Christian Fischer vom Hotel Schlundhaus am Marktplatz in Bad Königshofen steht, wie jeden Tag, in seiner Küche. Wer den Gastraum betritt, kann ihn hinter der angelehnten Türe sehen, wo er mit Töpfen, Tellern und Küchenutensilien hantiert.
Etwas außerhalb der Stadt liegt das Hotel Vierjahreszeiten. Hier besprechen die Inhaber, Volker und Christine Salzinger, gerade die Einkaufsliste und überprüfen Rechnungen. Im Biergarten Ebner in der Zeughausstraße in Bad Königshofen sind Karola, Melanie und Klaus Ebner dabei, die Tische für die Gäste herzurichten.
Die Pandemie ist zwar nicht ganz vorbei, aber die Gastronomen in Bad Königshofen sind sich sicher, dass es in den kommenden Monaten wieder einiges zu tun gibt. Und genau da liegt das Problem. "Wir haben zwar Personal, aber es wäre gut, mehr zu haben." Christian Fischer und Melanie Ebner, verweisen dabei auf den Biergarten, der ja ebenfalls bewirtschaftet werden muss. Außerdem werden bei beiden Hotels ein Koch und Servicekräfte gesucht.
Viel Arbeit auf wenigen Schultern
Im Hotel Ebner haben Klaus und Karola Ebner ihr Hotel an die Tochter Melanie überschrieben und sind sich sicher, dass sie es in ihrem Sinne weiter führen wird. Natürlich arbeiten sie noch mit. Allerdings ist es gar nicht so einfach, nach zwei Jahren Corona wieder ins "fast normale" Arbeitsleben zurückzufinden, vor allem, weil sich derzeit die Arbeit und das Kümmern rund um den Gast auf zu wenigen Schultern verteilt. "Es fehlt uns an Personal und auch unser Koch hat eine andere Arbeitsstelle in der Nähe seiner Heimatgemeinde in Thüringen gefunden", fügt Klaus Ebner an.
Personal fehlt übrigens nicht nur im Hotelbereich, bei den Zimmerfrauen oder in der Küche, sondern, wie auch im Hotel Schlundhaus, im Biergarten, berichtet Melanie Ebner. Wie ist der Üersonalmangel zu erklären? Die Ebners führen ihn darauf zurück, dass nach den Lockdowns niemand wusste, wie es weiter geht und vor allem, wie lange die Pandemie die Gastronomie und Hotels noch einschränken würde. Das führte dazu, dass man auch Teilzeitbeschäftigte verloren hat, die nun anderweitig eine Beschäftigung gefunden haben.
Wie wird das Problem gelöst?
Im Hotel Vierjahreszeiten ist es gelungen, durch Kurzarbeit das Personal zu halten, sodass es nun wieder zur Verfügung steht. "Alle kommen aus Bad Königshofen und erreichen ihren Arbeitsplatz fußläufig", sagt Christine Salzinger. So ist es auch bei Christian Fischer, der "so weitgehend gut" durch die Zeit der Pandemie gekommen ist. Man habe zwar weniger Gäste gehabt, sich an Regeln halten müssen, habe aber immer die Gäste zufrieden stellen können. Für Melanie Ebner hat Gastronomie etwas mit Herzblut zu tun, allerdings sei durch die Coronazeit der Schwung scheinbar ein bisschen raus. "Ich möchte auf jeden Fall den Spaß an der Arbeit behalten und gerne mein Team daran teilhaben lassen." Die Gastronomen haben Kontakt zu ihren ehemaligen Mitarbeitern aufgenommen und so einige zurückholen können.
Im Hotel Ebner ist das Haus auch wieder gut gebucht, auch wenn aus Coronagründen noch nicht alle Zimmer belegt werden können. Busreisende und auch Gruppen haben sich wie jedes Jahr angemeldet. Der Trend, dass mehr Urlaub in Deutschland gemacht wird und vor allem auch im näheren Umkreis zur Heimat, konnte Klaus Ebner vermehrt feststellen. Von einer guten Belegung ihres Hotels sprechen auch die "Salzingers" im Hotel Vierjahreszeiten in der Bamberger Straße und auch Christian Fischer vom Hotel Schlundhaus ist zufrieden. Es sind vor allem die Stammgäste, die wieder buchen. "Ich habe zurzeit alle Hände voll zu tun", fügt er an.
Und manche kommen auch so nicht wieder, weil die gemerkt haben dass sie mit ihren Qualifikationen - Kundenkontakt halten, Sachen priorisieren und Kommunikation - woanders deutlich geregeltere Arbeitszeiten zu besserer Bezahlung haben können.
Da bleibt der Gastro nur übrig, die Preise zu erhöhen und so die Bezahlung zu verbessern. Obs dem Kunden schmeckt steht auf einem anderen Blatt.
In Clubs, oder angesagten Kneipen haben das Leute sogar gerne gemacht, weil sie da interessante Menschen kennengelernt haben, mit denen sie Party machen konnten.
Doch in der normalen Speisegastronomie ist es meist nur schlechtbezahlte, harte Arbeit.
Ich war lange genug in der Gastro tätig, um zu wissen, wie da getrickst wird.
Dann kam Corona, und diese Leute brauchten Geld. Da haben sie angefangen, sich umzusehen, und sind auf viel lukrativere Jobs gestoßen, mit viel besseren Arbeitsbedingungen. Kein Wunder, dass die nicht mehr in die Gastro zurück wollen.
Die wollen heute viel lieber als Gast vor der Theke stehen, weil sie sich das mit Ihrem neuen Job jetzt auch leisten können.
Das ist ein generelles Problem der Gastro...