Wie man mit einer guten Idee, vergleichsweise wenig Geld und einiger Arbeit eine Bereicherung für die ganze Region schaffen kann, lässt sich jetzt am Hohen Polster im Naturschutzgebiet Lange Rhön erleben. Die gute Idee hatte der Vorsitzende des Rhönklub-Zweigvereins Eisgraben, Konrad Rothaug. Am Hohen Polster, einer Erhebung am Abzweig von der Hochrhönstraße in Richtung Roth, könnte man einen Rastplatz mit einer Panoramatafel einrichten, regte er bereits 2012 an. Als Rhön-Kenner weiß er ebenso wie Fridolin Link , dass man von hier einen der schönsten Fernblicke in der Rhön hat.
Entsprechend unterstützte der dafür auch zuständige Hausener Bürgermeister das Vorhaben. Das Projekt verzögerte sich in Folge allerdings nicht zuletzt wegen einiger bürokratischer Hürden. Dann war es soweit. Thomas Lemke, sonst bekannt als Fachmann für die Rhöner Wanderwege, schoss mit einer Spezialkamera Fotos, die am Computer aufwändig zusammengeführt wurden. Nun ging man daran, die einzelnen Berge, Ortschaften oder sonstigen markanten Punkte zu beschriften, was sich ebenfalls als keine leichte Aufgabe erwies. Schließlich reicht der Blick vom Inselsberg im Thüringer Wald über das gesamte Rhönvorland zu den Gleichbergen, ins Grabfeld, in den Steigerwald und dann wieder bis zum Kreuzberg.
Bank und Relax-Liege
Vor wenigen Wochen wurde die etwa 2,50 Meter lange Panoramatafel, für die der Rhönklub Eisgraben 1000 Euro aufbrachte, von Naturpark-Mitarbeitern aufgestellt. Vom Naturpark kamen zudem eine Sitzbank mit Tisch dazu, die Gemeinde Hausen spendierte eine der inzwischen so beliebten Relax-Liegen, um das Ensemble zu komplettieren.
Für Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Naturparkvereins, ist das Hohe Polster mit der Panoramtafel einer der besonderen Punkte in der Rhön, an denen man jedem vermitteln kann, was der Begriff "Land der offenen Fernen" bedeutet. Den Standpunkt, so Spitzl bei der offiziellen Übergabe des Geländes, habe man mit Bedacht vor drei sehr nahe beieinander stehenden Birken gewählt. Damit würden die drei an der Rhön beteiligten Bundesländer symbolisiert.
An der Hochrhöntour
Für Fidolin Link und Konrad Rothaug ist der Standort am Hohen Polster nicht nur deshalb gut gewählt, weil er eine "Traumaussicht" über die Rhön bietet, sondern auch weil hier mit der "Hochrhöntour" eine der schönsten und beliebtesten Extratouren des Hochrhöners vorbeiführt. Dass schon während des kurzen Eröffnungstermins zahlreiche Wanderer vorbeikamen und die Panoramatafel studierten, belegte für stellvertretenden Landrat Peter Suckfüll, dass hier ein touristisch höchst ansprechenden Angebot entstanden ist, das auch gut angenommen werde.
Der Wildland-Schutzgebietsbetreuer für die Lange Rhön, Torsten Kirchner, zeigte sich stolz, dass hier der "schönste Teil der Rhön, die Lange Rhön" präsentiert wird. Diese Landschaft hänge aber auch am Tropf der Steuerzahler, betonte Kirchner. Da sei es nur richtig, wenn die sich an solchen naturschutzfachlich unproblematischen Stellen nicht nur informieren, sondern auch erholen und die Landschaft genießen könnten.