Der Krieg in der Ukraine betrifft auch die orthodoxe Kirche in Bischofsheim. "Wir haben viele Menschen aus der Ukraine in unserer Gemeinde", sagt Priester Alexander Schäfer, der die Nachfolge von Fjodor Hölldobler, des 2020 verstorbenen Gründers der orthodoxen Kirche in Bischofsheim, übernommen hat.

Angst und Sorge um Familienangehörige und Freunde prägen dieser Tage die Gemeinde. "Wir beten gemeinsam um Frieden". Gemeinsam, damit meint Schäfer Gemeindemitglieder ukrainischer und russischer Herkunft. "Wir suchen keinen Streit. Wir beten gemeinsam um Frieden in der Ukraine und auf der Welt."

Eigene Friedensandachten oder Friedensgebete wie sie dieser Tage in den anderen christlichen Konfessionen angeboten werden, kenne die Orthodoxie nicht. "Unsere Gebete um Frieden sind in den Gottesdienst eingeschlossen. Wir haben eigene Gebete um Frieden von unserer Diözese."

"Sterben müssen die einfachen Leute"

Für Priester Alexander Schäfer ist es wichtig, dass die Gläubigen sich durch diesen Krieg, durch den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine nicht spalten lassen. "Es ist ein politischer Streit der Mächte. Sterben müssen die einfachen Leute. Das ist wie in jedem Krieg. Es müssen immer die einfachen Menschen sterben."

Schäfer weißt, dass viele seiner Gemeindemitglieder Kontakt auch aktuell Kontakt in die Ukraine haben. "Wir haben Mitglieder, die kommen direkt aus Kiew. Sie stehen mit ihren Angehörigen in Kontakt". Er selbst habe Kontakt mit einem Priester und stehe in ständigem Austausch.

Die Gemeinde unterstütze die Freunde in der Ukraine und werde auch eventuellen Flüchtlingen, die nach Bischofsheim kommen, zur Seite stehen. Noch sei es aber zu früh, darüber zu spekulieren, ob und wer nach Bischofsheim komme.