Das ehemalige Tierpark-Gelände bei Sulzfeld hat offensichtlich tatsächlich das Potenzial zu einem Outdoor-Erlebnis-Gelände.  Nachdem in der Juni-Sitzung Simon Becker aus Oberlauringen vorstellig geworden war, bewarb sich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung mit David Lingerfelt bereits der zweite Interessent, der dort aktiv werden will. Der 39 Jahre alte Großbardorf ist von Beruf Elektriker und hat unlängst eine Ausbildung zum Outdoor Survival Guide abgeschlossen, was ins Deutsche übersetzt so etwas wie Wildnisführer bedeutet.       

Da es um die unmittelbare Erfahrung mit der Natur gehe, sei grundsätzlich keine große Erschließung des Geländes notwendig, erklärte Lingerfelt, der die Möglichkeit sieht, ebenso Kinder und Jugendliche, wie Vereine und Unternehmen, Familien, abenteuerlustige Gruppen wie Einzelpersonen anzusprechen. Lingerfelt stellt sich eine längerfristige Entwicklung vor, indem er feststellte: "So etwas baut sich nicht von heute auf morgen auf", 

Kinder- und Jugendarbeit

Ursprüngliches Ziel seiner Arbeit ist es, wie er sagt, Kindern und Jugendlichen die Natur wieder näherzubringen. Ihnen zeigen, dass man auch ohne Handy, Computer und Spielekonsolen viel erleben kann. Auch die Zusammenarbeit mit Schulen und Kinderheimen könne er sich gut vorstellen. Mögliche Inhalte wären etwa ein Tag des Waldes mit Wanderung, Lagerfeuer, Essenszubereitung auf einfachem Feuer und waldpädagogische Spiele. Für Angebote dieser Art würde es zunächst reichen, das Gelände gründlich aufzuräumen und zu sichern. Außerdem stehe er mit einem Sozialpädagogen in Kontakt, der über eine Weiterbildung in Erlebnispädagogik verfügt. 

Angebote für Eltern und Kinder

Bei den zwei- bis dreitägigen Camps mit Übernachtung stehe ebenfalls mit dem Naturerlebnis das Abenteuer im Vordergrund, erläuterte Lingerfelt sein Konzept weiter. Übernachten im Freien am Lagerfeuer, Feuermachen mit natürlichen Hilfsmitteln, Bogenschießen, Wanderungen oder auch Nahrungssuche in der Wildnis könnten angeboten werden. Übernachtungen wären in Zelten, selbst gebauten Behausungen, Hobbithöhlen, in Baumzelten oder in Bettenlagern in der vorhandenen Scheune möglich.    

Survival-Kurse für Erwachsene

Bei diesen mehrtägigen Kursen sollen die Teilnehmer Gelegenheit erhalten, ihre eigenen psychischen und physischen Kräfte auszutesten. Dabei helfen sollen neben Feuermachen und Unterschlupfbauen auch Kurse zur tierischen und pflanzlichen Notnahrung oder Erste-Hilfe-Outdoor-Schulungen.

Lingerfelt zeigte sich überzeugt, dass ein Projekt Wildpark genau dem Trend hin zum Urlaub mit Qutdoor-Aktivitäten entspricht. Das Angebot könne nicht nur neue Gäste in die Region bringen, sondern sei auch ein zusätzliches Freizeitangebot für Einheimische. Auch eine Kooperation mit heimischen Übernachtungsbetrieben sei denkbar.   

Ungeklärt ist nach wie vor, in welchem Maße Investitionen etwa in die Erschließung des Geländes mit Wasser und Abwasser notwendig sind und vor allem, wer dieses Geld in die Hand nehmen soll. Strom ist immerhin vorhanden. Weitere Interessenten für das rund 2,2 Hektar große Gelände haben sich bislang nicht bei der Gemeinde gemeldet, die entscheiden muss, wie es jetzt weitergehen soll. "Wir brauchen noch mehr Details von den Bewerbern", sagt Bürgermeister Jürgen Heusinger und meint damit Betriebs- und Finanzkonzepte sowie genaue Absprachen in Sachen Wasser und Kanal.