
An den letzten vier Tagen im Juli steht in Fladungen die Reihe „Freilichtkino im Freilandmuseum“ auf dem Programm. In der Hofstelle aus Rügheim flimmern diesmal traditionelle und moderne Heimatfilme über die Leinwand.
Am Donnerstag, 28. Juli, wird der Film „Ich bin dann mal weg“ gezeigt. Nach seinem Erscheinen im Jahr 2006 war Hape Kerkelings Buch viele Monate weit vorn auf den deutschen Bestsellerlisten zu finden. Fast zehn Jahre später verfilmte Julia von Heinz Kerkelings Erzählung über dessen Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Im Film schlüpft Devid Striesow in die Rolle des Entertainers und zeigt dabei auch dessen nachdenkliche Seite.
Am Freitag, 29. Juli, steht die Neuverfilmung von „Heidi“ auf dem Kino-Programm. Die Geschichte des Waisenmädchens, das auf einer Alm bei seinem mürrischen Großvater aufwächst und später gegen seinen Willen in die Großstadt Frankfurt umziehen muss, begeisterte als japanische Zeichentrickserie ab 1974 eine ganze Generation von Kindern. Ihren Ursprung haben Heidi, ihre an den Rollstuhl gefesselte Freundin Klara, der „Geißenpeter“ und das strenge Fräulein Rottenmeier in Romanen der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri.
In der Verfilmung aus dem Jahr 2015 wird Heidi von der zehnjährigen Anuk Steffen gespielt. Die Regie führte Grimme-Preisträger Alain Gsponer.
Am Samstag, 30. Juli, flimmert der Heimatfilm-Klassiker „Der Förster vom Silberwald“ über die Leinwand. 1954 produziert, gilt der Streifen als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Filme überhaupt. Dafür sorgte wohl auch das „Happy End“, das für die attraktive Bildhauerin Liesl Leonhard und für Hubert Gerold – den neuen Förster vom Silberwald – auf Liebe, Eifersucht und Wilderei in einer atemberaubenden Natur folgt. Für die beiden Hauptdarsteller Anita Gutwell und Rudolf Lenz bedeutete der Film den Durchbruch als Schauspieler und den Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Er entstand unter der Regie von Alfons Stummer und ist ab sechs Jahren freigegeben.
Mit dem Film „Der Verdingbub“ endet am Sonntag, 31. Juli, die Freilichtkino-Serie im Freilandmuseum. Nach dem Kinostart im Jahr 2011 avancierte der Streifen zum erfolgreichsten Schweizer Spielfilm seit „Die Herbstzeitlosen“. Der zwölfjährige Waisenjunge Max (Max Hubacher) wird von einem Pfarrer (Andreas Matti) an eine Bauernfamilie vermittelt. Nicht nur der Bauer (Stefan Kurt), sondern die ganze Familie bürdet Max schwere Arbeiten auf und misshandelt ihn. Vor seiner Ankunft auf dem Hof der Familie im Emmental war dort ein anderer Verdingbub unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Später wird der 15-jährigen Berteli (Lisa Brand), einem weiteren Verdingkind auf dem Hof, ein ähnliches Schicksal zuteil. Die Freundin von Max wird vom Bauernsohn Jakob (Max Simonischek) immer wieder vergewaltigt, erleidet eine von der Bäuerin (Katja Riemann) durch Verabreichen einer Flüssigkeit herbeigeführte Fehlgeburt und wird schließlich tot in einer Jauchegrube gefunden. Max beschließt daraufhin, nach Argentinien zu fliehen. Aufgrund seiner Schonungslosigkeit wurde der Film von der Kritik teilweise nicht als Heimatfilm, schon gar nicht in seiner traditionellen Ausprägung, bewertet, sondern als Anti-Heimatfilm tituliert.
Regie führte Markus Imboden. Der Streifen ist ab zwölf Jahren freigegeben.
Einlass ins Freilichtkino ist an allen vier Tagen um 21 Uhr, die Vorführungen beginnen stets um 21.30 Uhr in der Hofstelle aus Rügheim.
Für den Besuch der Vorstellungen ist jeweils der normale Museumseintritt zu entrichten. Bei Vorlage einer Saisonkarte für das Freilandmuseum ist der Eintritt zum Freilichtkino frei.