Dank umfangreicher Vorarbeit in Verwaltung und Gremium verliefen die Haushaltsberatungen im Oberelsbacher Gemeinderat weitgehend problemlos. Kämmerer Harald Omert stellte das Zahlenwerk vor. Bürgermeister Björn Denner sprach von einem "seriös geplanten und solidem Zahlenwerk". Ziel sei es, eine nachhaltige Finanzpolitik zu verfolgen, die die Bedürfnisse der Belange vor Ort widerspiegelt.
Der Haushalt 2024 für den Markt Oberelsbach schließt mit einem Gesamtvolumen von 10.807.200 Euro in den Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ab, davon 7.607.100 Euro im Verwaltungshaushalt und 3.200.100 Euro im Vermögenshaushalt. Die Zuführung an den Vermögenshaushalt beträgt 371.300 Euro, die freie Finanzspanne beläuft sich auf 233.300 Euro.
Investitionen in die Infrastruktur und Bildung
Besonderen Wert, wie der Bürgermeister erklärte, wurde auf Investitionen in die Infrastruktur und Bildung gelegt. "Durch eine gezielte Mittelverwendung streben wir an, die Lebensqualität in unserer Gemeinde weiter zu verbessern und zukunftsfähig aufzustellen."
In den nächsten vier Jahren sollen allein im Investitionsbereich 20 Millionen Euro aufgewendet werden, was für eine Gemeinde in dieser Größenordnung enorm sei. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsse die öffentliche Hand investieren, so die Meinung von Denner.
Dabei würden in Oberelsbach nicht "Aufgaben für die Galerie" angepackt werden, sondern überwiegend Pflichtaufgaben, betonte der Bürgermeister zusammen mit dem Kämmerer. Wo es geht, sollen Einsparmöglichkeiten genutzt werden, beispielsweise bei der Umsetzung von Maßnahmen durch den kommunalen Bauhof und ehrenamtlichen Helfern. Alleine bei der Schaffung von Stellplätzen für die Feuerwehr Sondernau konnte die Marktgemeinde auf diese Weise 120.000 Euro gegenüber der Kostenschätzung des Planungsbüros einsparen.
Ersatzneubau der Mühlbrücke Unterelsbach
Die größten Einzelmaßnahmen im Vermögenshaushalt 2024 sind der Ersatzneubau der Mühlbrücke Unterelsbach mit Behelfsumfahrung mit einem Aufwand von 1,05 Millionen Euro, vorbereitende Maßnahmen zur Schaffung von Hortplätzen mit Kosten in Höhe von 115.000 Euro, die Herstellung des Parkplatzes Gangolfsstraße und der barrierefreie Zugang zur Kirche mit 430.000 Euro sowie die Abschlussarbeiten für die Erweiterung der Wasserversorgung mit Ausgaben in Höhe von 255.000 Euro.
Im Investitionsprogramm bis 2027 sind weiterhin der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Weisbach, die Sanierung der Valentin-Rathgeber-Grundschule, der Neubau zur Schaffung von Hortplätzen, die Investitionen in die Neue Mitte Oberelsbach (Elstalhalle, Markplatz), die Sanierung der Brücke in der Marktstraße Oberelsbach mit Teilausbau der Marktstraße sowie der Ausbau der Breitbandversorgung vorgesehen.
Steuerhebesätze bleiben unverändert
Bei all den Investitionen soll die Verschuldung nicht aus den Augen verloren werden. Im Haushaltsplan 2024 werden Kreditaufnahmen von 350.000 Euro vorgesehen. Zusammen mit den ordentlichen Tilgungsausgaben in Höhe von 271.000 Euro wird sich der Schuldenstand zum Jahresende damit von 1.588.000 Euro auf 1.667.000 Euro erhöhen, das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 625 Euro.
An den Steuersätzen soll im Haushaltsjahr 2024 nichts verändert werden, insbesondere auch, um die aktuell herrschende Verunsicherung durch die Grundsteuerreform nicht unnötig zu verstärken.