Am kommenden Sonntag, 30. Januar, um 15 Uhr wird der "Pastorale Raum Am Kreuzberg" mit einem Gottesdienst offiziell errichtet. In der Messfeier in der Stadtpfarrkirche Bischofsheim wird das Team vorgestellt, das Errichtungsdekret und die Ernennungsurkunden übergeben. Es ist ein formaler Akt und offizieller Startschuss für die Zusammenarbeit der drei Pfarreiengemeinschaften "Am Kreuzberg, Bischofsheim", "Die Walddörfer, Sandberg" und "Immanuel Hohe Rhön, Oberelsbach", die künftig den Pastoralen Raum Am Kreuzberg bilden werden.
Beinahe hätte es den vierten Pastoralen Raum im Dekanat Rhön-Grabfeld gar nicht gegeben. Nur den intensiven Bemühungen von Pfarrer Hubert Grütz und Pfarrer Manfred Endres und dem dringenden Wunsch aus den Pfarrgemeinderäten ist es zu verdanken, dass die Bistumsleitung den Raum um den Kreuzberg als eigenen Pastoralen Raum auswies und die Rhöner Gemeinden nicht Bad Neustadt zuschlug. Mit 8025 Katholiken (Stand Juni 2021) ist der Pastorale Raum Am Kreuzberg der kleinste Raum im Dekanat (Bad Neustadt 18 313, Königshofen 10 370 und Mellrichstadt 9993).
Am Sonntag wird Domkapitular Dietrich Seidel Pfarrer Hubert Grütz zum Moderator des Pastoralen Raums ernennen und Gemeindereferentin Corinna Zipprich zur Koordinatorin. Zum weiteren Hauptamtlichen Team gehören Teampfarrer Manfred Endres, Pastoralreferent Stephan Tengler und Gemeindereferentin Evi Warnke sowie Reinhold Kargl als mitarbeitender Priester im Ruhestand und Diakon mit Zivilberuf Siegbert Kuhnen. Pater Korbinian Klinger, der Guardian des Klosters Kreuzberg, ist ein wichtiger Partner im Pastoralen Raum, ist doch der Kreuzberg als geistliches Zentrum und Wallfahrtsort eine der Besonderheiten des Raumes.
Für die Haupt- und Ehrenamtlichen ist die Gründung des Pastoralen Raums Am Kreuzberg ein Meilenstein in der mittlerweile vierjährigen Zusammenarbeit. In diesen vier Jahren wurden die Weichen für die Seelsorge in dem größeren Verbund gestellt. Es gibt bereits räumliche und thematische Zuständigkeiten, die nun mit Gründung des Pastoralen Raums noch einmal überprüft und konkretisiert werden. Wie Pfarrer Hubert Grütz und Corinna Zipprich im Pressegespräch betonen, sei es wichtig, dass jeder Ort einen festen Ansprechpartner habe und die Menschen wüssten, an wen sie sich wenden können.
Gleichzeitig soll durch die Verteilung der Zuständigkeiten und Aufgaben für jeden Einzelnen im Team Freiraum geschaffen werden für Innovationen, für Angebote, die nicht im Alltagsgeschäft des Kirchenjahres ohnehin auf der Tagesordnung stehen, sondern den Pastoralen Raum insgesamt in den Blick nehmen. Corinna Zipprich: "Ein Standbein in den Orten und ein Spielbein im Raum."
Die Errichtung des Pastoralen Raums fällt beinahe mit der Wahl der neuen Gemeindeteams zusammen, die im März ansteht. Es werde eine der Aufgaben im ersten Halbjahr sein, die Gemeindeteams, einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat und einen Rat im Pastoralen Raum zu etablieren und gemeinsam mit den Ehrenamtlichen die Schwerpunkte des künftigen Miteinanders festzulegen. Kommunikation sei dabei ein wichtiges Stichwort. Kommunikation innerhalb der Gremien und zu den Menschen in den Gemeinden.
Viele neue Leute lassen sich für die Gemeindeteams im Pastoralen Raum Am Kreuzberg aufstellen. Pfarrer Grütz bezieht sich auf Bischof Franz Jung, der bei der Ernennung der Dekane von unterstützen, vernetzen der vertreten sprach. Das gelte auch im Pastoralen Raum, damit er als Heimat für die Menschen erfahrbar werde. Es gelte Talente und Begabungen zu entdecken, die Bedürfnisse wahrnehmen, offen miteinander zu sprechen und auch schwierige Fragen angehen. "Wir müssen auf die Menschen zugehen", so Grütz.
Corinna Zipprich beschreibt es als "einladende Kirche". Dies sei eine Haltung, die nicht nur Hauptamtliche betreffe, sondern alle Gläubigen. Dazu gehöre auch eine Kultur der Wertschätzung für das Ehrenamt und auch dort seien nicht nur die Hauptamtlichen gefragt, sondern die gesamte Gemeinde. Wichtige Partner seien dabei die vielen Vereine und Gruppierungen in den Orten und nicht zu vergessen, die ökumenischen Angebote in der Region.
"Wie erlebe ich Kirche vor Ort", das sei die große Herausforderung, um Menschen aller Altersschichten in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen anzusprechen und durch bedürfnisorientierte Angebote Glauben persönlich erlebbar zu machen. Die Corona-Pandemie habe zwar einerseits Projekte ausgebremst, andererseits aber auch neue Formen ermöglicht, die auch nach einer Pandemie sinnvoll sein können, wie die kontaktlosen Kreuzwege oder geistliche Impulse in der Natur, betont Zipprich.
Der Umgang miteinander werde entscheidend dazu beitragen, ob sich Menschen willkommen, eingeladen und beheimatet fühlen im Pastoralen Raum Am Kreuzberg. "Was weiterhin von Bedeutung ist, wird überleben. Von weniger Relevantem werden wir uns wohl trennen müssen. Was es an neuen Ansätzen braucht, wird sich zeigen und entwickeln", schreibt Pastoralreferent Stephan Tengler im aktuellen Pfarrbrief.
