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Ostheim
Ostheim als Einkaufsstadt aufwerten
Die lebendige Innenstadt möchte man in Ostheim für die Zukunft erhalten. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, das Kommunale Denkmalkonzept und ein Konzept für den Einzelhandel sollen als Leitbild dienen.
Foto: Eva Wienröder | Die lebendige Innenstadt möchte man in Ostheim für die Zukunft erhalten. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, das Kommunale Denkmalkonzept und ein Konzept für den Einzelhandel sollen als Leitbild dienen.
Eva Wienröder
 |  aktualisiert: 15.02.2024 03:47 Uhr

Der Ostheimer Stadtrat beschäftigte sich in seiner Sitzung am Dienstag noch einmal ausführlich mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) und dem daran angeschlossenen Kommunalen Denkmalkonzept sowie dem Einzelhandelskonzept. Das Gremium beschloss dabei den „Fahrplan“ für die Entwicklung der Stadt für die nächsten 15 bis 20 Jahre.

Seit gut zwei Jahren arbeitete die Stadt an einem ISEK. Das beauftragte Planungsbüro Stadtplanung Wegner aus Veitshöchheim hat dazu umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, ein Potenzialflächenkataster erstellt, Bedarfsberechnungen angestellt und Handlungsschwerpunkte für die Stadtentwicklung ausgearbeitet. Die Ausarbeitung erfolgte in Planungswerkstätten und Ortsrundgängen mit der Bürgerschaft, Sitzungen der Lenkungsgruppe, Fachgesprächen sowie in Klausursitzungen des Stadtrats. Ergänzend zum ISEK wurden auch ein Kommunales Denkmalkonzept (KDK) und ein Einzelhandelskonzept (EHK) für die Stadt erstellt.

Stärken und Schwächen der Stadt beleuchtet

Zur Sitzung wurden nun noch einmal die Schwerpunkte vorgestellt. Bertram Wegner vom gleichnamigen Planungsbüro erläuterte die Untersuchungen und Ergebnisse des ISEK und des in Zusammenarbeit mit dem Architekten Matthias Wieser aus Eibelstadt erstellten KDK. Lars Czuma vom Büro SK Standort & Kommune, Fürth, ging auf das Einzelhandelskonzept ein. Weitere Informationen gaben Thomas Gunzelmann vom Landesamt für Denkmalpflege und Alexander Zeller von der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken.

Im Rahmen des ISEK hatte das Büro Wegner eine umfassende Bestandsanalyse unternommen und verschiedenste Handlungsfelder beleuchtet, um Stärken und Schwächen der Stadt aufzuzeigen. Daraus resultiert ein rund 50 Maßnahmen umfassender Katalog, in dem viele Anregungen aus der Bevölkerung mit aufgenommen wurden. Der Stadtrat hat im Herbst bereits eine Prioritätenliste beschlossen und dabei festgelegt, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig angegangen werden sollen. Zu den ersten Projekten gehört neben verschiedenen Innenentwicklungsmaßnahmen zur Belebung der Altstadt die Schaffung eines kleinen Neubaugebietes im Bereich Burgstraße im Norden der Stadt und ein Neuordnungskonzept für das Gebiet Ostheim-Süd.

Häuser sanieren und Wohnraum schaffen 

Der Denkmalschutz spielt in Ostheim eine große Rolle. Die Behördenvertreter Gunzelmann und Zeller begrüßten daher die Erstellung eines KDK. Insbesondere gehe es darum, denkmalgeschützte, mitunter ortsbildprägende Gebäude zu sanieren und gegebenenfalls einer neuen Nutzung zuzuführen. In diesem Zuge könnten attraktive, zeitgemäße Wohnmöglichkeiten in zentraler Lage entstehen und auch Laden-Leerstände beseitigt werden.

Der Großteil der Gebäude befindet sich in Privathand. Bei einigen Immobilien würde sich nach Ansicht Wegners das „Schweinfurter Modell“ anbieten. Das heißt: Die Stadt erwirbt Leerstände, ordnet die Grundstücke, sichert die Substanz, erstellt eine Planung und klärt Kosten, Genehmigungen und Zuschüsse und verkauft die Gebäude dann bevorzugt an Eigennutzer. Hauseigentümer können von dem kommunalen Förderprogramm und den Beratungsmöglichkeiten profitieren.

In diesem Zusammenhang war der Stadt von fachlicher Seite angeraten worden, das bestehende Sanierungsgebiet über die Grenze der alten Stadtmauer hinaus zu erweitern. So können mehr Objekte in den Genuss einer Förderung kommen. Der Stadtrat fasste noch in seiner Sitzung am Dienstagabend einen entsprechenden Beschluss. Nun sollen für die Erweiterung des Sanierungsgebietes gemäß den baurechtlichen Vorgaben in einem weiteren Verfahrensschritt die vorbereitenden Untersuchungen der Öffentlichkeit und den Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt werden.

Persönliche Bindung zu den Kunden stärken

Ostheim soll als Einkaufsstadt aufgewertet werden. Dazu hat man eigens ein Einzelhandelskonzept in Auftrag gegeben. In einer umfangreichen Untersuchung wurden die Nahversorgung beurteilt und die Geschäfte einem Check unterzogen. Lars Czuma strich die Vielfalt und die Qualität des Einzelhandels in Ostheim heraus. Mehr als 30 Maßnahmen enthält der mit den ortsansässigen Geschäftsleuten erarbeitete Katalog. Unter anderem möchte man die Service- und Beratungsqualität als Wert bewusster machen und die persönliche Bindung zu den Kunden stärken.

Die Konzepte eröffnen Fördertöpfe und sie sind nicht in Stein gemeißelt, wie die Fachleute deutlich machten. Sie sollen der Stadt als ein Entwicklungsleitbild dienen, sind aber auch flexibel und können nach Bedarf angepasst und ergänzt werden. Es sei auf jeden Fall von Vorteil, einen Fahrplan für die nächsten 15 bis 20 Jahre zu haben, wenn man die Stadt nach vorne bringen wolle, befand Bürgermeister Steffen Malzer, was der Stadtrat mit den formell erforderlichen Beschlussfassungen bekräftigte.

 
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