Auch wenn das Siemens-Werk von Bad Neustadt nur einen kleinen Baustein im weltweiten Gefüge des Konzerns darstellt, in der Bevölkerung der Region sind die Produktionsstätten am Bahnhof und in Brendlorenzen tief verankert. Eine ähnlich starke Verbindung existiert nun schon seit 35 Jahren: Die Kooperation zwischen dem Unternehmen und der Realschule. Mit der Unterzeichnung eines Vertrags wurden nun weitere fünf Jahre der Partnerschaft besiegelt.
Die enge Verbindung manifestiert sich nicht nur in der symbolischen Übernahme des Namens des Firmengründers sondern vor allem in zahlreichen, vor allem praxisorientierten Aktivitäten zwischen den beiden Partnern. Durch Praktika, praxisnahe Projekte, die sich am Interessensgebiet der Schüler orientieren, wie auch durch theoretischen Wissenstransfer sollen junge Menschen für Technik begeistert werden, erklärt Siemens-Personalleiter Hermann Weiland. Wichtig sei für ihn, dass auch bei Mädchen Interesse für Mint-Berufe geweckt werde.
Berufsorientierte Ausbildung
Im Rahmen der Partnerschaft will Ausbildungsleiter Maximilian Gapp die Zusammenarbeit bei Projektthemen ausbauen. "Wir werden zukünftig stärker in die Realschule gehen, um Themen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu bearbeiten. Umgekehrt laden wir auch in das Ausbildungszentrum ein, um beispielsweise im Kontext Digitalisierung einfache Programmierung zu lernen."
Schulleiter Thomas Schlereth legt ohnehin Wert auf eine berufsorientierte Ausbildung. "Siemens begleitet unsere Schule schon seit vielen Generationen. Von der Angeboten profitieren nicht nur Schülerinnen und Schüler. Auch die Lehrkräfte bekommen wichtige Einblicke in die Wirtschaft und Industrie". So soll demnächst ein Wahlfach "3D-Druck" angeboten werden. Fast wie bestellt überreichte der Personalleiter zur Unterzeichnung auch symbolisch einen in diesem Verfahren erstellten Abdruck eines Motors, wie er in den Fertigungsstätten von Bad Neustadt hergestellt wird.
Über 50 Partnerschaften
Schon Unternehmensgründer Werner von Siemens legte großen Wert auf eine fundierte Ausbildung und die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung, heißt es in einer Pressemitteilung. Heute werden bundesweit über 50 Partnerschaften von Siemens betreut. Der Fokus liegt auf der Förderung naturwissenschaftlicher, mathematischer und technischer Kompetenzen sowie auf der Vermittlung von Wirtschaftswissen, sozialer Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen. Das Partnerschulprogramm lebt durch die zahlreichen Aktivitäten, die über das Schuljahr verteilt durchgeführt werden.