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Bad Neustadt
Per App den Eichhörnchen auf der Spur
Um den Schutz von Eichhörnchen weiter zu verbessern, hat der Bund Naturschutz seine entsprechende App überarbeitet.
Foto: Soeren Stache/dpa | Um den Schutz von Eichhörnchen weiter zu verbessern, hat der Bund Naturschutz seine entsprechende App überarbeitet.
Bearbeitet von Steffen Sauer
 |  aktualisiert: 04.03.2024 14:53 Uhr

Der Bund Naturschutz (BN) hat seine App zum Erfassen von Eichhörnchen umfangreich überarbeitet. Ab sofort können auch verkehrstote Tiere gemeldet werden. Dadurch verspricht sich der Naturschutzverband sogenannte Roadkill-Hotspots zu identifizieren und als Schutzmaßnahme Eichhörnchen-Brücken zu bauen, schreibt der Bund Naturschutz in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.

Bereits seit April 2020 sammelt der Bund Naturschutz mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern Daten über Eichhörnchen. "Durch jede Beobachtung erfahren wir mehr darüber, wo sich die Tiere aufhalten und wie sich ihre Zahl regional verändert", erklärt Martina Gehret, Projektleiterin des Bürgerforscherprojektes, das auch von der BN-Kreisgruppe Rhön-Grabfeld tatkräftig unterstützt wird. "Mit aktuell 52.000 Meldungen und über 66.000 gemeldeten Tieren konnten wir schon vielen spannenden Fragen nachgehen und unsere Erkenntnisse in zahlreichen Karten und Diagrammen aufbereiten", so Gehret weiter.

Jetzt hat die App ein umfangreiches Upgrade erhalten und kann ab sofort kostenlos im Google Play Store und im App Store aktualisiert bzw. neu heruntergeladen werden. In der neuen App-Version kann man jedem gesichteten Eichhörnchen eine eigene Fellfarbe zuordnen und hat mehr Auswahlmöglichkeiten bei den Aktivitäten: hier sind die Optionen "Eichhörnchen läuft über Straße" und "Eichhörnchen tot" hinzugekommen.

Eichhörnchen-Brücken können über Straßen helfen

Mithilfe dieser Daten möchte der Bund Naturschutz herausfinden, wo besonders häufig Eichhörnchen überfahren werden und wo Eichhörnchen-Brücken über Straßen helfen können. "Diese Informationen sind wichtig, um sogenannte Roadkill-Hotspots zu identifizieren, an denen Eichhörnchen wegen fehlender Bäume gezwungen sind, Straßen am Boden zu überqueren", begründet Michaela Losert-Fischer von der Kreisgruppe Rhön-Grabfeld.

Die neue Eichhörnchen-App.
Foto: Martina Gehret | Die neue Eichhörnchen-App.

Denn Eichhörnchen sind dafür bekannt, Hindernisse wie Straßen und Wege zu überwinden, indem sie von Baum zu Baum springen. Ist dies aber nicht möglich, da die Bäume zu weit auseinanderstehen und die Kronen nicht geschlossen sind, müssen die Tiere zwangsläufig auf den Boden ausweichen. Beim Überqueren von Straßen ist die Gefahr für Eichhörnchen groß, von einem Auto erfasst zu werden.

"Mit Hilfe der neuen App lassen sich solche Gefahrenbereiche auch bei uns im Landkreis identifizieren und im Idealfall entschärfen, indem Bäume neu gepflanzt und ausladende Kronen erhalten werden. Wo das nicht möglich ist, können an geeigneten Bäumen entlang viel befahrener Straßen spezielle Seilbrücken einen gefahrlosen Übergang ermöglichen", erklärt Michaela Losert-Fischer.

Schnelle Identifikation von Trends und Mustern

Neben der erweiterten Datenerfassung gibt es in der App auch einen neuen interaktiven Statistik-Bereich. Er ermöglicht Echtzeit-Analysen, verbessert die Benutzererfahrung durch visuelle Darstellungen und schafft somit eine schnelle Identifikation von Trends und Mustern der erfassten Eichhörnchen-Daten.

"Auf den neuen Statistikbereich sind wir besonders stolz. Früher mussten wir regionale Datenanfragen recht aufwändig aus unserer Datenbank filtern. Ab sofort kann jeder Interessierte selbstständig bestimmte Datenabfragen vornehmen. Dadurch schaffen wir eine größtmögliche Datentransparenz und ein starkes, zukunftsfähiges Citizen Science Projekt ", freut sich Martina Gehret.

 
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