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UNSLEBEN
Organhandel im großen Stil
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:41 Uhr

China hat ein großes Geheimnis, über das zu reden weltpolitisch nicht opportun ist, sagen Menschenrechtler und prangern einen Organhandel von enormen Ausmaß an. Angeblich soll es auf staatliche Anweisungen hin schon Millionen von Opfer geben. Besonders gefährdet sollen dabei die Anhänger von Falun Dafa oder Falun Gong sein, einer in China weitverbreiteten Meditationstechnik, die bei der herrschenden Partei in Ungnade gefallen sein sollen. Mit einem Dokumentationsfilm und einer anschließenden Gesprächsrunde, an der auch ein bedeutender chinesischer Vertreter einer Menschenrechtsorganisation teilnimmt, informiert das Biosphärenreservat Rhön als Veranstalter am Samstag, 8. Dezember, um 19 Uhr im Gasthaus Krone in Unsleben über das Thema.

Silke Ohlert vom Weimarschmiedener Flurtheater hat sich schon vor Jahren mit der uralten chinesischen Meditationspraxis beschäftigt. Falun Gong oder auch Falun Dafa sind eine aus der buddhistischen Lehre abgeleitete Methode, in der Elemente aus dem Quigong mit moralischen Grundsätzen kombiniert werden. Der Praktizierende soll damit zur Rechtschaffenheit und zur körperlichen Gesundheit und letztendlich zur spirituellen Erleuchtung geführt werden, erklärt Silke Ohlert.

Dieses Anliegen sei nun schon in den 1990er-Jahren bei der chinesischen Führung in Misskredit geraten, weil sie zu einer Schwächung der Partei führen könnte. Angeblich soll es schon Millionen von Opfer gegeben haben. Sie sollen grundlos verhaftet worden sein und seien nach Entnahme der Organe verschwunden. Bei verschiedenen Reisen sei immer wieder auf Chinesen getroffen, die die Methode praktizieren und aus Angst vor Verfolgung ihre Heimat verließen. Der Film, der vorgeführt wird, stammt von einem amerikanischen Journalisten, der über den Organhandel in China recherchiert hat. Nach dem Film steht der ehemalige Topmanager Manyan Ng, der auch bereits in einem „Focus-Gespräch“ zu Wort kam, bei einer Gesprächsrunde zur Verfügung. Das Mitglied einer Menschenrechtsorganisation berichtet unter anderem darüber, dass auch Nichtchinesen von dem Organhandel profitieren und daher politischer Druck von außerhalb nur beschränkt stattfinde.

 
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