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Bad Königshofen
Peter Lindemann: Viel Herzblut in die Filiale gesteckt, die durch die Automatensprengung zerstörte wurde
Bei Gebietsdirektor Peter Lindemann, hier im Gespräch, sitzt der Schock nach der Zerstörung 'seiner Bank' tief.
Foto: Hanns Friedrich | Bei Gebietsdirektor Peter Lindemann, hier im Gespräch, sitzt der Schock nach der Zerstörung "seiner Bank" tief.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:33 Uhr
Der völlig zerstörte Tresor wurde durch die Explosion aus der Verankerung gerissen. Im Schalterraum ewurden norme Schäden angerichtet.
Foto: Hanns Friedrich | Der völlig zerstörte Tresor wurde durch die Explosion aus der Verankerung gerissen. Im Schalterraum ewurden norme Schäden angerichtet.

Der Schock nach der Geldautomatensprengung und der damit angerichteten Verwüstung "seiner Bank", sitzt bei Peter Lindemann, Gebietsdirektor der Sparkassenfiliale Bad Königshofen tief. "Da hängt viel Herzblut dran, denn bei der Einrichtung der Bank habe ich so manche Ideen eingebracht und nun diese Zerstörung."

Auch Georg Straub, Direktor der Sparkasse Bad Neustadt, machte sich am Montagmittag ein Bild von den enormen Schäden im Eingangsbereich bis hin zum Schalterraum. "Es ist unfassbar," sagt er und bespricht mit Peter Lindemann das weitere Vorgehen. Es werden wohl Monate vergehen, bis der Schaden behoben ist, der durch die Sprengung von zwei Geldautomaten entstanden ist.

Der Kontoauszugsdrucker durch die Druckwelle des Sprengsatzes völlig zerstört
Foto: Hanns Friedrich | Der Kontoauszugsdrucker durch die Druckwelle des Sprengsatzes völlig zerstört

Deshalb sollen im Außenbereich bald Container aufgestellt werden, in denen Kunden dann ihre Bankgeschäfte erledigen können. In den nächsten Tagen werde man sich noch ein genaues Bild von den Schäden machen, die die Sprengstoffexplosion angerichtet hat.

Durch Bauzaun abgeschirmt

Am Montagmorgen war ein Team der Spurensicherung des Landeskriminalamts aus München in der Bank.
Foto: Hanns Friedrich | Am Montagmorgen war ein Team der Spurensicherung des Landeskriminalamts aus München in der Bank.

Der Bereich wurde mittlerweile durch einen Bauzaun abgeschirmt. Am Montagnachmittag war das Technische Hilfswerk Mellrichstadt mit 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort, um durch Platten die Bank "dicht zu machen," so dass kein Unbefugter das Gebäude betreten kann. "Außerdem haben wir einen Sicherheitsdienst für die Nachtstunden beauftragt," fügt Sparkassendirektor Georg Straub an.

Das Technische Hilfswerk Mellrichstadt arbeitete mit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Notsicherung der Bank.
Foto: Hanns Friedrich | Das Technische Hilfswerk Mellrichstadt arbeitete mit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Notsicherung der Bank.

Die Druckwelle der Explosion hat die Bankautomaten aus der Halterung gerissen und den Schalterraum stark zerstört. Selbst die hinteren Büros sind betroffen, wo zum Teil Glastüren aus der Verankerung gerissen wurden. Dies geschah auch mit der großen Glaswand, die den Bereich der Geldautomaten vom Schalterraum abtrennte.

Stau auf der Straße durch Neugierige

Ein Bild der Verwüstung zeigte sich bei Tageslicht in der Sparkassenfiliale Bad Königshofen.
Foto: Hanns Friedrich | Ein Bild der Verwüstung zeigte sich bei Tageslicht in der Sparkassenfiliale Bad Königshofen.

In Richtung Sparkassenstraße wurden Teile der Decke und die gesamte Wand nach draußen geschleudert. Über einen Bereich von zehn auf zehn Metern lagen Glassplitter und Wandteile des Bankgebäudes verstreut. Sie sind mittlerweile beseitigt, die Straße ist wieder befahrbar. Auf ihre staute sich zeitweise der Verkehr, da viele Neugierige vorkamen.

Erst als die Spurensicherung den Bereich freigegeben hatte, konnte sich Sparkassendirektor Georg Straub ein Bild von der Zerstörung in der Bank machen.
Foto: Hanns Friedrich | Erst als die Spurensicherung den Bereich freigegeben hatte, konnte sich Sparkassendirektor Georg Straub ein Bild von der Zerstörung in der Bank machen.

Seit Montagmorgen war ein Team der Spurensicherung des Landeskriminalamtes aus München in der Bank. Es hatte am frühen Nachmittag seine Arbeiten abgeschlossen. Nun werden die gesicherten Spuren im Kriminaltechnischen Institut des LKA untersucht.

Das Technische Hilfswerk Mellrichstadt entfernte die beschädigten Türrahmen der Sparkasse.
Foto: Hanns Friedrich | Das Technische Hilfswerk Mellrichstadt entfernte die beschädigten Türrahmen der Sparkasse.

Erst nach dem Abschluss der polizeilichen Untersuchungen konnte die Bank von Verantwortlichen der Sparkasse betreten werden. Bis in die Abendstunden war das Technische Hilfswerk Mellrichstadt damit beschäftigt eine Notsicherung anzubringen. Das heißt, dass durch Ständerwände und Platten ein Verbau entstand, der ein Eindringen ins Gebäude verhindern soll, erklärt Christian Klein, Fachberater des THW.

Statik des Gebäudes als sicher eingestuft

Vor der Sicherung des Gebäudes mussten lose Teile entfernt werden.
Foto: Hanns Friedrich | Vor der Sicherung des Gebäudes mussten lose Teile entfernt werden.

Zunächst aber mussten die losen Teile, die zum Teil von der Decke hingen, aber auch die zerstörten Türrahmen beseitigt werden, um Gefahren beim Betreten zu verhindern. Außerdem wurde die Statik des Gebäudes noch einmal überprüft, aber als sicher eingestuft.

Schockiert von der Zerstörung der Bank durch die Sprengung der Geldautomaten und vor allem die große Zerstörung in der Sparkassenfiliale ist auch Diplom-Ingenieur Christian Leicht vom gleichnamigen Planungsbüro für Hochbau in Bad Königshofen. Er geht davon aus, dass der zerstörte Bereich vollkommen entkernt und wieder neu aufgebaut werden muss. Allerdings hat hier zunächst die Versicherung das Sagen. Für ihn war es, wie für Gebietsdirektor Lindemann, schmerzlich zu sehen, wie ein Gebäude, das er geplant und dessen Bau er geleitet hatte, so zerstört werden konnte.

 
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