Volles Haus auch heuer wieder beim jährlichen Petersgericht in Frickenhausen. Viele Bürgerinnen und Bürger des Mellrichstädter Stadtteils hatten den Weg ins Schützenhaus zur Bürgerversammlung gefunden. Diese wird traditionell zwischen Weihnachten und Neujahr abgehalten.
Nach der Begrüßung durch Ortssprecher Achim Reß hatte zunächst Bürgermeister Michael Kraus das Wort. Gleich zu Beginn hatte er einige Zahlen im Gepäck. Nach wie vor ist Frickenhausen der einwohnerstärkste Ortsteil der Stadt. Zum 15. Dezember 2023 hatte der Ort 407 Einwohner, die Zahlen sind in den letzen Jahren weitestgehend stabil. Drei Geburten waren zu verzeichnen, denen standen fünf Sterbefälle gegenüber. Einige Themen, die bereits im Vorjahr für Frickenhausen relevant waren, sind nach wie vor aktuell, so der Bürgermeister.
Glasfaserausbau soll vorangetrieben werden
Der Glasfaserausbau soll auch in Frickenhausen angeschoben werden. Derzeit sind 92 Anschlüsse förderfähig. Das Stadtoberhaupt appellierte an die Bürger, auf der Homepage der Telekom zu prüfen, ob die eigene Adresse im Förderprogramm sei. Außerdem stellte er in Aussicht, dass gegebenenfalls mit einem weiteren Förderprogramm auch die übrigen Anschlüsse ausgebaut werden können. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll die Straßenbeleuchtung in der Stadt sowie den Stadtteilen auf LED umgerüstet werden.
"Sorgenkind" in Frickenhausen ist das Dorfzentrum. 2023 musste kurzfristig eine neue Heizung installiert werden. Im Stadtrat wurde beschlossen, das Gebäude Schritt für Schritt, ohne Förderanträge, zu sanieren. Als nächstes ist der Ausbau des Daches vorgesehen. Geplant ist einer neuer Dachaufbau mit großzügigen Gauben sowie einem separaten Treppenaufgang. Das Dachgeschoß kann dann von Vereinen und Gruppen genutzt werden. Ortssprecher Reß informierte darüber, dass die Frickenhäuser Vereinsgemeinschaft bereits ihre Hilfe beim Abbruch des Daches angeboten habe.
Sobald es die Witterung zulasse, könne mit dem Bau begonnen werden, so der Bürgermeister. Für die Friedhöfe der Stadt wurde eine neue Satzung erlassen. Auch in Frickenhausen folge man den aktuellen Trend und weist einen Bereich für pflegefreie Urnen-Erdgräber aus. Keine Nachrichten zu vermelden gibt es in Sachen Mobilfunkmast in Frickenhausen. Der Bauantrag für den Gittermast liege derzeit noch immer im Landratsamt. Im Zuge der Straßenbauarbeiten werde derzeit geprüft, ob eine bestehende Quellleitung, vom Hainhof kommend, verlegt werden kann, damit diese auch in Zukunft weiter genutzt werden kann. Diese Leitung versorgt den Friedhof sowie die landwirtschaftliche Wasserentnahmestelle.
Das Resümee von Ortssprecher Achim Reß
Ein Resümee über das vergangene Jahr sowie einen Ausblick gab Ortssprecher Reß. Sehr bedauerlich sei, dass die Straßenbaumaßnahmen der St2292 vom Hainhof bis zur Ostheimer Straße nicht abgeschlossen sei bzw. über den Winter für den Verkehr freigegeben werden konnten. Rund fünf bis sechs Stunden in der Woche hatte sich Ortssprecher Reß intensiv mit dem Bauprojekt beschäftigt. Ausführlich berichtete er über verschiedene "Showstopper", die zu den Verzögerungen beigetragen haben. Derzeit sehen man kurz vor der Vergabe für den nächsten Bauabschnitt, der hoffentlich bald begonnen werden könne.
Anschließend steht die nächste Straßenbaumaßnahme in Frickenhausen an. Im Jahr 2024 sollen Fahrbahn und Gehsteige in der kompletten Seestraße, beginnend von der Besengaustraße bis Ortsausgang Richtung Oberstreu, umfassend saniert werden. Hierfür ist ein Zeitraum von circa eineinhalb Jahren veranschlagt. Reß informierte über einen Brennholzverstrich, der im Januar vorgesehen ist.
Er macht darauf aufmerksam, dass voraussichtlich in den Jahren 2024 und 2025 kein Holzeinschlag im Frickenhäuser Wald erfolgt. Ein von der Stadt angeschaffter Defibrillator wird künftig am Feuerwehrhaus in der Ortsmitte installiert. Achim Reß dankte den unzähligen Helfern beim Seefest. Ebenso sprach er den Helfern, die nur eine Woche später beim Streutal-Festival am Start waren, seinen Dank aus.
In der anschließenden Diskussionen kamen auch wieder das Thema "Toiletten am See" zur Sprache, obwohl Bürgermeister Kraus gehofft hatte, dass "er diesmal um das Thema herumkomme". Angeregt wurde, mit der derzeitigen Pächterin des Seecafés eine verträgliche Lösung zu finden. Ortssprecher Reß versprach das Thema im Stadtrat nochmals aufzugreifen.
Verschiedene Schlaglöcher in den Ortsstraßen wurden ebenfalls angesprochen. Bürgermeister Kraus bat darum, diese in der VG zu melden. Angefragt wurden auch Fahrradwege nach Oberstreu und Wechterswinkel. Hier sei man bereits in der Planung, berichtete der Ortssprecher. Mit dem traditionellen Burschenlied wurde das Frickenhäuser Petersgericht beendet.