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Bad Königshofen
Nil-Gans und ihr Nachwuchs sorgten für Aufregung
Eine Nil-Gans brütete in 65 Metern Höhe auf dem Bad Königshöfer Kirchturm. Als sie mit ihren fünf Küken den ersten Ausflug machte, kam es zur Katastrophe.
Am Kneuersee wurde die Nilgans am Nachmittag entdeckt. Hier wurden auch die Küken ausgesetzt.
Foto: Hanns Friedrich | Am Kneuersee wurde die Nilgans am Nachmittag entdeckt. Hier wurden auch die Küken ausgesetzt.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 02.03.2024 10:59 Uhr

Eine Nilgans hat am Montag in der Hindenburgstraße in Bad Königshofen für Aufregung gesorgt und den Verkehr gestoppt. Die Mutter war mit ihrem Nachwuchs auf der Straße unterwegs. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs stoppten den Verkehr und fingen die drei Jungtiere ein.

Die Mutter flog auf das Rathausdach und rief von dort aus ihre Jungen, berichten Passanten. Die Mitarbeiter des Bauhofs brachten die Küken zum Kneuersee an der FrankenTherme. Noch einige Zeit sah man die Mutter auf den Dächern der Stadt, wo sie nach ihrem Nachwuchs rief. Letztendlich flog auch sie zum „Kneuersee“. Ob es zu einer glücklichen Wiedervereinigung der Familie kam, ist nicht bekannt.

Bekannt war, dass im Dach des Bad Königshofener Kirchturms, im Eulenkasten, eine Nilgans brütete. Entdeckt wurde dies bei einer Besichtigung des großen Turmhelms. Schon damals überlegte Michael Heusinger, wie man die Jungtiere aus dieser Höhe sicher nach unten bringen könnte.

Rainer Bayer hier mit den drei geretteten Küken der Nilgans. Sie wurden an den Kneuersee gebracht.
Foto: Regina Vossenkaul. | Rainer Bayer hier mit den drei geretteten Küken der Nilgans. Sie wurden an den Kneuersee gebracht.

Drei Küken haben überlebt

Es war kaum vorstellbar, dass sie aus einer Höhe von 65 Metern in die Tiefe flattern. Dass dies jedoch durchaus möglich ist, zeigte sich am Montagmorgen. Vermutlich flog die Gans mit ihrem Nachwuchs zunächst auf den Kranz des Kirchturms, von da auf das Kirchendach und dann auf die Erde. Drei Küken haben diesen Ausflug überlebt, zwei starben.

Mit einem verletzten Küken wollte Petra Berwind noch zum Tierarzt, allerdings überlebte es ebenso wenig, wie ein weiteres, das in eine Dachrinne gefallen war.  Die drei anderen sind nun, wie ihre Mutter auch, am „Kneuersee“.

Dass Nilgänse ihre Nester immer in großen Höhen haben, wird von Biologen bestätigt. Danach kommt die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) ursprünglich aus Afrika. Später wurde sie als Ziervogel in Großbritannien angesiedelt. Von dort aus breitete sie sich über ganz Mitteleuropa aus.  Merkmale der Nilgans sind weiße Flügelflecke, schwarze Handschwingen, braun-schwarzer Punkt auf der Brust, braune Augenflecke, ungleichmäßiger rostbrauner Halsring und lange rosa Beine.

Nilgänse haben eine Jahresbrut in der Zeit von Mai bis August. Sie legt meistens fünf bis acht Eier. Das Weibchen brütet alleine. Das Männchen bewacht während der Brutzeit das Nest. Die Brutdauer beträgt etwa 28 Tage. Die Küken gehören zu den Nestflüchtern. Die Nahrung der Nilgänse besteht aus Gräsern, Sämereien, Würmern, kleinen Krebstieren, Schnecken und Wasserpflanzen.

Noch lange Zeit rief die Mutter von den Dächern der Innenstadt nach ihrem Nachwuchs.
Foto: Hanns Friedrich | Noch lange Zeit rief die Mutter von den Dächern der Innenstadt nach ihrem Nachwuchs.
 
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Kommentare
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  • Funkenstern
    Die Nilgans ist in unseren Breiten ein Parasit. Nichts anderes, man lese Berichte über Probleme mit dieser Gattung. Es muss nicht alles überleben, was geboren oder ausgebrütet wird. Die Natur rechnet Verlust ein.
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  • hehifu1@t-online.de
    Es ist ja schön, dass Sie über die Nilgans und Ihre Küken berichten. Aber dass Sie dabei gleich von einer Katastrophe sprechen, ist doch völlig fehl am Platz. Dieser Begriff sollte nur für wirkliche Katastrophen benutzt werden. Vielleicht sollte Ihr Redakteur mal nachschauen, was das Wort wirklich bedeutet. Dabei will ich nicht verkennen, dass der Vorfall durchaus tragisch war.
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