Peter Heimrich, Landrat des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, zieht sich zum 30. Juni ins Privatleben zurück. Nach nur einer Amtszeit war der SPD-Politiker nicht für eine weitere Amtszeit angetreten. Am 1. Juli übernimmt seine Nachfolgerin, die parteilose Peggy Greiser aus Zella-Mehlis, die Amtsgeschäfte. Sie war von SPD und Linke nominiert worden und hatte sich bei der Landratswahl am 15. April gegen ihre Konkurrenten Christiane Barth (CDU) und Hartmut Kremmer (FDP) durchgesetzt. Greiser war bisher ehrenamtliche Stellvertreterin Heimrichs.
Überraschender Rückzug
Es war eine Überraschung, als Peter Heimrich zu Jahresbeginn verkündet hatte, keine zweite Amtszeit als Landrat anhängen zu wollen. Der 48-Jährige hatte gesundheitliche Gründe für diese Entscheidung angeführt. Wie das Meininger Tageblatt berichtet, macht ihm eine Gelenkerkrankung zu schaffen. Heimrich galt in Politkreisen als Mann der deutlichen Worte. Bei den Bürgern war der Breitunger beliebt, seine Wiederwahl stand eigentlich außer Frage. Bis er selbst nach sechs Jahren als Kreischef seinen Rückzug beschloss.
Nach mehreren Jahren im Gemeinderat von Breitungen war der gelernte Werkzeugmacher 2004 zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde gewählt worden. 2012 hatte sich der SPD-Politiker dann bei der Landratswahl deutlich gegen den CDU-Kandidaten Michael Heym durchgesetzt. Letzterem waren damals die besseren Chancen vorhergesagt worden, schließlich hatte seit der Gründung des Landkreises von 1994 bis 2012 CDU-Mann Ralf Luther Schmalkalden-Meiningen regiert.
Kritiker der Landesregierung
Mit seiner Wahl avancierte Peter Heimrich zur Nachwuchshoffnung der Thüringer Sozialdemokraten, bei den Wahlen zum SPD-Landesvorstand fuhr er ein Spitzenergebnis ein. Er habe dort etwas verändert wollen, sagte der Kommunalpolitiker im Gespräch mit dem Meininger Tageblatt, doch die Meinung der Basis sei nicht gefragt, wie er desillusioniert feststellen musste.
Dennoch: Bequem war Peter Heimrich in seiner Amtszeit nie. Und hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Der 48-Jährige hat sich den Ruf erarbeitet, einer der schärfsten Kritiker der rot-rot-grünen Landesregierung aus dem eigenen Lager zu sein. Wie der MDR berichtet, stellte sich Heimrich bei der Gebietsreform und in der Flüchtlingspolitik gegen den Kurs der Regierenden in Erfurt. Zudem gilt er als Gegner der Stromtrasse SuedLink durch Thüringen.
Auch wenn sich Peter Heimrich nun mit Ablauf des 30. Juni ins Private zurückzieht, der Lokalpolitik möchte er nicht ganz Lebewohl sagen. Bei den Kommunalwahlen 2019 will er für den Breitunger Gemeinderat kandidieren. Zurück zu den Wurzeln, wie man so schön sagt.