
Der Gemeindewald stand im Fokus der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates in Oberelsbach. Betriebsleiter Jörg Mäckler und Revierleiter Wolfgang Handwerk zeigten sich weitgehend zufrieden mit dem abgelaufenen Bewirtschaftungsjahr: die geplanten Fällarbeiten konnten weitgehend durchgeführt werden und die notwendigen Pflanzmaßnahmen sind erfolgt. Vier neue Kulturen wurden angelegt, vier Bestände in der Jugendpflege gepflegt, 54 Zäune wurden kontrolliert und ein Fördervolumen von rund 70.000 Euro abgerufen. Im Vergleich zum geplanten Überschuss von 138.800 Euro erzielte die Gemeinde dann aber letztlich nur ein Ergebnis von 69.510,39 Euro, was insbesondere im vermehrten Unternehmereinsatz und den umfangreichen Arbeiten an den Wegen im Sondernauer Wald begründet ist.
Die Aufgaben der Bergwacht
Im nächsten Jahr soll der in der Forsteinrichtung vorgesehene Holzeinschlag mit 5355 Festmetern leicht überschritten werden. Insbesondere in der Jungdurchforstung werde man besonders aktiv werden, versicherte Handwerk dem Gremium. Im von der Kämmerei aufgestellten Planergebnis 2023 mit einem Überschuss von 208.600 Euro war ein Zuschuss aus dem Bundesförderproramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" mit eingeplant. Da Mäckler und Handwerk aufgrund der zahlreichen Auflagen große Zweifel am Sinn einer Beantragung hegten, baten die Räte darum, diesen Zuschuss aus dem Haushaltsplan zu nehmen. Das Hartholz soll weiterhin 70 Euro pro Festmeter bei Abgabe innerhalb des Gemeindegebiets und 90 Euro pro Festmeter bei Abgabe außerhalb des Gemeindegebiets kosten.
Als äußerst interessant und bedeutsam stellten sich die Aufgaben der Bergwacht Oberelsbach mit dem Vortrag des stellvertretenden Bereitschaftsvorsitzenden Bastian Benkert und des Regionalleiters Steffen Koberstein dar. Seit 2014 betreiben die Bergwachten Oberelsbach und Fladungen gemeinsam die Bergrettungswache in Oberelsbach. Im Jahr 2022 gab es 21 Einsätze im unwegsamen Gelände, die von elf aktiven Einsatzkräften und fünf Anwärtern bewältigt wurden. Seit 2014 wurde jährlich ein Zuschuss von 1800 Euro von der Marktgemeinde Oberelsbach gezahlt. Für die Unterhaltung der Bergrettungswache und der Fahrzeuge sowie für die Ausbildungen der Anwärter und die individuelle Ausrüstung der aktiven Einsatzkräfte sind die Kosten seither jedoch stark angestiegen. Der Antrag der Oberelsbacher Bergwacht auf Erhöhung des Zuschusses von jährlich 1800 auf 3000 Euro wurde letztlich einstimmig angenommen.
Erfolgsprojekt wird verlängert
Als "Erfolgsprojekt" bezeichnete Bürgermeister Björn Denner die Förderung von Energieeffizienz-Experten bei Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung bei Wohngebäuden, die man in der Kreuzbergallianz ausgerufen hat. Insgesamt elf Projekte konnten seit August 2022 schon bewilligt werden. Der Marktgemeinderat stimmte einer Verlängerung des Projekts bis Ende des Jahres 2023 zu. Gute Nachrichten hatte der Bürgermeister auch in Sachen Gestaltungssatzung. Obwohl vom Gemeinderat recht weitgehende Anpassungen vorgenommen wurden, kamen Seitens der Träger Öffentlicher Belange keine Einwendungen. Mit Erhalt des Förderbescheids können die Gestaltungssatzung und damit auch das Kommunale Förderprogramm voraussichtlich im März in Kraft treten.
Absolutes Halteverbot bei Kindergarten
Weniger erfreulich hingegen war die Nachricht, dass nun doch der Boden der ehemaligen Hausmülldeponie im Bereich Unterelsbach aufgrund der geplanten Neuausweisung des künftigen Wasserschutzgebiets beprobt werden muss. "Schon vor neun Jahren wurde von der Bevölkerung darauf hingewiesen", zeigte sich Caroline Borst erbost. "Das haben die Behörden versäumt." Kathrin Hofmann fügte an: "Es kann nicht sein, dass wir da auf den Kosten sitzen bleiben." Da zahlreiche Bitten in Elternbriefen keine Wirkung zeigten, musste nun außerdem ein absolutes Halteverbot zu den Busfahrzeiten im Bereich des Oberelsbacher Kindergartens angeordnet werden.
Zum Schluss wies Bürgermeister Denner auf den Besuch der Partnerstädte aus Pompadour (Frankreich) und Villorba (Italien) vom 18. bis 21. Mai hin. Erfreut zeigte er sich über die erneuten Auszeichnungen der beiden Kindertageseinrichtungen in Oberelsbach und Unterelsbach als "Biosphären-Kita" sowie über die Bewilligung von drei Regionalbudget-Projekten aus der Marktgemeinde.
Aufhorchen ließ die Ankündigung des Bürgermeisters einer Informationsveranstaltung für alle Interessierten am 15. März um 18 Uhr bezüglich der Wiederbelebung der Rhöner Trachtenstuben unter dem Motto "Heimat für Alle". Die Räumlichkeiten sollen für Vereine, Privatleute oder sonstige Engagierte für einem Minimalbetrag wiedereröffnet werden. Für Anfang Mai kündigte Denner Bürgerversammlungen in allen Ortsteilen an.
