Der Projektstart ist besiegelt: Die Zweckvereinbarung zur gemeinsamen Ausbildung von Umwelttechnologen für die Wasserversorgung zwischen der Stadt Bischofsheim, dem Markt Oberelsbach, der Gemeinde Bastheim und dem Zweckverband zur Wasserversorgung "Willmarser Gruppe" ist beschlossene Sache. Die vier Bürgermeister Georg Seiffert, Björn Denner, Tobias Seufert und Steffen Malzer trafen sich zur Unterzeichnung der Vereinbarung.
Schließlich hatten sie auch gleich positive Nachrichten im Gepäck: Mit Niklas Sandmann aus Oberelsbach startet am 1. September der erste Auszubildende die Ausbildung zum Umwelttechnologen in diesem Ausbildungsverbund. "Wir freuen uns sehr darüber, dass wir auf Anhieb eine geeignete Person für diesen hochinteressanten wie anspruchsvollen Beruf gefunden haben", betonen im Pressegespräch die vier Bürgermeister unisono.
Früher hieß der Beruf "Wasserversorger"
"Umwelttechnologe" ist die heutige offizielle Bezeichnung für den ehemaligen Ausbildungsberuf des "Wasserversorgers". In einem nächsten Schritt soll mit einer erneuten Ausschreibung gezielt nach einem weiteren Mitarbeiter gesucht werden, der bereits einen artverwandten Beruf erlernt hat und gegebenenfalls im nächsten Jahr mit der Umschulung beginnen könnte.
Die Gemeinde Bastheim, die Stadt Bischofsheim i. d. Rhön und der Markt Oberelsbach betreiben jeweils eine eigenständige Wasserversorgungseinrichtung. Die Stadt Ostheim v. d. Rhön, die Gemeinde Willmars und die Gemeinde Nordheim v. d. Rhön gehören dem Wasserzweckverband "Willmarser Gruppe" an und betreiben eine gemeinsame Wasserversorgungsanlage. Die Wasserversorgungsanlagen sind technisch verschieden ausgestattet.
Die Kommunen beziehungsweise der Zweckverband beschäftigen Personal mit unterschiedlicher Qualifizierung. Auf Grund der Betriebsgrößen sind die Einrichtungen jeweils nur mit einem beziehungsweise zwei Mitarbeitern ausgestattet, die teilweise auch noch andere Tätigkeiten im Bauhof ausüben. Insbesondere bei längeren Ausfallzeiten (Krankheit, Elternzeit) kommt es zu personellen Engpässen. Auch die Organisation der Rufbereitschaft bereitet Schwierigkeiten. Gerade bei der bestehenden dezentralen Struktur ist es von besonderer Bedeutung die technische und personelle Kompetenz zu sichern.
Freiwillige partnerschaftliche Zusammenarbeit
Die Fachkunde des Personals und damit auch die Versorgungssicherheit soll durch diese freiwillige partnerschaftliche Zusammenarbeit, zu der sich die Körperschaften zusammengefunden haben, gesteigert werden. Ziel ist es, Fachkräfte in ausreichender Zahl zu beschäftigen, die in der Lage sind, die unterschiedlichen Wasserversorgungsanlagen zu betreuen. Hierzu sind sowohl Kenntnisse der Örtlichkeiten als auch der unterschiedlichen technischen Einrichtungen erforderlich. So kann eine ausreichende Vertretung gewährleistet werden und erlaubt die Organisation einer gemeinsamen Rufbereitschaft für das gesamte Versorgungsgebiet.
Langfristiges Ziel ist die Einführung einer einheitlichen Betriebsführungssoftware. Dies ermöglicht einen ortsunabhängigen und schnellen Zugriff auf erforderliche Daten sowie ein überbetriebliches Management. Dadurch kann der Betrieb aller Wasserversorgungsanlagen optimiert werden.
Die Regierung von Unterfranken fördert dieses Kooperationsprojekt zum Aufbau und Betrieb eines gemeinsamen Personalpools für die Wasserversorgung durch die Stadt Bischofsheim, die Gemeinde Bastheim, den Markt Oberelsbach mit bis zu 90.000 Euro bei einer Förderquote von 85 Prozent. Die Zustimmung des vorzeigen Maßnahmenbeginns liegt bereits vor.