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Bad Neustadt
Öko-Modellregion startet Kleinprojektförderung
Maike Hamacher im Bio Hofladen der Familie Benkert in Lebenhan. Hier findet man eine große Auswahl der verschiedensten Bio-Produkte. Genau solche Projekte werden jetzt über die Öko-Kleinprojektförderung bezuschusst.
Foto: Hanns Friedrich | Maike Hamacher im Bio Hofladen der Familie Benkert in Lebenhan. Hier findet man eine große Auswahl der verschiedensten Bio-Produkte. Genau solche Projekte werden jetzt über die Öko-Kleinprojektförderung bezuschusst.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 12.01.2022 02:18 Uhr

Wenn Maike Hamacher, Projektmanagerin der Öko-Modellregion ,durch den Landkreis Rhön-Grabfeld fährt, hält sie auch Ausschau nach Einkaufsmöglichkeiten für Öko-Produkte. "Und da gibt es bei uns doch schon einige", erzählt sie bei einem Besuch im Bioladen der Familie Benkert in Lebenhan. Die Auswahl ist hier reichhaltig, lobt die Projektmanagerin. Den Hofladen der Familie Benkert in Lebenhan gibt es seit gut einem Jahr und er wird vor allem von den Einheimischen und Rhönern angenommen.

Zufrieden ist auch Klara May vom gleichnamigen Biohof in Junkershausen. Vor 30 Jahren ist man auf Bioprodukte umgestiegen und 2017 kam als Alternative das Eierhäusle dazu. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Bioprodukte so gut angenommen werden."

Das bestätigt auch Mona Enders vom "Bio-Rhönbauer" in Bischofsheim. Hier stellte man im Jahr 2007 auf Bio um, hat eigenes Gelbvieh und seit dem vergangenen Jahr auch Legehennen. "Wir sind sehr zufrieden und haben Kunden aus der Rhön ebenso, wie den Nachbarlandkreisen." Einige Beispiele von vielen, die zeigen, dass Bioprodukte auf dem Vormarsch sind. Für Maike Hamacher ist das Grund genug, weitere landwirtschaftliche Betriebe zu motivieren ihre Produkte in solchen Bioläden anzubieten. Sie nennt dazu den Beschluss des Kreistags, der ihr dafür "grünes Licht" gab. Jetzt sind Ideen gefragt, die als Kleinprojekte gefördert werden können. Konkret geht es um die Stärkung des regionalen Ökolandbaus und die Verbesserung der Versorgung mit bio-regionalen Lebensmitteln. Es gelte das Bewusstsein für regional-biologische Kreisläufe zu stärken. "Dann ist das neue Förderprojekt der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld dafür wie geschaffen", sagt die Projektmanagerin in einem Gespräch mit dieser Zeitung.

"Ich hätte nicht gedacht, dass die Bioprodukte so gut angenommen werden."
Klara May vom Biohof Junkershausen

Das bayerische Landwirtschaftsministerium habe die Fördermöglichkeit unter das Motto "Bewährtes verlängern, neue Möglichkeiten eröffnen". Dafür gibt es den Verfügungsrahmen Öko-Projekte. "Damit hat die Öko-Modellregion erstmals die Möglichkeit gezielt Kleinprojekte im Bio-Bereich mit insgesamt 50 000 Euro zu fördern", sagt Hamacher. 45 000 Euro werden als Zuschuss gewährt, 5000Euro sind Eigenmittel des Trägers der Öko-Modellregion, also des Landkreises Rhön-Grabfeld. Anträge können sowohl von Vereinen, Kommunen als auch von privaten Personen gestellt werden. Das geförderte Kleinprojekt darf ein Gesamtvolumen von 20 000 Euro nicht übersteigen und das Projekt darf auch noch nicht begonnen sein. "Der maximale Fördersatz je Projekte beträgt 50 Prozent, maximal jedoch höchstens 10 000 Euro." Anträge können bis 20.Februar dieses Jahres bei der Öko Modellregion Rhön-Grabfeld am Landratsamt Rhön-Grabfeld eingereicht werden.

Wird ein Projekt gefördert, muss es bis spätestens 20. September 2022 umgesetzt und abgerechnet sein. Ein entsprechender Nachweis sollte bis spätestens 1. Oktober 2022 vorliegen. Die neue Förderung für Öko-Kleinprojekte soll im Herbst mit der Vorstellung der Projekte bei einer Rundreise in Rhön und Grabfeld abgeschlossen werden. Wer entscheidet? Maike Hamacher: "Dafür wird es ein eigenes Gremium der Öko-Modellregion geben, das anhand von festgelegten Kriterien die Auswahl trifft." Dazu zählt zum Beispiel ein Beitrag für den Auf- und Ausbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten oder zur Bewusstseinsbildung für regionale Bio-Lebensmittel in der Öko-Modellregion. Ebenso spielt die Stärkung von Bezugsquellen regionaler Bio-Lebensmitteln in der Region eine Rolle und die Steigerung des Bekanntheitsgrads von Ökolandbau sowie Bio-Lebensmittel und deren Vorteile für Boden, Klima, Biodiversität, Wasser, Tiere, Menschen vor Ort.

Das Projekt richtet sich auch an Kinder und Jugendliche oder bezieht diese ein, zum Beispiel bei der Gemeinschaftsverpflegung, wie bereits am Rhöngymnasium Bad Neustadt und weiteren landkreiseigenen Schulen. "Ich würde mich freuen, wenn viele Projektideen bei uns eingehen."

 Weitere Informationen: Maike Hamacher, Tel.: (09771)94691 oder per Mail maike.hamacher@rhoen-grabfeld.de. Den offiziellen Aufruf gibt es auf der Homepage der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld: https://www.oekomodellregionen.bayern/rhoen-grabfeld

 
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