"Als erstes habe ich mir die Kirche angeschaut und war erstaunt über die Helligkeit, die Akustik und die Innenraumgestaltung," sagt der Domvikar Stephan Frank, neuer Pfarrer in Bad Königshofen. So stimmte er denn auch gleich das österliche Alleluja an und stellte fest: "Das hat doch was, ich kann mir vorstellen, wenn ich am Altar stehe, klingt das für die Gläubigen hervorragend." Schmunzelnd erzählt er, dass er bereits vor vielen Jahren von dem ihm befreundeten Pfarrer Friedrich Groß, der von 1996 bis 2004 Pfarrer in Herbstadt war, auf Bad Königshofen aufmerksam gemacht wurde. "Wenn Du mal die Möglichkeit hast die Pfarrstelle in Bad Königshofen zu bekommen, dann nimm sie an." Das sei ihm in den Sinn gekommen, als es um die Neubesetzung im Pastoralen Raum Bad Königshofen ging. Hinzu kam dann auch die Nähe zu seiner Heimat, Ibind, Burgpreppach und Hofheim. Hier ist er geboren und aufgewachsen.
Am Sonntag, 29. September, wird Stephan Frank als neuer Team-Pfarrer für die Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke" bei einem festlichen Gottesdienst sein neues Amt übernehmen. Bereits zuvor wechselt er von Würzburg nach Bad Königshofen und zieht im Pfarrhaus am Kirchplatz ein. Dort wird ihm seine Schwester den Haushalt führen. Mit der Pfarrstelle Bad Königshofen verliert er den Titel "Domvikar", der galt nur für seinen Wirkungsbereich als Diözesanreferent für den Fachbereich Priester in Würzburg. In Ibind, Burgpreppach und Hofheim verlebte er seine Kinder- und Jugendzeit, bevor er sich, nach Abschluss an der Realschule in Ebern, seinem Wunsch Priester zu werden erfüllte. Am Theresianum in Bamberg erwarb er das Abitur, studierte dann in Würzburg und München Theologie. Am 20. Februar 1999 weihte ihn Bischof Paul-Werner Scheele im Dom zu Würzburg zum Priester.
Zeit als Ministrant hat ihn geprägt
Es folgten verschiedene Kaplanstellen, bevor er 2008 Militärpfarrer für den Seelsorgebezirk des katholischen Militärpfarramts Hammelburg wurde. Als Seelsorger begleitete er Soldatinnen und Soldaten 2010/11 und 2016 im Kosovo, war in Mali sowie 2019 im irakischen Erbil. 2022 wurde Stephan Frank Diözesanreferent für den Fachbereich Priester und 2023 zum Domvikar ernannt.
Gefragt nach dem Grund, sich für den Priesterberuf zu entscheiden, nennt Pfarrer Stephan Frank seine Zeit als Ministrant. Diese habe ihn geprägt und so habe er diesen Weg eingeschlagen. Eine Entscheidung, die er nicht bereute. Der neue Pfarrer von Bad Königshofen ist ein volkstümlicher Mensch, der Basketball und Volleyball spielte und damit sportliche Ambitionen für Mannschaften in Bad Königshofen mitbringt. "Wissen Sie was ich mir als erstes gekauft habe, als ich die Zusage für Bad Königshofen erhielt?" lacht der Geistliche und fügt an "Wanderschuhe". "Das ist eine so schöne Gegend hier im Grabfeld, den Haßbergen und vor allem dem Thüringer Land, das ich in den kommenden Jahren näher kennen lernen möchte."
Sanierung des Kirchturms als wichtige Aufgabe
Das wiederum macht deutlich, dass Stephan Frank für längere Zeit in seiner neuen Pfarrstelle im Grabfeld bleibt. "Mindestens sieben Jahre habe ich mir vorgenommen, sagt der heute 53-Jährige. Gemeinsam mit Pfarrer Jürgen Schwarz, der im westlichen Grabfeld als Teampfarrer, mit Dienstsitz Großeibstadt, ins Grabfeld wechselt, übernimmt er als Teampfarrer die Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke". Unerstützt wird er von Diakon Sebastian Krines und einem ehrenamtlichen Team. Angesprochen auf die guten ökumenischen Beziehungen, sagt er: "Das habe ich gerne gehört und werde diese auch fortsetzen und intensivieren." Zwar noch nicht persönlich, aber bereits telefonisch hatte er deshalb Kontakt mit der Pfarrersfamilie Tina und Lutz Mertten aufgenommen. Vorgestellt hat sich Domvikar Stephan Frank bereits bei Bürgermeister Thomas Helbling, in der Kirchenverwaltung und im Pfarrgemeinderat.
Kein Hund im Pfarrhaus
Zahlreiche Aufgaben werden in den kommenden Jahren auf ihn zukommen. Dazu gehört an erster Stelle die Sanierung des Kirchturms. "Immerhin ist es das Wahrzeichen der Stadt Bad Königshofen." Weiterhin steht die Außensanierung der Stadtpfarrkirche an. Auch bei der Innengestaltung der Stadtpfarrkirche hat der neue Pfarrer einige Anregungen, die er im Laufe seiner Amtszeit umsetzen möchte. Anregen möchte er in der Pfarrei wieder zu Pilgerreisen, zum Beispiel nach Altötting, ins Erzgebirge, nach Dresden oder Lourdes.
Gefragt nach seinen Hobbies nennt er spontan Krimis mit historischem Hintergrund. Dazu gehörte sein zuletzt gelesener Roman "Das Haus am Gordon Place" von Karina Urbach. Pfarrer Stephan Frank ist an Geschichte interessiert, sagt er, und verweist auf sein neues Pfarrhaus, das vor mehr als 400 Jahren gebaut wurde, aber auch das Ensemble der Stadtpfarrkirche und die einstige fürstbischöflichen Festungsstadt Königshofen im Grabfeld. Sein Lieblingstier ist der Hund. Wird damit ein Hund, in das Bad Königshofener Pfarrhaus einziehen? Pfarrer Stephan Frank: "Leider nein, ich fürchte es bindet mich zu sehr."