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BAD NEUSTADT
Papa Legba bringt Bad Neustadt den Blues
Spaß: Die Bad Neustädter „Egg Shaking Sisters“ hatten ihre Freude bei der rhythmischen Unterstützung der Bluesband.
Foto: Frank Selzam | Spaß: Die Bad Neustädter „Egg Shaking Sisters“ hatten ihre Freude bei der rhythmischen Unterstützung der Bluesband.
fs
 |  aktualisiert: 29.04.2013 17:46 Uhr

„Papa Legba's Blues Lounge“ also. Im Bildhäuser Hof versteckte sich hinter dem sperrigen Bandnamen ein Trio in klassischer Besetzung mit Kontrabass (Thomas Heldmann), Gitarre (Jürgen Queissner) und Blues Harp, sprich Mundharmonika, (Reiner Lenz). Als ersten Song hatten die Darmstädter mit „Drinking Wine“ gleich einen Mitsingsong im Programm, den Bluesgrößen wie Champion Jack Dupree stets spielten. Das Trio präsentierte den Titel schwungvoll, die Stimme des Leadsängers Jürgen Queissner brachte den Blues mit authentischer Rauheit. Witziges Detail dabei: die Blechtrommel, die zwischendurch vom Harp-Spieler bedient wird und die die treibenden Rhythmen der Stücke betont.

Der schnellen Spielart des Blues blieb „Papa Legba's Blues Lounge“ auch bei „My Babe“ treu, einem Titel, den Willie Dixon für Little Walter geschrieben hatte. Little Walter war einer der ersten Mundharmonikaspieler, die elektrische Verstärkung nutzten.

Weiter ging es mit Titeln aus dem klassischen Blues-Repertoire, so zum Beispiel Jesse Fullers „San Francisco Bay Blues“, der von Eric Clapton gecovert wurde, sowie dem unverwüstlichen „Mojo Working“, einem Titel der Blues-Legende Muddy Waters.

Nach der Pause spielte das Trio aus der Ragtime-Ära „What's That Smell Like Gravy“. Interessant waren dabei die dreistimmigen Gesangspartien, mit denen „Papa Legba's Blues Lounge“ ihre Songs immer wieder bereicherte. Ein schönes Detail auch das minimalistische Schlagzeug in Form eines Schellenkranzes, das der Harp-Spieler mit dem Fuß bediente.

Das Blues-Trio hatte in seiner Ankündigung mit akustischem Blues von Robert Johnson, Fred McDowell, oder auch Son House geworben. Leider waren von diesen frühen, rauen und ungeschliffenen Vertretern des Blues keine Titel zu hören. Das dürfte die Blue-Puristen unter den Zuhörern enttäuscht haben.

Die Band hat auf schnelle, swingende Interpretationen, teilweise aus dem Vaudeville und Schlagerbereich der damaligen Zeit gesetzt. Mit echten, langsamen Blues-Nummern wollte man das Publikum offensichtlich nicht konfrontieren.

Gewohnt professionell hat Ralf Storath, verantwortlich für Sound und Licht, die Aufgabe gemeistert, den akustischen Charakter der Musik an den Mann und die Frau zu bringen.

 
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