
Ein knappes Jahr vor den nächsten Landtags- und Bezirkstagswahlen wurden im Stimmkreis 604 Haßberge/Rhön-Grabfeld die Weichen für den Urnengang gestellt: Im Gemeindezentrum in Sulzdorf an der Lederhecke fand am Montagabend eine CSU-Delegiertenversammlung statt, in der die Direktkandidaten gekürt wurden.
Und das Wahlergebnis fiel noch klarer aus, als es der eine oder andere vielleicht erwartet hätte: Steffen Vogel, der CSU-Direktkandidat zur Landtagswahl, erhielt 98,8 Prozent der 87 Delegiertenstimmen. Bezirkstagswahl-Direktbewerber Thomas Habermann schnitt mit 97,7 Prozent der Stimmen ähnlich gut ab.
Zwei politische Schwergewichte
Dass es beiden Bewerbern gelingen würde, eine so große Mehrheit hinter sich zu scharen, lag nicht nur daran, dass es keine Gegenkandidaten oder Gegenkandidatinnen gab. Auch die Tatsache, dass die beiden seit Jahren zu den politischen Schwergewichten im Wahlkreis zählen, dürfte eine Rolle für den großen Vertrauensvorschuss gespielt haben. So sitzt der 48-jährige Rechtsanwalt Steffen Vogel aus Theres seit Oktober 2013 im Bayerischen Landtag, wo er mehreren Ausschüssen angehört.
Der 65-jährige Richter Thomas Habermann aus Bad Neustadt ist seit 2003 Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld und seitdem auch Mitglied im Präsidium beim Bayerischen Landkreistag.
Abriss über die Arbeit im Landtag
Groß vorstellen musste sich das CSU-Spitzenpersonal im Stimmkreis 604 deshalb auch nicht. Stattdessen lieferten Vogel und Habermann nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des CSU-Kreisverbandes Haßberge, MdB Dorothee Bär, und ihres Rhön-Grabfelder "Kollegen", dem CSU-Kreisvorsitzenden Christof Herbert, einen Abriss über ihre Arbeit im Land- und im Bezirkstag ab.

In Anwesenheit von CSU-Urgestein Johann Böhm, dem früheren Landtagspräsidenten, und der Sulzdorfer Bürgermeisterin Angelika Götz als Gastgeberin, wies Steffen Vogel unter anderem auf mehrere von ihm im Stimmkreis unterstützte Projekte wie das TTZ für Elektromobilität in Bad Neustadt oder die Sonderprojekte Bayernturm und Wildburg hin. "Wichtig sind mir auch meine regelmäßigen Bürgersprechstunden", so Vogel.
Habermann informierte darüber, dass er sich als Mitglied des Bezirkstags um die Bezirks-Einrichtungen wie das Freilandmuseum, die Berufsfachschule für Musik oder die Meisterschule in Ebern kümmert.
CSU: Geschlossen in den Wahlkampf
Vor dem Beschluss der Versammlung, Juliane Demar (Landtag) und Wilhelm Schneider (Bezirkstag) als Listenplatzanwärter zu melden, warb Dorothee Bär wie schon zuvor Steffen Vogel und Thomas Habermann für Geschlossenheit im Wahlkampf. "Wir müssen im Herbst nächsten Jahres bei den Landtagswahlen ein starkes Ergebnis für Söder und Vogel erzielen", forderte die CSU-Bundestagsabgeordnete. "Unser Ziel muss es sein, wieder eine CSU-geführte Landesregierung zu stellen."
Wie Vogel und Habermann, die unter anderem den Streit in der Ampel in Sachen Weiterbetrieb der noch laufenden Atomkraftwerke kritisierten, sparte auch sie vor Schließung der Versammlung nicht mit Kritik an der aktuellen Bundesregierung. "Wir wollen ein anderes Land als die Ampel, in dem sich Leistung wieder lohnt", so die CSU-Kreisvorsitzende des Landkreises Haßberge.