
Mit einem bunten Programm voller beeindruckender Show-, Tanz- und Sketcheinlagen meldeten sich nach einem Jahr Abstinenz die Öwerälsbicher Fosenöchter zurück. Das Interesse für den Oberelsbacher Büttenabend war riesig, die Elstalhalle voll besetzt und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil.
Allein schon Moderatorin Katharina Kaufmann als „Doktor Käthe“ schaffte es, das Publikum mit ihren Geschichten aus dem Ortsgeschehen, die gleichzeitig als passende Überleitung zu den nächsten Stücken dienten und für die sie stets einen passenden Therapievorschlag bereit hielt, in ihren Bann zu ziehen. So berichtete sie nicht nur von der blinden Modeberatung des „Seuferts Franz“, den neuen Schokohörnchen bei der Bäckerei Lenhardt, der verwaisten Wirtschaft im „Genussort Oberelsbach“, den Diskussionen über die neue Wurst in der Metzgerei oder den Erlebnissen mit der „Legende Gigi“, sondern auch von sich selbst: Ihre kriminalistische Ader, die im Mellrichstädter Holzwurm aufkeimte („aus Lust an der Kriminalität“), oder ihre Strohmann-Maskerade in der Ginolfser Fischerhütte.
Italienische Lässigkeit
Zum Auftakt des Oberelsbacher Faschingsreigens versprühte Francesco aus Oberfladungen (Joachim Markert) südländisches Temperament. Mit italienischer Lässigkeit erzählte er von seinem Leben als Wirt, beispielsweise über die Herausforderungen der neuen Datenschutzgrundverordnung für den Wirt, und gab auch noch gekonnt umgetextete Popsongs zum Besten. Über einen gelungenen Auftritt der Purzelgarde, mit dabei auch ein tanzender Bub, freuten sich im Anschluss viele Eltern im Saal, genauso wie ihre Trainerinnen Katharina Wethmüller und Helena Bulla.

Oberelsbach kann sich über den neuen Arzt „Die Hausärzte“ freuen. Wie es da zugeht, zeigten Michelle Johannes als Sprechstundenhilfe und Natascha Johannes mit ihrem Sohn Ignaz (Benkert). Die Smartphone-Mama staunte nicht schlecht, als Ignaz gekonnt an der Rezeption seine Adresse („Führstadt!“) und sonstige Daten angab. Vor dem Showtanz der „Moonlights“ als Vampire und Cheers, trainiert von Luisa Holzheimer, brachten Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner als „Gotthold und Eustach“ das Publikum zum Toben. Mit der Bauerschläue eines Aubstädter Landmanns überwanden die beiden sogar eine Bewerbung als Metzger (beziehungsweise Chefarzt) auf dem neuen Rhön Klinikum Campus, der dringenden Personalbedarf hat.
Heimvorteil voll genutzt
Gleich zweimal traten Martina Holzheimer und Wolfgang Wappes als Ehepaar Anni und Ewald auf der Oberelsbacher Bühne auf. Während die beiden mittags noch darüber sinnierten, wie die Pizzabestellung ablaufen kann, hatte Ewald am Abend mit seiner Anni im Theater zu kämpfen, der es nie die Sprache zu verschlagen schien. „Wem gehört das Auto? Oder ich frag besser, wem war’s?“ fragte Luisa Holzheimer in ihrem Sketch als Fahrschülerin, der bestens beim Publikum ankam.
Auf dem „heißen Zahnarztstuhl“ saßen Norbert Kaufmann und Lisa Koch mit überbreitem Gebiss beim Publikumsspiel, welches Gerhard Mader und Sandra Sebald moderierten. Nachdem die „Auswärtigen“ bei dieser Runde und beim Erraten von gesummten Liedern die Nase vorn hatten, konnten die „Einheimischen“ mit Norbert Kaufmann, Werner „Mäxer“ Hemmerich und Marion Johannes bei der letzten Spielrunde („Wer schafft es am schnellsten…“) ihren Heimvorteil ausnutzen und entschieden das Publikumsspiel für sich.

Nichts für schwache Nerven
Nichts für schwache Nerven war der Auftritt von Isabell Englert als „skinny bitch“, die von „Tüütüü-Weibern“ so gar nichts hielt. Hergenhan begeisterte mit ihrem außergewöhnlichem Schauspieltalent die Zuschauer und zeigte sich wenig später zusammen mit Christina Baus und Michelle Johannes beim „Hefe-Lied“ („in jeder Frau steckt auch ein Stück Hefe“) auch gesanglich höchsttalentiert.
Für Furore im Saal sorgten das Männerballett aus Großbardorf, die als Zwerge einen krachenden Showtanz hinlegten. Nach dem „Strumpflied“ der Garde (Die „Rock Sock’s) gestalteten die „Shootingstars“ wie gewohnt ein atemberaubendes Finale. Unter Regie von Sandra Sebald und Franziska Enders demonstrierten diese eindrucksvoll wie ein „Boot Camp“ das Leben verändern kann.