
Auch wenn die lichten Tage schon spürbar länger werden, funkelt in den frühen Abendstunden des Februars der Sternenhimmel noch ordentlich. Das liegt daran, dass die Wintersternbilder besonders helle Sterne haben. Was uns die Sterne im Februar bringen, erklären Sabine Frank, Sternenpark-Beauftragte beim Landkreis Fulda, und Hobby-Astronom Franz-Peter Schmidt in ihrer monatlichen Himmelsvorschau.
Im Januar war überall von einer besonderen Planetenkonstellation zu lesen. Himmelsvorschau-Kenner wussten, dass wir bereits seit Weihnachten ab dem frühen Abend gleichzeitig und mit bloßem Auge von West nach Ost vier Planeten sehen: tief im Westen den fernen Saturn, östlich davon die helle Venus, hoch im Süden den Jupiter und Mars im Osten. Sie erscheinen wie an einer Perlenkette aufgereiht, weil uns der Weg der Planeten bekannt vorkommt: Es ist der bandförmige Bereich am Himmel, auf dem auch die Sonne und der Mond über den Himmel ziehen, genannt Ekliptik. Dies liegt daran, dass die Planeten samt Erde sowie Sonne und Mond alle auf einer Ebene liegen. Die Planeten wiederum sind unterschiedlich weit von der Sonne entfernt und benötigen unterschiedlich lange Umlaufzeiten für ihre Umrundungen der Sonne, unser Zentralgestirn. Momentan befindet sich die Erde an einer Position auf unserem eigenen Umlauf um die Sonne, die uns im Zusammenspiel mit den anderen Planeten schlicht gesagt einfach eine gute Aussicht beschert – und das noch bis Mitte Februar. Und selbst das Vollmondlicht am 12. Februar wird das Planetenlicht nicht verschlucken.
Ein erstaunlicher Anblick in einer klaren Nacht
Dominiert wird der Winterhimmel nach wie vor vom Sternbild des Himmelsjägers Orion mit seinen drei markanten Gürtelsternen. Links unterhalb funkelt der blauweiß strahlende Sirius als hellster Stern am Winterhimmel im Sternbild Großer Hund. Sirius gehört mit einer Oberflächentemperatur von 10.000 Grad zur Spektralklasse A und besitzt etwa die dreifache Masse der Sonne. Dies hat zur Folge, dass seine Lebensdauer weitaus geringer als die der Sonne ist, welche bei etwa zehn Milliarden Jahren liegt. Sein eisblaues Funkeln, begleitet von leichtem Farbwechsel durch Brechung des Lichts in unserer Erdatmosphäre, ist ein erstaunlicher Anblick in einer klaren kalten Nacht.

Hase, Großer und Kleiner Hund, Himmelsjäger Orion und der Stier – das sind alles Namen, die sich unter anderem der Gelehrte Aratos von Soloi vor mehr 2000 Jahren für die Sternenmuster des Wintersternenhimmels ausgedacht hat. Ein besonderes Augenmerk wollen wir auf das Sternbild Stier legen, der auch zu den Tierkreissternbildern zählt. Im Stier hält sich momentan noch Jupiter auf, der als Aufsuch-Hilfe dienen kann. Denn direkt unterhalb von Jupiter befindet sich Aldebaran, der hellste Stern und das Auge des Stiers. Mit einer Entfernung von etwa 67 Lichtjahren und einer Leuchtkraft, die 518-mal höher als die der Sonne ist, deutet Aldebarans rötliches Funkeln darauf hin, dass er sich in der Spätphase seines Lebenszyklus befindet und sich bereits zum sogenannten roten Riesen entwickelt hat. Sein Herz bildet der offene Sternhaufen der Plejaden, die wiederum blauweißlich leuchtend verraten, dass es sich dabei um sehr junge Sterne handelt. Diese Erkenntnisse, die auch dazu beitragen, die Funktionsweise der Sonne zu verstehen, verdanken wir der professionellen Astronomie.
Die Frühlingssternbilder übernehmen allmählich
Während die Wintersterne allmählich gen Westen ziehen, machen sich mit voranschreitender Nacht im Osten schon die Frühlingssternbilder auf den Weg, den Nachthimmel zu übernehmen. Nach und nach tauchen die Sternbilder Krebs, Löwe und Bärenhüter über dem Horizont auf und halten viele interessante Objekte für Beobachtungen mit dem Fernglas bereit.