Kürzlich veranstaltete das Orgelbaumuseum in Ostheim vor der Rhön vier Konzerte mit den Organisten Jack Day, Simon Fallert und Emil Feuerstein und der iranischen Kamancheh-Spielerin Elham Hamedi.

Die Reihe begann mit der Veranstaltung "Die Harmonie der Welt" zu Musik und Astronomie um 1600. Der Astronom Dr. Franz-Peter Schmidt vom Sternenpark Rhön führte in die Erkenntnisse von Johannes Kepler ein und es erklang Orgelmusik von Jan Pieterszoon Sweelinck, Girolamo Frescobaldi und Dietrich Buxtehude.

Das zweite Konzert war ein Persischer Abend, in dessen Zentrum die iranische Musikerin Elham Hamedi mit ihrer Kamancheh, der Stachelgeige, stand. In der ungewöhnlichen Verbindung mit den Orgeln des Museums hatte das Konzert einen sehr experimentellen Charakter. Zum einen erklang die Kamancheh ganz im Sinne ihrer persischen Tradition mit improvisierten Weisen und zur klanglichen Auslegung von Dichtung. Zum anderen fanden Improvisationen mit Kamancheh und Orgeln des Museums statt.

Als dritte Veranstaltung fand ein Stummfilmabend statt. Gezeigt wurden die Filme "Die Reise zum Mond" (1902) und "Die Entdeckung des Nordpols" (1912) von Georges Méliès, einem französischen Stummfilmpionier. Diese frühen Science-Fiction-Filme spiegeln die Zeit technischer Erfindungen wider. Vor allem wollen sie aber eines - gut unterhalten. Flugzeuge, Autos und Raketen bilden die Grundlage für eine lange Kette an Quatsch und Klamauk. Begleitet wurden die Filme ganz in der Tradition des frühen Films von lautmalerischen Orgelimprovisationen.

Zum Abschluss fand ein Orgelkonzert in der Kirche St. Michael in der Kirchenburg statt. Mit sehr anspruchsvollen Werken von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Louis Vierne zeigten die jungen Organisten noch einmal ihr beachtliches Können und hinterließen ein beeindrucktes und bezaubertes Publikum.

Die vielfältigen Veranstaltungen des Orgelfestivals stießen auf großes Interesse und wecken Vorfreude auf das nächste Jahr. Die Künstler haben zugesagt, dass Sie wiederkommen werden und so sind wir schon gespannt, was sie dann musikalisch im Gepäck haben werden.

Von: Ulrike Röhrig (Museumsleiterin, Orgelbaumuseum Schloss Hanstein e.V.)