Keine Rhöner Maskenfastnacht, kein Bauernmarkt und auch kein Weihnachtsmarkt. Die Oberelsbacher Gemeinderäte fassten den einstimmigen Beschluss, dass keine größeren gemeindlichen Veranstaltungen bis Frühjahr 2021 stattfinden werden. Die Auswirkungen und die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie seien zu unklar, um Termine anzusetzen und mit der Planung zu beginnen, begründete Bürgermeisterin Birgit Erb diesen Schritt.
Schutz der Menschen ist höher anzusiedeln als kulturelle Veranstaltungen
Um den Rhöner Bauernmarkt zu organisieren, der am 4. Oktober zum 20. Mal hätte stattfinden sollen, müssten die Planungen, Einladungen, Buchungen und die Organisation in Kürze anlaufen. Ebenso für die beiden weiteren Veranstaltungen. Der "Etwas andere Weihnachtsmarkt" war für den 28. und 29. November terminiert, die Rhöner Maskenfastnacht für den 31. Januar 2021. Alternativ könnten die Veranstaltungen ausschließlich als Freiluftevents organisiert werden. Doch damit seien die Veranstaltungen noch stärker vom Wetter abhängig als bisher.
Bei der Rhöner Maskenfastnacht sei eine Abstandsregelung zudem kaum einhaltbar, machte die Bürgermeisterin aufmerksam. Da sich schon in diesem Jahr gerade Faschingsveranstaltungen als Corona-Hotspot erwiesen hätten, möchte Oberelsbach kein Risiko eingehen. Zumal völlig unklar sei, wie sich das Geschehen in den nächsten Monaten, vor allem wenn es wieder kälter werde, entwickle. "Der Schutz der Menschen ist höher anzusiedeln als kulturelle Veranstaltungen", betonte die Bürgermeisterin.
Am zweijährigen Turnus soll sich nicht ändern
Björn Denner bezeichnete es als richtige Entscheidung, die zwar schwer falle, aber getroffen werden müsse. Er regte an, dass zu den jeweiligen Terminen auf eine andere Art "Lebenszeichen" gegeben werden sollten, damit die Veranstaltungen nicht in Vergessenheit gerieten. Die Bürgermeisterin griff die Idee auf, eventuell wäre ja auf virtuellem Wege eine Möglichkeit gegeben. Katharina Kaufmann wollte wissen, wann die nächste Rhöner Maskenfastnacht stattfinden könne, vorausgesetzt Corona mit all den Auflagen und Verordnungen sei bis dahin ausgestanden. "Am zweijährigen Turnus wird sich nichts ändern", sagte die Bürgermeisterin. Es habe sich bewährt die Rhöner Maskenfastnacht mit dem Holz- und Energietag abwechselnd zu organisieren. Zwei solche Großveranstaltungen in einem Jahr seien zu viel. Somit werde es die nächste Rhöner Maskenfastnacht erst 2023 wieder geben.
Im Unterelsbacher Feuerwehrgerätehaus wird eine Schlauchpflegeanlage installiert. Entgegen der ursprünglichen Planung soll nun ein Anbau erstellt werden. Kommandant Dietmar Hesselbach stellte das Vorhaben vor. Letztlich habe ein Anbau praktische Gründe und komme die Gemeinde zudem finanziell günstiger. Von 25 000 Euro Einsparung gegenüber der bisherigen Planung könne ausgegangen werden, erläuterte Bürgermeisterin Erb. Mit 30 000 bis 35 000 Euro an Gesamtkosten werde nun gerechnet. Der Beschluss für dieses Vorhaben wurde einstimmig gefasst.
Keine Papageien und Äffchen
Abgelehnt wurde eine Anfrage für einen Wohnhausneubau und den Bau eines Kleintierstalls. Das Vorhaben stand schon einmal zur Diskussion, die Standorte für das Wohnhaus und den Stall mussten verändert werden. Doch mittlerweile sei bekannt geworden, dass im Kleintierstall Papageien und Primaten (Affen) gehalten werden sollen. Die Gemeindevertreter befürchten immissionsschutzrechtliche Beeinträchtigungen durch diese Tierhaltung für das bestehende Wohngebiet und ein möglicherweise künftiges.
Gemeinderat David Bott habe mit allen direkten Anwohnern gesprochen und ein eindeutiges Stimmungsbild bekommen. Spontan sei sogar eine Unterschriftenaktion gegen das Vorhaben gestartet worden. Bott fasste die Gründe der Ablehnung zusammen: "Immissionsschutz für die Anwohner. Die künftige Entwicklung Oberelsbachs könnte beeinträchtigt werden. Affen gehören in ihre natürliche Umgebung und nicht in einen Kleintierstall."
Der potenzielle Bauherr bekam von der Bürgermeisterin Gelegenheit, sein Vorhaben den Räten zu erklären. "Die Haltung von Affen ist nicht verboten. Wir wollen keine Orang-Utans halten, sondern Totenkopfäffchen. Sie stehen auf der roten Liste. Wir setzen uns für Erhalt der Arten ein." Es sei kein Gewerbe, sondern ausschließlich ein privates Hobby. Für die Tiere sei zudem eine Außenanlage vorgesehen. Auf den Vorschlag von Carolin Borst, das Vorhaben des Wohnhausneubaus vom Kleintierstall abzukoppeln, schlug der Bauherr aus. Für ihn komme nur die Kombination in Frage.