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Ostheim
Ostheim: Ohne Hopfenzupfen gibt es kein Bier
Beim Hopfenzupferfest am Samstag kann man selbst aktiv werden.
Foto: Daniel Peter/dpa | Beim Hopfenzupferfest am Samstag kann man selbst aktiv werden.
Eva Wienröder
 |  aktualisiert: 22.09.2019 02:11 Uhr

Nach dem Deutschen Reinheitsgebot gehören nur vier natürliche Zutaten in ein Bier: Wasser, Malz, Hefe und Hopfen. Doch gerade letzterer so bedeutsamer Rohstoff ist in der Bevölkerung nahezu unbekannt. Das lässt sich ändern: Beim 1. Hopfenzupferfest von Strecks Brauhaus am Samstag, 21. September, kann man mehr über den Hopfen erfahren und mithelfen, wenn er an diesem Tag - ganz wie früher - von Hand gezupft wird. Zur Krönung des Tagewerks wird die Brauerei davon einen Sud ansetzen und eigens ein neues Bier kreieren: das „Doldengrün“.

Bereits die Babylonier und Ägypter verwendeten Hopfen zur Bierherstellung, in Deutschland wird der Hopfenanbau urkundlich erstmals um 860 erwähnt. Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse und kann bis zu 50 Jahre alt werden. Im Anbau werden nur weibliche Pflanzen verwendet, da nur sie die lupulinhaltigen und aromareichen Hopfendolden haben.

Hopfen ist Voraussetzung für die Haltbarkeit

Auf einem Hektar werden je nach Sorte zwischen 3600 und 4500 Hopfenpflanzen angebaut. Die fest im Boden verankerten sieben Meter hohen Gerüstanlagen mit dem Netz aus Querseilen und Längsdrähten halten den schnellwachsenden Hopfen. Das allein ist schon ein statisches Kunstwerk, denn die Anlage muss das Gewicht des Hopfens – das sind immerhin bis zu 100 Tonnen je Hektar - bei jedem Wetter tragen. Pro Rebe reifen 5000 bis 10 000 Dolden, die bis Ende August geerntet werden. Die im Hopfen enthaltenen Aromen und Bitterstoffe verleihen dem Bier die angenehme Bitternote, fördern die Schaumbildung und sind Voraussetzung für seine Haltbarkeit, ohne dass chemische Zusätze notwendig sind.

Ohne Hopfen gäbe es kein Bier. Axel Kochinki und seinem Brauerteam ist es deshalb ein Anliegen, Wissen über das „grüne Gold“, wie die frischen Hopfendolden auch genannt werden, zu vermitteln. Beim 1. Hopfenzupferfest gibt es im Strecks Brauhaus ausgiebig Gelegenheit dazu. Um 14 Uhr geht es los. Mit den Dolden wird dann ein Sud angesetzt und eine neue Bierspezialität kreiert. Wer bei der Aktion mitmacht, bekommt nicht nur eine Teilnehmerurkunde, sondern obendrein das Bier, wenn es dann einige Wochen später in Flaschenabgefüllt ist, zu einem Vorzugspreis.

Wie es früher war, soll nach getaner Arbeit zum gemütlichen Teil übergegangen werden. Am Nachmittag spielen die Merkershäuser Musikanten auf und ab 18 Uhr startet dann in den alten Kellern auf dem Brauereigelände der Partyabend mit Live-Musik der Band „Horsepower“.  Mehr Infos zum Hopfenzupferfest gibt es im Internet unter www.streckbier.de, dort können sich Interessierte auch zur Hopfenzupfer-Aktion vorab anmelden.

 
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