Die Nachricht, dass die Senioreneinrichtung Haus am Kurpark in Bad Neuhaus zum Ende des Jahres geschlossen wird, hat für einigen Wirbel gesorgt. In verschiedenen Kommentaren im Internet wurde in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass sich die Mitarbeiter der Einrichtung wohl weniger Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen müssten, da die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt im Bereich Altenpflege bekanntlich enorm hoch sei.
Weitaus schlimmer träfe es die Seniorinnen und Senioren, die bislang in der in Bad Neustadt auch "Casa Reha" genannten Einrichtung leben. Es sei nicht einfach, wenn alte Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden, darüber herrscht allgemein Konsens.
Viele Nachfragen nach Plätzen
Damit die Senioren wenigstens Bad Neustadt nicht verlassen müssen, sind viele Angehörige in den vergangenen Tagen aktiv geworden, um für sie einen neuen Platz in einer Einrichtung in der Stadt zu bekommen. Seit die Nachricht von der Schließung bekannt geworden sei, hätten die Telefonleitungen geglüht, berichtet Philipp Krech, Geschäftsführer des Stiftungs- Alten- und Pflegeheims in Bad Neustadt, der Villschen, wie sie gemeinhing genannt wird, auf Nachfrage dieser Redaktion. Ebenso erging es seiner Kollegin Elke Müller, die das BRK Alten- und Pflegeheime leitet. Privat und dienstlich seien ständig Nachfragen nach Pflegeplätzen an sie herangetragen worden.
Allerdings sind die Aussichten dafür eher ungünstig, wie beide Geschäftsführer feststellen müssen. "Wir bemühen uns nach Kräften und tun alles, was in unseren Möglichkeiten steht", betont Philipp Krech, aber die Möglichkeiten seien eben beschränkt. Es gebe zwar noch räumliche Kapazitäten, was fehle, sei das Personal, um die Bewohner dort auf dem qualitativen Niveau zu pflegen, das den Ansprüchen und dem Selbstverständnis der Einrichtung entspricht, erklärt Elke Müller in Übereinstimmung mit ihrem Kollegen von der Villschen. Sie verweist aber auf einen weiteren Aspekt. Es gebe nicht nur die aktuellen Anfragen auf einen Heimplatz, es gebe bekanntlich auch eine Warteliste, die berücksichtigt werden müsse.
Theoretisch noch 20 freie Plätze
In jeder der Einrichtungen wären noch zehn Plätze frei, die allerdings wegen des Personalmangels derzeit nicht belegt werden können. In beiden Häusern kann man sich vorstellen, dass sich möglicherweise Pflegepersonal vom Haus am Kurpark meldet, das ebenfalls die gewohnte Umgebung in Bad Neustadt nicht verlassen und weiterhin hier arbeiten möchte. Und auch hier sind beide Geschäftsführer einhellig der Meinung, dass man die weitere Entwicklung abwarten müsse.
