Rein in den Liegestuhl, leckere Limonade schlürfen und das herrliche Ambiente genießen: Es gibt Pressetermine, die gar nicht nach Arbeit aussehen. Der Testlauf für den neuen Ostheimer "Statt-Strand", der vom 12. bis 28. Juli ein Treffpunkt für die Jugend und Junggebliebene werden soll, hat in jedem Fall schon einmal Veranstalter und Sponsoren begeistert. Keine Frage, der Platz am Tretbecken an der Streu hat Potenzial, das Konzept sowieso. Man muss kein Prophet sein, um dem neuen Angebot in Ostheim Erfolg vorauszusagen. Es sei denn, dass es 17 Tage lang wie aus Kübeln regnet.
"Ostheim tut nichts für junge Leute. Das ist eine Kritik, die oft an uns herangetragen wird. Aber von wegen." Susanne Orf, Leiterin des Kommunalunternehmens Tourismus und Marketing Ostheim, hatte eine Idee: Kurz vor den Sommerferien, wenn der Prüfungsstress in der Schule vorbei ist, sollen junge Leute in der Stadt mal so richtig chillen können. Am besten am Wasser, mit cooler Musik, Catering und Cocktails. Ein Stadtstrand an der Kneippanlage an der Streu, idyllisch unter Bäumen und direkt am Radweg gelegen. Doch die Sache hat einen Haken.
Sommerfeeling am Streu-Ufer
Zu einem Strand gehört Sand. Der will nicht nur auf die Fläche transportiert, sondern auch sauber gehalten werden. Zu viel Aufwand und auf der Wiese am Tretbecken auch nicht gewünscht, hieß es. Für Susanne Orf stellte sich die Frage: "Geht Sommerfeeling ohne Sand?" Logo – man muss dem Kind nur einen anderen Namen geben. Kurzerhand wurde aus dem geplanten Stadtstrand ein "Statt-Strand "- "alles außer Sand" lautet das Motto. Und es gibt eine ganze Menge Aktionen, die nicht nur das junge Publikum begeistern sollen.
Zwei Wochen und drei Wochenenden lang ist am "Statt-Strand" täglich von 15 bis 22 Uhr etwas los. An Werktagen läuft Musik vom Band, junge Leute können einen USB-Stick mit eigener Musik mitbringen. Jeweils Freitag und Samstag stehen ab 18.30 Uhr bekannte DJs am Mischpult. Chris Simon & Smile, Fedabeatz, ChrisR und Tomster legen auf, am Samstag, 20. Juli, spielt die Band Bad Newz unplugged. Ein Volleyballturnier und weitere Spiele sind bereits geplant.
50 Liegestühle, Loungemöbel und Beleuchtung sorgen für Flair am Wasserrand. Wer will, bringt einfach eine Decke mit. Krone-Wirt Kai Petersen betreibt dazu einen Food-Trailer mit Essen und Getränken. Da können sich auch Radfahrer stärken, die am "Statt-Strand" vorbeikommen, sowie Familien, die den Nachmittag mit ihren Kindern an Tretbecken und Spielplatz genießen.
Auf zur After-Work-Party
Als Hauptsponsor für das Event hat Susanne Orf die Sparkasse Bad Neustadt an Land gezogen. Direktor Georg Straub war von Anfang an von der Idee begeistert, Philipp Oeser vom Marketing steuerte mit den Azubis einige Ideen zur Ausgestaltung der Strandwochen bei. Natürlich haben die Sparkassen-Mitarbeiter schon fest eine After-Work-Party am "Statt-Strand" eingeplant, ebenso wie andere Sponsoren und Partner, die sich an der Aktion beteiligen.
Dies soll auch eine Anregung für andere Unternehmen und Ausbildungsbetriebe in der Region sein, gemeinsam mit ihren jungen Leuten etwas zu unternehmen. "Dabei können wir auch locker mit anderen jungen Leuten ins Gespräch kommen, Barrieren abbauen und vielleicht Interesse am Arbeiten in einer Bank wecken", sagt Georg Straub.
Auch einige Jugendliche aus Ostheim, die in der Planung um Rat gefragt wurden, haben gute Anregungen zur Ausgestaltung der Strandwochen beigesteuert, sagt Susanne Orf. Sie weiß: "Die Vorfreude bei den jungen Leuten in der Stadt ist schon groß." Wenn das Konzept erfolgreich ist, soll es künftig jedes Jahr Strandfeeling in Ostheim geben. Um die Infrastruktur müssen sich die Ostheimer dabei keine Sorgen machen. Der Radweg führt direkt vorbei, wer mit dem Auto kommt, parkt auf der nahen Streuwiese. Dort gibt es auch öffentliche Toiletten.
Entenrennen mit Schönheitskönigin
Bürgermeister Ulrich Waldsachs freut sich über die pfiffige Idee, die den Veranstaltungsreigen Ostheims bereichert. Und das nicht nur mit Party und Musik, sondern auch mit einem Familienevent, dem 1. Ostheimer Entenrennen. 500 kleine gelbe Gummi-Enten bevölkern derzeit schon die Tourist-Info, am Samstag, 14. Juli, werden sie um 17 Uhr zu Wasser gelassen. Start ist am Wackele-Steg, Zieleinlauf ist die Schuffners-Brücke. Beim Stadtfest Mitte Juni werden die gelben Entchen (zwei Euro pro Stück) erstmals verkauft und sind dann auch in den Ostheimer Geschäften und in der Tourist-Info erhältlich.
Rund ums Entenrennen gibt es noch einen Schönheitswettbewerb: Gesucht wird Uhstemers Next Top Duck (UNTD). Wer möchte, kann seine Ente mächtig aufhübschen und dann in der Tourist-Info abgeben, wo eine Jury die Schönste unter den Schönen aussucht. Prämiert werden außerdem die schnellste und die lahmste Ente.
Alles in allem versprechen die Strandwochen eine coole Zeit im Streustädtchen. Was noch fehlt, ist eine gute Wetterprognose. Aber da müssen sich die Ostheimer bekanntermaßen eigentlich keine Sorgen machen.