Mit viel Applaus wurde Ruhestands-Pfarrer Karl Hauck in Begleitung von Bürgermeister Thomas Fischer nach dem Gottesdienst in der Sebastianuskapelle am Sonntag im Pfarrheim von Nordheim empfangen. Die Vertreter der zehn Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft Fladungen-Nordheim aus Roth, Neustädtles, Fladungen, Oberfladungen, Brüchs, Hausen, Rüdenschwinden, Nordheim, Leubach und Heufurt hatten sich bereits eingefunden, um nachträglich den 90. Geburtstag von Pfarrer Hauck zu feiern, in Verbindung mit dem Neujahrsempfang der Gemeinde.
Pfarrvikar Paul Reder dankte in seiner Begrüßung allen Helfern für die Vorbereitung dieses Nachmittags. Er sollte auch genutzt werden, um Pfarreiengemeinschaft erlebbar zu machen. Andreas Weber aus Leubach, Vorsitzender des Pfarreiengemeinschaftsrats, eröffnete dann den Reigen der Redner. Mit 25 Jahren sei Karl Hauck zum Priester geweiht geworden und habe bis 1999 insgesamt 15 Gemeinden betreut. Dann sei er zurückgekommen in seine Heimatgemeinde Nordheim, wo er heute noch tatkräftig mithilft, lobte er. Geschenk der Pfarreiengemeinschaft überreichte Weber einen geschnitzten guten Hirten mit zwei Schafen, die an seine Tätigkeit als guter Hirte erinnern sollten und an seine Schafe, die er alle gut durchs Leben gebracht hat. "Du hast gut gepredigt", meinte Pfarrer Hauck humorvoll zu dieser Laudatio.
Päpstliche Fahne aus Rom als Geschenk
Egon Bauß, Sprecher des Gemeindeforums und stellvertretender Kirchenverwaltungsvorstand, sagte, in Nordheim sei es Tradition, dass beim Pfarrfamiliennachmittag besondere Persönlichkeiten hervorgehoben werden. Pfarrvikar Reder hatte, so Bauß, die glorreiche Idee gehabt, eine päpstliche Fahne aus Rom zu beschaffen, die Pfarrer Hauck nun überreicht wurde. Der Fahnenmast werde bei Hauck im Garten aufgestellt, "das ist dann der nördlichste bayerische Posten des Vatikans".
Christian Müller, stellvertretender Kirchenverwaltungsvorsitzender aus Heufurt, gratulierte Pfarrer Hauck im Namen der Kirchengemeinde Heufurt ebenfalls zum 90. Geburtstag. Pfarrer Georg Neumann hätte immer gesagt, "der Karl geht gern nach Heufurt". Und auch die Heufurter schätzen Karl Hauck. Als Geschenk bekam er ein Fotoalbum, verbunden mit vielem Dank für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz.
Superstar des Jahrgangs 1929
Bürgermeister Thomas Fischer dankte Karl Hauck ebenfalls für sein Wirken in der oberen Rhön und zählte eine Reihe von berühmten Persönlichkeiten des Jahrgangs 1929 auf. "Superstar des Jahrgangs ist Pfarrer Karl", lautete schließlich sein Fazit. Er war am 5. Januar 2019 90 Jahre alt geworden, sein 65. Priesterjubiläum im Juni sei schon wieder Anlass zu feiern. Grüße übermittelte Fischer auch von seinen Kollegen Agathe Heuser-Panten aus Fladungen, Fridolin Link aus Hausen, seinem Vorgänger Hermann Hippeli und Fladungens Alt-Bürgermeister Robert Müller.
"Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut als er muss", sagte der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll. Das würde auf Karl Hauck passen. Suckfüll bezeichnete den Pfarrer als eine tolle Persönlichkeit, der weit über die Rhön hinaus strahlt. Er habe eine ganz bescheidene, freundliche Art, sei aber auch ein tiefgläubiger Mensch, der offene Worte nicht scheut und den Glauben ansteckend vermitteln könne, eben ein gradliniger Rhöner.
Auf einem guten Weg
Pfarrer Thomas Menzel wünschte vom gesamten Seelsorgeteam der drei Pfarreiengemeinschaften Segen und für den Rhythmus der Lebenstage Zufriedenheit und Gesundheit. Am 1. Februar seien es zwei Jahre, seitdem er die Pfarradministration übernommen habe. Im Seelsorgeteam seien sie im Moment der Ansicht, dass sich die Gemeinden in dieser Zeit gut entwickelt haben und dass man mit dem, was in Gang gekommen sei, mit allen drei Pfarreiengemeinschaften auf einem guten Weg in die Zukunft sei, wohl wissend, dass es durchaus Stolpersteine gibt, lieb gewordene Dinge, von denen Abschied genommen werden müsse.
Schließlich kam der Jubilar selbst zu Wort. Karl Hauck dankte Gott, dass er ihn so alt habe werden lassen. Er sei noch gerne ein paar schöne Jahre da, man müsse sich nicht gleich nach dem Himmel sehnen, merkte er humorvoll an. Er sagte allen, die an ihn gedacht und ihm gratuliert haben, Dank.
Dank an Lothar Spiegel
Lothar Spiegel, der 25 Jahre lang den Kapellenschließdienst verrichtet hat, wurde am Ende in Abwesenheit gewürdigt. Am 1. Dezember 2018 hatte er sein Ehrenamt niedergelegt, so Egon Bauß. Er selbst übernimmt jetzt das Amt von Lothar Spiegel, der aber weiter Urlaubsvertretung macht, so der stellvertretende Kirchenverwaltungsvorstand.
Weiterhin stimmte Bauß die Gemeinde schon einmal darauf ein, dass in diesem Jahr hohe Kosten auf die Gemeinde zukommen. Die Kirchturmglocke beziehungsweise der Klöppel und die Aufhängung müssen erneuert werden, was etwa 15 000 Euro kosten wird. Zudem müsse der Orgelprospekt der Kapellenorgel fertiggestellt werden. Demnächst werde ein Bittschreiben an die Gemeindemitglieder herausgehen, in dem sie um Spenden gebeten werden. Bauß dankte abschließend Renate Mültner, Elisabeth Hauck und Hildegard Pfeffermann, die sich bei der Ausrichtung des Empfangs sehr eingesetzt hätten, und Bürgermeister Thomas Fischer für die Unterstützung vonseiten der politischen Gemeinde.