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Unterweißenbrunn
Pfarrer Gabriel und sein Herzensprojekt: Weiterbildung von Frauen aus ländlichen Gebieten in Indien
Pfarrer Reinhold Kargl (links) hat für einige Wochen Pfarrrer Gabriel aus Indien zu Besuch. Diser hat seinen Bericht über die Verwendung von Rhöner Spenden mitgebracht, ergänzt durch Fotos seiner Hilfsprojekte.
Foto: Barbara Enders | Pfarrer Reinhold Kargl (links) hat für einige Wochen Pfarrrer Gabriel aus Indien zu Besuch. Diser hat seinen Bericht über die Verwendung von Rhöner Spenden mitgebracht, ergänzt durch Fotos seiner Hilfsprojekte.
Barbara Enders
 |  aktualisiert: 12.07.2024 02:42 Uhr

Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam aus Indien ist vom 2. Juli bis zum 18. August wieder als Urlaubsvertretung in der Rhön. Er wohnt bei Pfarrer Reinhold Kargl im Unterweißenbrunner Pfarrhaus. Diese Zeit möchte Pfarrer Gabriel nutzen, um über die Verwendung der Spenden zu berichten, die er im Jahr 2022 für die Projekte in seiner Heimat bekommen hat.

Pfarrer Gabriel ist Direktor der Caritas in der Stadt Mandurai im Bundesstaat Tamil-Nadu in Südindien, die sich für die Gesamtentwicklung aller Menschen einsetzt, insbesondere der Schwächeren und der Benachteiligten. "Unabhängig von Kastenzugehörigkeiten oder Religion, soll durch die Förderung der sozialen, kulturellen, erzieherischen, medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte geholfen werden, die Menschen eigenständig zu machen", ist auf der Internetseite mmsss.org zu lesen

Wunsch nach einem besseren Leben

Pfarrer Gabriels besondere Herzensangelegenheit ist es, sich um die Frauen zu kümmern. Sie kommen aus ländlichen Gebieten, sind schlecht gebildet und arbeiten meist als Tagelöhnerinnen in der Landwirtschaft, sind Erntehelferinnen oder hüten Vieh. Auch als Hilfsarbeiterinnen für Maurer sind sie tätig, manche handeln mit Obst und Gemüse, das sie kaufen und wieder verkaufen.

Für die Frauen werden Selbsthilfegruppen mit 12 bis 15 Personen organisiert, in manchen Orten sind bis zu 150 Frauen dabei. 45 Mitarbeitende, die eine Ausbildung durch die Caritas gemacht haben, kümmern sich um die Selbsthilfegruppen. Pfarrer Gabriels persönliche Herausforderung ist es, die unterschiedlichen Religionen zu koordinieren. Einheitliche Gruppen funktionieren besser als gemischte Gruppen mit Musliminnen und Christinnen.

In den Gruppen sprechen sie über Politik, soziale Probleme, über Kinder und deren besseres Leben. Sie organisieren Umwelttage, Menschenrechtstage, Bauerntage, Welt- und Familientage, aber auch einen "Tag des Lachens", fördern die politische Bildung und fordern Frauen auf Wählen zu gehen oder Wachsam zu sein, zählt Pfarrer Gabriel auf. "Wir helfen ihnen ein Talent zu entwickeln und sich weiterzubilden. Wir müssen die Frauen selbstständig werden lassen", betont er. Es gibt heute in allen vier Distrikten im gesamten Bistum fünf Nähschulen. Wenn die Frauen nach der mehrmonatigen Ausbildung ihre Zertifikate überreicht bekommen, erscheinen sie in selbstgenähter Kleidung. Jugendliche können in Computerkursen Kenntnisse erlangen, die sie befähigen, eine Arbeitsstelle in einem Büro anzunehmen. Allein 2023 haben 274 Frauen das Nähen erlernt und 127 Jugendliche an Computerkursen teilgenommen. Sie erhalten auch Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche.

Spenden wurden für Lehrpersonal und Computer verwendet

Das Geld aus Deutschland wurde für Computer und neun Lehrer (vier für Computerkurs und fünf für Nähkurse) ausgegeben. Weiter drei Lehrer werden von Don Bosco bezahlt. Nächstes Jahr muss Pfarrer Gabriel Mandurai verlassen, da ein Priester nur fünf Jahre an einem Ort bleiben darf. Seit zwei Jahren hat er einen Assistenten, der sein Werk künftig fortführen soll. Für die Finanzierung wird das Sternsinger-Projekt 2025 dienen. Alle Spenden des "Pastoralen Raumes Am Kreuzberg" mit den Pfarreiengemeinschaften "Am Kreuzberg", "Immanuel", "Die Walddörfer" und "Franziskanerkloster Kreuzberg" werden vom Bistum Würzburg an die "Mandurai Multipurpose Social Service Society" (MMSSS) überwiesen werden.

Der Einsatz der bisherigen Spenden wurde einer Kassenprüfung unterzogen. Hierüber wurde eine mehrseitige Broschüre erstellt, die allerdings in Indisch abgefasst ist. Pfarrer Gabriel wird die Gelegenheit nutzen, in der Rhön persönlich Rede und Antwort zu stehen. Die erste Möglichkeit hierzu wird am 15. Juli sein. Um 19 Uhr lädt er alle in das Kardinal Döpfner Haus nach Bischofsheim ein. Hier möchte er mit Unterstützung der Bischofsheimer für alle Indisch kochen.

Pfarrer Kargl hat noch weitere Infoveranstaltungen geplant. Auf dem Bischofsheimer Stadtfest möchte er nahe der Bischofsheimer Stadtpfarrkirche einen Infostand errichten, der Gelegenheit bietet, Bilder von den Projekten Gabriels anzuschauen und sich auszutauschen. Gerne wird man auf Einladung in verschiedenen Orten des Pastoralen Raumes über das Projekt berichten.

Spenden können auf Konto der Pfarrei St. Katharina Unterweißenbrunn (IBAN DE74 7935 3090 0011 1736 36 – BIC BYLADEM1NES) eingezahlt werden.

 
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