei ausbleibender Regenzeit beziehungsweise verlängerter Trockenzeit komme es zu Engpässen. Da werde Hilfe benötigt.

Nur in schlechten Zeiten

Mit den Patres in Gahunga wurde nun beschlossen, dass die Hilfe aus „Mathe und Frühstück“ gezielt in den „schlechten“ Zeiten bedürftigen Familien gewährt wird. So komme die Hilfe der ganzen Familie zugute. Über die Schulküche werden bei Nahrungsmittel-Engpässen alle Kinder und nicht nur ausgewählte, verköstigt. Es gehe hierbei zum einen um Gleichberechtigung, um Wahrung des Friedens in der Gemeinde wie auch um effektiven und gezielten Einsatz der Hilfe. „Hunger haben alle“, sagte Pfarrer Andreas Krefft. „Es können nicht nur gewisse Kinder und Familien ausgewählt werden, die Hilfe muss dem gesamten Dorf zu Gute kommen.“ Gerade in diesem Jahr sei die Regenzeit um 30 bis 40 Tage verspätet gekommen, statt drei Ernten haben die Familien nur zwei Mal ernten können.

In diesem Jahr wird der Pfarrer für Ruanda keine persönlichen Geschenke der Paten für ihre Kinder mitnehmen. „Alle Kinder bekommen dasselbe: Hefte und Seife.“ Außerdem seien T-Shirts vorgesehen. Auch hier gehe es um Gleichbehandlung. Neid und Unfrieden sollen vermieden werden, da Patengeschenke sehr unterschiedlich ausgefallen waren. Wer sich an der Beschaffung der Hefte, Seifen und T-Shirts beteiligen möchte, sei herzlich eingeladen zehn Euro zu spenden oder den Betrag im Pfarrbüro abzugeben.

Überall Afrika-Bilder

Pater Paul zeigte sich begeistert, von der Unterstützung, die über Abana-Baseka in Gahunga geleistet werde. „Das Projekt gibt den Menschen neue Hoffnung und Lebensperspektive. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg. Dem ganzen Dorf hat der Schulhausbau neuen Aufwind gegeben. Auf einmal haben die Menschen eine Zukunft und neue Chancen.“ In Bad Neustadt besuchte er mit Pfarrer Krefft Einrichtungen, die sich im Projekt „Abana-Baseka – lachende Kinder“ engagieren, wie die beiden Kindergärten Mariä Himmelfahrt und St. Konrad. „In jedem Raum begegnet mir Ruanda“, freute sich Pater Paul über die vielen Bilder.

 
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